19.03.2002
Zehn Jugendliche in der Justizvollzugsanstalt Blockland haben es geschafft: Nach neunmonatiger Vorbereitung durch die Vollzugspädagogen erzielten sie den Erweiterten Hauptschulabschluss in der Externenprüfung, abgenommen von der Erwachsenenschule Bremen. Zweifelsohne ein großer Erfolg für die Jugendlichen, die teilweise im externen Schulsystem hartnäckige Schulverweigerer waren und sich in einen kontinuierlichen Lernprozess erst wieder einfinden mussten. Die Externenprüfung garantiert ein „neutrales“ Zeugnis, aus der die Inhaftierungszeit nicht hervorgeht. Dies sieht das Strafvollzugsgesetz vor, um diskriminierende Tendenzen zu vermeiden.
Der Unterricht durch die Pädagogen der JVA in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch, Geschichte, Erdkunde, Arbeitslehre - letztere in Welt/Umwelt zusammenfasst - , Biologie und Physik bildete die Grundlage für das erfolgreiche Abschneiden. Ergänzt wurde der Stundenplan durch Sportunterricht, der von den Sportbeamten der Vollzugsanstalt erteilt wurde.
An Prüfungen kamen die Jugendlichen nicht vorbei: Vier schriftliche Prüfungen mussten absolviert werden in Deutsch, Mathematik, Welt/Umwelt, Englisch; hinzu traten drei mündliche Prüfungen in den Fächern Englisch, Biologie und Physik.
Im April und im Mai sind mehrere Frauen aus Blockland und einige männliche erwachsene Strafgefangene aus Oslebshausen an der Reihe, die sich ebenfalls seit neun Monaten in den entsprechenden Schulklassen auf die Abschlussprüfungen vorbereiten.
Staatsrat Mäurer ist sich sicher: „Dieser Erfolg bestätigt unser Konzept, die Gefangenen zu fördern und zu fordern. Der Bildungsabschluss ist ein wichtiger Meilenstein für die Insassen, um nach der Haftentlassung in ein straffreies Leben zurück zu finden.“