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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Hafengesellschaft bremenports nahm vor knapp zwei Jahren die Arbeit auf

10.11.2003

Aus der Amtsstruktur zu einem modernen Unternehmen:

Infrastruktur-Dienstleister für die Häfen in Bremen und Bremerhaven –

Senator Perschau: Wahl einer privaten Rechtsform hat sich als sinnvoll erwiesen.


Seit 22 Monaten arbeiten wesentliche Teile der bremischen Hafenverwaltung unter dem Dach eines neuen Unternehmens. Die Firma bremenports GmbH & Co. KG, die in Bremen und Bremerhaven insgesamt rund 440 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, hat den Auftrag, als Hafen-Managementgesellschaft leistungsfähig, flexibel und kostenbewusst zu operieren. Wirtschafts- und Häfensenator Hartmut Perschau zog am Montag (10. November 2003) eine positive Zwischenbilanz: „Die vom Senat getroffene Wahl einer handelsrechtlichen Lösung – die Rechtsform der GmbH & Co. KG – hat sich als sinnvoll erwiesen. Die Erwartungen in die Gesellschaft erfüllen sich schon jetzt.“


Als internationales Zentrum für Umschlag und Logistik müsse die Hafengruppe Bremen/Bremerhaven permanent auf sich verändernde und immer höhere Anforderungen der Reeder und Verlader reagieren, sagte Senator Perschau. Neben den erforderlichen Hafen-Investitionen komme es auch auf die fortlaufende Modernisierung der Strukturen in der Hafenverwaltung an, um effizienter zu arbeiten und kundenorientierter zu agieren.


Im Jahre 2000 hatte der Senat beschlossen, die nicht-hoheitlichen Bereiche des Hansestadt Bremischen Hafenamtes (HBH) in eine handelsrechtliche Gesellschaftsform zu überführen. Anfang Januar 2002 nahm bremenports die Arbeit auf. Vieles hat sich seitdem in der Hafenverwaltung verändert. Senator Perschau nennt ein Beispiel: „Heute ist Bremen über seine Tochter bremenports zu 49,9 Prozent an der Realisierungsgesellschaft für den Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven beteiligt. Dadurch hat die Hafenkooperation in Norddeutschland eine neue Qualität gewonnen – eine Entwicklung, die ohne die von uns eingeleitete Neuorientierung in der bremischen Hafenpolitik und die Gründung von bremenports nicht denkbar gewesen wäre.“


Senator Perschau sieht die Hauptaufgabe von bremenports in der Funktion eines Infrastruktur-Dienstleisters für die Häfen in Bremen und Bremerhaven:


  • bremenports entwickelt den Hafen nach den Vorgaben des Senats der Freien Hansestadt Bremen.


  • bremenports baut den Hafen aus. Dabei setzt das Unternehmen die Schwerpunkte im Auftrag des Senats auf neue Kajen und Terminals für die attraktiven Wachstumsbereiche Container und Automobile sowie auf die Weiterentwicklung der Hafenanlagen in der Stadt Bremen.


  • bremenports unterhält den Hafen. Die Firma ist damit zuständig für 49 Kilometer Kajen, 75 Kilometer Straßen und Kanäle, 65 Brücken und 166 Hochbauten sowie sechs Schleusen und zehn Kilometer Deiche. Gleichzeitig garantiert der Baggereibetrieb von bremenports der Schifffahrt jederzeit ausreichende Wassertiefen.


Wie Senator Perschau ergänzte, hat die Hafengesellschaft in den vergangenen 22 Monaten eine übersichtliche Aufbauorganisation mit klaren Zuständigkeiten und schlanken Strukturen geschaffen: „Damit ist ein einheitliches Hafen-Management für beide Standorte gewährleistet.“


Auf dem Weg vom Amt zum Unternehmen hat bremenports sich von der öffentlichen Haushaltsführung (Kameralistik) verabschiedet. Die von Geschäftsführer Jürgen Holtermann geleitete Firma führte die kaufmännische Buchführung und ein leistungsfähiges internes Controlling-System ein. Senator Perschau: „Damit werden die Vorgaben der Landesregierung umgesetzt. So wird es möglich, Leistungen der Gesellschaft unter Aspekten der Kostentransparenz betriebswirtschaftlich zu beurteilen. Dies wiederum führt zu einem effektiveren Einsatz knapper Finanzmittel.“ Der Senator machte seine Erwartungen an bremenports deutlich: Die Gesellschaft solle einen Beitrag zur Sanierung des „Konzerns Bremen“ erwirtschaften.


Neuland betritt bremenports auch in einem anderen Bereich. Mit seiner Rechtsform als GmbH & Co. KG ist das Unternehmen in der Lage, das in Jahrzehnten von seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erworbene und gewachsene Hafen-Know-how auch außerhalb der bremischen Landesgrenzen zu vermarkten. Holtermann: „In der litauischen Hafenstadt Klaipeda haben wir inzwischen den ersten Auslandsauftrag akquiriert. Wir beraten die Partner beim Bau einer 420 Meter langen Kaje. Um den Hafen für den wachsenden Umschlag vorzubereiten, lässt Litauen umfangreiche Investitionen vornehmen. Europäische Union und Weltbank unterstützen die Maßnahmen.“


Senator Perschau: „Dem alten Amt war ein solches Auslandsgeschäft nicht möglich. Wir müssen aber neue Möglichkeiten finden, um die Beschäftigung z.B. von Hafenplanern und Wasserbau-Ingenieuren dauerhaft zu sichern. Um das Fachwissen dieser Mitarbeiter zu erhalten, auszubauen und auf neuen Märkten anbieten zu können, bereitet das Unternehmen zurzeit die Gründung von Töchtern vor, zum Beispiel im wichtigen Bereich des Consulting.“ Als einer der Akquisitionsschwerpunkte gilt der Ostseeraum mit dem Baltikum und Russland.


Senator Perschau sieht die Gesellschaft auf dem Weg zu einer international anerkannten maritimen Kompetenz-Plattform: „Das Kompetenzzentrum bremenports soll und wird den Standort Bremen/Bremerhaven wirtschaftlich stärken und voranbringen.“