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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Aus der heutigen Senatssitzung (6.5.2003): Hafenbau in Bremerhaven: Senat fasst Beschlüsse zur Umgestaltung des Osthafens und bewilligt Planungsmittel für den Neubau der Kaiserschleuse

06.05.2003

Der Senat der Freien Hansestadt Bremen hat heute (6.5.2003) die Wettbewerbsfähigkeit der Hafengruppe Bremen/Bremerhaven weiter gestärkt. Das Kabinett beschloss die Umgestaltung des Osthafens in Bremerhaven und bewilligte weitere Planungsmittel für den Ausbau der Kaiserschleuse in der Seestadt. „Beide Maßnahmen sollen die Position Bremerhavens als führender europäischer Hafen für Fahrzeugumschlag und -logistik dauerhaft stärken“, sagte Wirtschafts- und Hafensenator Josef Hattig nach der Senatssitzung. Sie wirkten sich auch auf die Beschäftigung in Bremerhaven aus, denn etwa 1.800 Arbeitsplätze hingen schon heute vom Automobilumschlag ab, so Hattig weiter.

Umgestaltung des Osthafens

Von 1990 bis 2002 hat sich der Automobilumschlag in Bremerhaven auf 1,4 Millionen Fahrzeuge pro Jahr verdoppelt. Fachleute sehen vor allem im Export erhebliches Wachstumspotenzial. Prognosen zufolge ist bei den Pkw-Ausfuhren über Bremerhaven bis 2020 ein Anstieg auf 1,2 Millionen Einheiten zu erwarten (2002: 850.000 Einheiten).

Um die Leistungsfähigkeit der Bremischen Häfen weiter zu entwickeln und durch Qualität Kunden weiter zu binden, will der Senat die Attraktivität und Leistungsfähigkeit des Bremerhavener Automobil-Terminals deutlich erhöhen. Aus diesem Grund hat die Landesregierung beschlossen, dem steigenden Kapazitätsbedarf mit dem Bau mehrerer Liegeplätze für den Export im Osthafen zu begegnen.

Bei dieser Umgestaltung sollen bis Ende 2006 ein neuer Liegeplatz für so genannte Deep Sea Carrier (Überseeschiffe) und drei weitere für so genannte Short Sea Carrier (Feeder- oder Zubringerschiffe) entstehen. Außerdem werden durch die Verfüllung des nicht mehr genutzten Kopfbereichs im Osthafen etwa 62.000 Quadratmeter Operationsfläche mit direkter Anbindung an die neuen Liegeplätze geschaffen.

Das Projekt ist mit Investitionskosten von 23,8 Millionen Euro verbunden.

Planungsmittel für den Neubau der Kaiserschleuse

Die 1897 erbaute Kaiserschleuse bildet mit der 30 Jahre später in Betrieb genommenen Nordschleuse die Zufahrt zu den Kajen und Terminals im Nord-, Ost- und Verbindungshafen sowie in den Kaiserhäfen. Der Anfang 2003 von bremenports im Auftrag des Wirtschafts- und Hafenressorts vorgelegte „Masterplan zur Optimierung des Automobile-Logistics-Centers Bremerhaven“ weist nach, dass die Seestadt zwei ausreichend große und funktionstüchtige Seeschleusen benötigt, um die Wettbewerbsfähigkeit des Automobil-Terminals langfristig zu sichern. Senator Hattig: „Während die Nordschleuse diese Anforderungen erfüllt, besteht bei der Kaiserschleuse wegen ihrer unzureichenden Abmessungen und der Reparaturanfälligkeit der über 100 Jahre alten Anlage dringender Handlungsbedarf.“

Im Überseeverkehr werden inzwischen regelmäßig 200 bis 240 Meter lange Auto-Carrier eingesetzt. Im Gegensatz zur deutlich größeren Nordschleuse kann die Kaiserschleuse allerdings nur von bis zu 185 Meter langen und 25 Meter breiten Einheiten passiert werden. Hattig: „Ein technisch bedingter längerer Ausfall von Nordschleuse und Drehbrücke hätte nicht nur für den Autohafen Bremerhaven negative Folgen, sondern auch für die Lloyd Werft.“ Denn nur etwa ein Viertel der etwa 100 jährlich bei der Werft gedockten Schiffe kann die Kaiserschleuse passieren.

Für das neue Schleusenbauwerk wurden als günstigste Abmessungen eine Kammerlänge von 290 Metern, eine Tor- und Kammerbreite von 45 Metern sowie eine Drempeltiefe (Außenhaupt) von 13,0 Metern unter Normalnull festgelegt. Dieser Rechnung liegt ein Schiff von 240 Metern Länge, 32,26 Metern Breite und einem Tiefgang von 11,0 Metern zugrunde.

In seiner Sitzung stimmte der Senat der Finanzierung weiteren Planungsmitteln in Höhe von 1,99 Millionen Euro zu. Ende 2003 will die Landesregierung über die Realisierung der Gesamtmaßnahme entscheiden.