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Die Senatorin für Justiz und Verfassung

Die Pressestelle der Staatsanwaltschaft Bremen teilt mit:
Zwei 'Menschenhändler' in Untersuchungshaft genommen

27.03.2000

In einem Ermittlungsverfahren wegen schweren Menschenhandels, Zuhälterei, Vergewaltigung, Förderung der Prostitution u.a. konnten am 22.03.00 durch eine konzentrierte polizeiliche Aktion Untersuchungs-Haftbefehle gegen den 49jährigen Beschuldigten Heinz-Walter W. und den 41jährigen Beschuldigten Wolfgang T. in den frühen Morgenstunden vollstreckt, Privat- und Geschäftsräume der Beschuldigten sowie vier 'Modellwohnungen' aufgrund vorliegender Beschlüsse durchsucht und Barvermögen der Beschuldigten beschlagnahmt werden. Ihnen und einem weiteren Beschuldigten wird vorgeworfen, in Bremen mehrere 'Modellwohnungen' zu betreiben, in denen Frauen, die fast ausschließlich aus osteuropäischen Ländern stammen, gezwungen werden, der Prostitution nachzugehen.

Die Frauen wurden von den Beschuldigten entweder direkt bei örtlichen Schleusern 'bestellt' oder von hiesigen Schleuserorganisationen 'abgekauft'. Anschließend wurden sie von den Beschuldigten in die von diesen angemieteten und für die Ausübung der Prostitution ausgestatteten 'Modellwohnungen' gebracht, um dort der Prostitution nachzugehen, wobei die Frauen der täglichen Einwirkung durch die Beschuldigten ausgesetzt waren. Je nach Einzelfall wurden die Frauen zur Aufnahme oder Fortsetzung der Prostitution durch schwere Sexualstraftaten oder durch Körperverletzungen genötigt und bei der erzwungenen Ausübung der Prostitution überwacht. Der gesamte Dirnenlohn wurde ihnen abgenommen.

Die Frauen, die aus eigenem Entschluss als 'Sextouristinnen' nach Bremen gekommen waren, wurden in die 'Modellwohnungen' von den Beschuldigten zum ausschließlichen Zweck der Prostitionsausübung zu einer weit überhöhten Tagesmiete von DM 100,- bis DM 150,- zur Verfügung gestellt. Die Miete wurde von den Beschuldigten täglich kassiert.

Die bei den Durchsuchungen in den 'Modellwohnungen' bei der Ausübung der Prostitution angetroffenen Frauen, die aus Ungarn, Litauen, Russland und der Slowakei kommen, wurden wegen des Verdachts des illegalen Aufenthalts und der illegalen Arbeitsaufnahme zur Vorbereitung der Abschiebehaft festgenommen.