21.03.2001
Internationale Raumstation am Himmel und in Bremen
Immer zwischen fünf und sechs Uhr morgens ist es so weit – wer sich bei der ersten zaghaften Frühlingssonne zu einem Früh-Spaziergang aufrafft und seinen Blick gen Süd-Westen richtet, der kann sie in weiter Ferne blitzen sehen, die Internationale Raumstation ISS, die mit ihren ersten vier Modulen mit den klanghaften Namen Zarya, Destiny, Svesdja und Unity seit Dezember 2000 die Erde umkreist. Weitere Module werden hinzukommen – unter anderem der europäische Beitrag in Form des Moduls „Columbus“, das im Auftrag der europäischen Weltraumagentur ESA derzeit in Bremen bei der Astrium GmbH entsteht. 20 000 Menschen nutzten bislang die exklusive Möglichkeit, mit der Führung der Bremer Touristik-Zentrale „Bremen, Stadt der Luft- und Raumfahrt“ durch das Modell des künftigen Raumlabors zu spazieren, den Wissenschaftlern über die Schulter zu schauen und vor Ort zu erleben, wie die Astronauten im All duschen, essen, arbeiten schlafen – kurz, wie es sich so im Weltraum lebt.
Das Besucherzentrum der Astrium war eines der herausragenden Weltweiten Projekte, mit denen sich Bremen an der Weltausstellung EXPO 2000 beteiligte und begeistert seitdem die Bremer und ihre Gäste. Die Nachfrage nach den Touren durch die Welt der Raumfahrt war von Anfang an überwältigend, weiß Jutta Gräbner, zuständig für die Führungen der Bremer Touristik-Zentrale. „Mit dieser Tour haben wir etwas Einmaliges geschaffen. Früher durften keine Besucher auf das Gelände. Gemeinsam mit der Astrium haben wir einen Weg gefunden, die Sicherheit der dort entwickelten Projekte nicht zu gefährden und gleichzeitig die Neugier unserer Gäste zu stillen. Heute kann man sehen, wie an der Ariane 4 und 5 gebaut wird; man sieht, wie die Ingenieure an der ISS arbeiten und kann durch das Modell gehen – unsere Gästeführer und Gästeführerinnen erleben immer wieder wirklich Begeisterung bei unseren Gästen.“ Noch aktueller ist der Bezug natürlich geworden, seitdem die ISS mit einer Geschwindigkeit von 28 000 Stundenkilometern in einer Höhe von 380 Kilometern 16 mal täglich die Erde umkreist und dort auch gut mit bloßem Auge zu sehen ist.