14.03.2002
Gemeinsames Aus- und Fortbildungsprogramm für
die Justizvollzugsbediensteten in Bremen und Niedersachsen
Erstmalig präsentieren das Niedersächsische Justizministerium Hannover und der Senator für Justiz und Verfassung Bremen ein gemeinsames Aus- und Fortbildungsprogramm für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Justizvollzugseinrichtungen beider Länder.
Justizsenator Dr. Henning Scherf und Justizminister Prof. Dr. Christian Pfeiffer sind sich einig: "Die gemeinsame Wahrnehmung von Fortbildungsangeboten ermöglicht einen umfassenden und vielseitigen Gedanken- und Erfahrungsaustausch, der unseren Einrichtungen zu Gute kommt."
Die von den Ländern veröffentlichten Fortbildungsangebote sehen rund 10 % der Teilnehmerplätze für Bedienstete des jeweils anderen Bundeslandes vor. Für das Jahr 2002 stehen insgesamt mehr als 200 Veranstaltungen zur Auswahl. Über 25 Angebote entfallen allein auf das Thema "Gesundheitsförderung". Um den Belastungen entgegenzuwirken, die durch die speziellen Arbeitsbedingungen im Justizvollzug auftreten, werden Seminare angeboten wie "Strategien zur Stressbewältigung", "Sucht am Arbeitsplatz" und "Balance zwischen Beruf und Familie". Weitere Schwerpunkte bilden Veranstaltungen zu den Themen "Teamarbeit" und "Informations- und Kommunikationstechnik". Außerdem können sich die Bediensteten in den Bereichen "Krisenintervention bei Inhaftierten" und "Gewalt im Vollzug" schulen lassen. Die entsprechenden Veranstaltungen vermitteln Kenntnisse, um Krisen fachgerecht zu begegnen und sie nach Möglichkeit zu vermeiden. Einen hohen Stellenwert hat auch die Vermittlung von Verhaltensweisen, die der Gewaltprävention dienen.
Durch die Kooperation zwischen Niedersachsen und Bremen können von dem umfangreichen Aus- und Fortbildungsprogramm nun die Bediensteten beider Länder profitieren. Das Konzept einer länderübergreifenden Fortbildung ergänzt die bestehende Zusammenarbeit zwischen Niedersachsen und Bremen in Bereichen des Justizvollzugs. Beide Länder blicken auf eine langjährige "Vollzugsgemeinschaft" zurück, in der sie sich gegenseitig Haftplätze zur Verfügung stellen. Der ins Auge gefasste Bau einer gemeinsamen Justizvollzugsanstalt soll diese erfolgreiche Zusammenarbeit fortführen.