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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Wirtschaftssenator Dr. Gloystein: „Luftfahrzeugbau eine der Schlüsselindustrien in Bremen“


08.10.2004

Ansprache von Senator Dr. Peter Gloystein zum Richtfest der neuen Hallen 400 und 57 bei Airbus Bremen am 8.Oktober 2004

Es gilt das gesprochene Wort!


„In Bremen ist der Luftfahrzeugbau traditionell eine der Schlüsselindustrien. Die herausragende Bedeutung für die Hansestadt basiert in erster Linie auf dem sehr hohen Wertschöpfungsanteil für Forschung und Entwicklung sowie dem inzwischen weltweiten Aktivitätsradius dieser Branche. Damit trägt dieser Wirtschaftszweig - zusammen mit dem Raumfahrzeugbau - maßgeblich zur Entwicklung Bremens als Hochtechnologie-Standort bei. Er ist darüber hinaus zu einem der wichtigsten bremischen Imageträger geworden. Hinzu kommt, dass die Flugzeugindustrie mittlerweile insofern eine bremische Industrie-„Vorzeige“branche geworden ist, als sie aktuell als einziger bremischer Industriesektor mit einem deutlichen Beschäftigungsaufbau gelten kann


Mit etwa 3.200 Beschäftigten ist das Bremer Airbus-Werk das zweitgrößte dieses Unternehmens von insgesamt sieben in Deutschland. Bremen stellt damit nach Hamburg den zweitwichtigsten Standort der deutschen zivilen Luftfahrtindustrie dar. Von besonderer Bedeutung ist zudem, dass rund ein Drittel der Gesamtbelegschaft im hochqualifizierten Bereich von Forschung und Entwicklung arbeitet, was wiederum nachhaltig auf die gesamte bremische Szenerie ausstrahlt. Einen ähnlich hohen Stellenwert für den Industrie-Standort Bremen hat der Tatbestand, dass der Produktionsbereich in der Flugzeugindustrie vor allem auch Facharbeiter mit einem hochwertigen Qualitätsstandard erfordert.


Anhaltende Aufwärtsentwicklung


Im Hinblick auf die derzeitige Lage des bremischen Luftfahrzeugbaus ist die anhaltende Aufwärtsentwicklung besonders hervorzuheben. War 1998 im Zusammenhang mit dem DOLORES-Programm im Bremer Airbus-Werk der Beschäftigungs-Tiefstand mit rund 2.400 Personen erreicht, gab es seitdem eine kontinuierliche Wiederaufstockung bis auf aktuell etwa 3.200 Mitarbeiter. Eine weitere deutliche Aufgaben- und Arbeitsplatzexpansion bei Airbus mit entsprechend positiven Auswirkungen auf die Zulieferer-Szenerie (auch Neuansiedlungen) zeichnet sich konkret ab.


Dies ist im Wesentlichen auf die neuen Airbus-Programme A 380 und A 400M zurückzuführen, von denen auch Bremen erheblich profitiert. So werden einerseits im Zuge von Entwicklung und Bau des europäischen Megaliners im Bremer Airbus-Werk ein Kompetenzzentrum im Bereich „Hochauftriebssysteme“ (bewegliche Flügelteile) eingerichtet und die Landeklappen-Produktion angesiedelt. Andererseits wird Airbus Bremen im Hinblick auf den Militär-Transporter generell einer der wesentlichen Entwicklungs- und Produktionsschwerpunkte. Damit ist nach heutigen Planzahlen allein im Bremer Werk die langfristige Sicherung und Schaffung von etwa 600 Arbeitsplätzen verbunden.

In der neuen Halle 400 wird die Produktion von wesentlichen Teilen des neuen Airbus-Militärtransporters A 400M mit 250 Mitarbeitern stattfinden. 95 Mio. € investiert Airbus in Bremen in das A 400M-Programm.


Unterstützung durch den Bremer Senat


Der Senat leistet einen spürbaren Beitrag zur Verbesserung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit des Bremer Airbus-Werks und damit zur Sicherung und Schaffung von Dauerarbeitsplätzen im bremischen Luftfahrzeugbau - und zwar in maßgeblichem finanziellem Ausmaß. So hat der Wirtschaftssenator für das Programm AMST („Airbus Material & System Technology - Center Bremen“) etwa 26 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, wovon rund 11 Millionen Euro auf Airbus Bremen entfallen. Dieses von 1999 bis 2006 laufende Großvorhaben zielt im Wesentlichen darauf ab, herkömmlich starke bremische Schwerpunkte bei Airbus wie Material- und Bauweisentechnologie sowie Frachtladesysteme - neben dem bereits erwähnten „High Lift“ - an den europaweiten Spitzenstandard heran zu führen. Gleichzeitig wird durch die verstärkte Einbeziehung der örtlichen Forschungs- und Entwicklungs-Infrastruktur ein regionales Netzwerk geknüpft und damit die Standortbindung von Airbus merklich erhöht.


Neuordnung des Bremer Airbus-Geländes


Das Bremer Airbus-Werk ist von der Neuordnung des Gewerbegebietes „Airport Stadt Ost/Süd“ sowie vom weiteren Ausbau der Autobahn A 281 erheblich betroffen. Gegenwärtig finden zwischen Airbus sowie Bau- und Wirtschaftsressort intensive Verhandlungen statt, die die folgenden Bereiche betreffen:

  • Grundstückstausch Airbus/Stadtgemeinde sowie Teilverlagerung des Neuenlander Rings; Schaffung von Flächen für den Bau des MaterialWirtschaftsZentrums (Logistikzentrum), das mit dem Aufbau der A 400M-Produktion eng verknüpft ist (Bau des Logistikzentrums steht an);

  • Neuordnung des Gewerbegebiets Airport-Stadt Ost. Dabei gibt es seitens der Stadtgemeinde nachhaltige Bemühungen, dem Bedarf und den Wünschen von Airbus so weit wie möglich entgegen zu kommen, wobei man insbesondere den bereits angesprochenen Entwicklungsperspektiven des Unternehmens Rechnung trägt.“