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Der Senator für Inneres und Sport

Pressemitteilung mit Foto Bremer Sporthalle wird bundesweites Modellprojekt

14.03.2007

Energieverbrauch soll um gut 80 Prozent sinken – Vorbild für 600 Hallen in Norddeutschland

Ab Sommer wird die Sporthalle des TV Bremen 1875 in einem bundesweit einmaligen Modellprojekt saniert. Gas- und Stromverbrauch sollen um rund 80 Prozent sinken, der Wasserverbrauch wird ebenfalls deutlich reduziert. Am Dienstag haben die Projektträger die Umbaupläne vorgestellt.

„Das Hallendach ist undicht, die Steuerung für die Heizungsanlage funktioniert nicht richtig und auch die Beleuchtungsregelung entspricht nicht den Anforderungen. Der Schul- und Vereinssport kann hier kaum noch richtig stattfinden“, erklärt Wilhelm Walter, 1. Vorsitzender des TV Bremen 1875 warum die 1980 gebaute Halle dringend saniert werden muss.


Mit Fördermitteln der Stadt Bremen, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), der Klimaschutzagentur Bremer Energie-Konsens und des Bundesinstituts für Sportwissenschaften wird die Halle an der Hans-Böckler-Straße zu einem bundesweiten Vorbild: Ein Expertenteam hat drei Sanierungsvarianten geprüft: Das Ergebnis: Das Dach wird erneuert, die Außenwände werden gedämmt, eine neue Heizungstechnik und ein Lichtmanagement installiert. Insgesamt werden fast eine Million Euro investiert. Der Umbau soll bis Ende der Sommerferien dieses Jahres bis auf Restarbeiten im Außenbereich abgeschlossen sein. „Mit diesen umfassenden Maßnahmen zeigen wir, was möglich ist“, freut sich Wulf Grimm von der DBU, „dabei wurden alle Sanierungsmodule so entwickelt, dass sie sich leicht auf andere Hallen übertragen lassen.“

Denn die Halle ist kein Einzelfall, sondern ein Standardbau wie er in den 70er und 80er Jahren an vielen Stellen errichtet wurde. Allein in Norddeutschland finden sich rund 600 baugleiche Hallen, davon 23 in Bremen und umzu. Und fast alle sind modernisierungsbedürftig: Zum einen, um den Sportbetrieb überhaupt weiterführen zu können, zum anderen aber auch, um den Energie- und Wasserverbrauch und damit die Betriebskosten zu senken.

Übernehmen sollen andere Sporthallenbetreiber von der Bremer Modellsanierung etwa auch die Lüftungstechnik: Die ineffiziente Lüftungsanlage wird durch eine Kombination von elektronisch gesteuerter Fensterlüftung und Deckenstrahlplatten ersetzt. Ein Konzept, das erstmals in einer Sporthallensanierung umgesetzt wird.

„Durch die gute Dämmung, die hochwärmegedämmten Fenster und die moderne Heizungs- und Lüftungstechnik entsteht hier eine der energieeffizientesten und damit klimafreundlichsten Sporthallen Deutschands“, betont Cornelis Rasmussen, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur Bremer Energie-Konsens. Dazu trägt auch bei, dass die gesamte Licht-, Lüftungs- und Heizungssteuerung nach dem Umbau über eine elektronische Steuerung zentral geregelt wird. „Damit werden die Nutzer entlastet und Einsparpotenziale optimal genutzt werden“, so Rasmussen. Ein Messprogramm, das vom Institut für Informatik und Automation der Hochschule Bremen durchgeführt wird und bereits seit mehr als zwei Jahren läuft, wird erstmals bei einer Sporthallensanierung einen detaillierten Vorher-Nachher-Vergleich der Energieverbräuche ermöglichen.

Peter Ott vom ebenfalls als Förderer engagierten Bundesinstitut für Sportwissenschaften hofft, dass möglichst viele Hallen in Deutschland von dem Bremer Projekt profitieren werden: „Insgesamt gibt es in Deutschland rund 35.000 Sporthallen – und 40 Prozent davon sind sanierungsbedürftig“, so Ott. „Als Bundesinstitut werden wir uns für eine breite Informationsarbeit über das Projekt einsetzten.“





Begeistert von den Umbauplänen ist auch Bremens Sportsenator, Bürgermeister Thomas Röwekamp: „Ich freue mich, dass wir durch die Unterstützung zahlreicher Förderer ein bundesweites Vorzeigeprojekt realisieren können. Die Halle des TV Bremen 1875 wird nach der Sanierung erste Anlaufstelle für Sporthallenbetreiber und -sanierer aus ganz Deutschland werden.“ Vor allem aber denkt Röwekamp dabei an die aktiven Sportlerinnen und Sportler: „Durch diese Maßnahmen werden auch die Rahmenbedingungen für die Sporttreibenden nachhaltig verbessert und die Attraktivität der gesamten Anlage wird gesteigert."