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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Bremen hat Logistikprojekt LogAll für Verkehr in Ost-West-Richtung gewonnen

06.12.2004

Gloystein: Stärkung Bremens als Know-how-Zentrum für Logistik und Verkehr

Bremen hat den Zuschlag für das europäische Netzwerkprojekt „Strategic Logistic Alliance Hanse-Passage“ LogAll gewonnen. Bürgermeister Dr. Peter Gloystein, Senator für Wirtschaft und Häfen, begrüßte diesen Erfolg für Bremen: „Wir wollen im Rahmen des Projekts mit den Regionen im Osten Europas, Riga, Pomorskie und Lubelskie, und Noord-Holland, Normandie und Niedersachsen im Westen enger zusammenarbeiten. Dabei können alle beteiligten Partner ihre örtlichen logistischen Kompetenzen verbessern und sowohl in Wirtschaft als auch Wissenschaft enger kooperieren.“


Dahinter steht der harte Wettbewerb von Hafenstandorten innerhalb weltweiter Logistiknetze, der sowohl Nordseehäfen als auch Ostseehäfen betrifft. Er stellt insbesondere die Regionen in den neuen EU-Staaten im Osten vor neue Herausforderungen. Aber auch das „alte“ Europa muss sich den veränderten politischen und geografischen Bedingungen stellen: Mit der wirtschaftlichen Erstarkung der Regionen im Osten entwickeln sich neue Verkehrsbeziehungen in Ost-West-Richtung, neue Kooperationen sind erforderlich und Logistik-Netzwerke sind anzupassen und auszubauen.


„Bremen ist Know-How-Zentrum für Logistik und Verkehr. Deshalb ist es gelungen, dass wir die Leitung des Projektes LogAll als sogenannter Lead-Partner übernehmen konnten,“ betonte Bürgermeister Gloystein. In mehreren Schritten wird im Rahmen des Projektes zunächst untersucht, welche logistischen Kompetenzen in den Regionen vorhanden sind. Anschließend sollen besonders erfolgreiche Entwicklungen im Logistiksektor ermittelt werden, die dann als beispielhaft für andere Regionen gelten können. Schließlich sollen im Rahmen des Projektes konkrete Ansätze für Wachstumspotentiale von logistischen Dienstleistungen in den Regionen erarbeitet werden, die neue Arbeitsplätze und zusätzliche Steuereinnahmen bedeuten können.


Durch dieses Projekt wappnet sich Bremen für die Osterweiterung Europas. Gleichzeitig steigt die Bedeutung von Ostseeverkehren auch für die Bremischen Häfen als zentralen Umschlagsplatz und Logistik-Knotenpunkt in Europa. Nicht nur die bestehenden Containerverkehre zwischen Bremerhaven und der Ostsee als Zubringerverkehre für den weltweiten Transport, sondern darüber hinaus auch die rein europäischen Verkehre in und von östlichen Regionen werden wachsen. Es bieten sich große Chancen für eine positive Entwicklung der Handelsbeziehungen und geradezu unermessliche Möglichkeiten, wenn Russland in Zukunft mit einbezogen werden kann.


Um auch diese Entwicklungen vorzubereiten, gibt der Senator für Wirtschaft und Häfen zu Beginn des neuen Jahres auch das Startsignal für die Untersuchung einer konkreten Verbindung zwischen Bremen, Riga und Mittelengland. Wenn sich diese nach den Berechnungen wirtschaftlich trägt, zielt Bremen im nächsten Schritt auf den Aufbau einer solchen Linie im Rahmen eines europäischen Projektes innerhalb des Programms Marco Polo. Dieses Programm will insbesondere die Verlagerung von Gütertransporten auf das Wasser erreichen.


Bremen wird in dem Projekt LogAll als führender Partner sowohl Ansprechpartner aus der regionalen Wirtschaft als auch politische Entscheidungsträger einbeziehen: So begrüßt der Rat der Stadt Riga dieses Projekt ganz besonders. Aber auch die beteiligten wissenschaftlichen Institute an der Universität Bremen für Seeverkehrswirtschaft und Logistik ISL sowie für Betriebstechnik und angewandte Arbeitswissenschaften BIBA werden gewinnen. Sie können ihr Wissen im Bereich der Logistik weiter verbreiten und ausbauen. Gefördert wird das Projekt aus der regionalen Rahmenmaßnahme Hanse-Passage, die die Zusammenarbeit von Regionen in Europa unterstützt.