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Der Senator für Inneres und Sport

Pressemitteilung mit Foto Rede von Bürgermeister Röwekamp zum Auftakt der EU-Konferenz „Verantwortung und Partnerschaft – Gemeinsam gegen HIV/AIDS“

12.03.2007

Begrüßungsrede von Bürgermeister Thomas Röwekamp,
Senator für Inneres und Sport der Freien Hansestadt Bremen
zur Plenarsitzung der Konferenz am 12. März 2007 im Congress-Centrum Bremen


Bürgermeister Thomas Röwekamp begleitet die Bundeskanzlerin in das Congress Centrum
Zum Auftakt der heute (12.3.2007) in Bremen begonnenen Konferenz „Verantwortung und Partnerschaft – Gemeinsam gegen HIV/AIDS“ im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft begrüßte Bürgermeister Thomas Röwekamp, in Vertretung für den Präsidenten des Senats, die mehreren hundert Gäste im Congress-Centrum Bremen. Der Vize-Regierungschef und Senator für Inneres und Sport der Freien Hansestadt Bremen führte dabei unter anderem aus:

„Hoheit,
Exzellenzen,
sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Dr. Merkel,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Gäste,

im Namen des Senats der Freien Hansestadt Bremen heiße ich Sie herzlich willkommen in Bremen. Bremen ist als Veranstaltungsort ebenso wie als Wissenschaftsstandort anerkannt, und so begrüßen wir Sie alle zu dieser Tagung im Congress-Centrum Bremen. Besonders freue ich mich, dass Sie, liebe Frau Bundeskanzlerin, zum Auftakt dieser EU-Konferenz hier nach Bremen gekommen sind. (...)

Diese Konferenz führt staatliche und nicht-staatliche Helfer zusammen. Gerade in der Bekämpfung von AIDS müssen die Systeme staatlicher Hilfe und bürgerschaftlicher Selbsthilfe eng zusammenwirken, nur dann bestehen gute Chancen auf Erfolg.


Bürgermeister Röwekamp während seiner Begrüßungsworte an die 600 Teilnehmer des Kongresses

Bremen hat eine lange und erfolgreiche Tradition in der Kooperation von staatlichem und bürgerschaftlichem Engagement. Dies bildet sich auch im Hilfesystem des Bereichs HIV/AIDS ab: Im Land Bremen haben wir vier Beratungseinrichtungen. Je eine in den Gesundheitsämtern Bremen und Bremerhaven und zwei nicht-staatliche Organisationen. Neben der medizinischen und psychosozialen Beratung und dem Angebot von Tests entwickeln die Einrichtungen seit Jahren vielfältige Projekte, wie etwa die Schulung von Ehrenamtlichen in der Begleitung von AIDS-Kranken oder das „Afrika-Projekt“, ein Präventionsprojekt für in Bremen lebende Afrikaner oder Modelle der aufsuchenden Arbeit bei ausländischen Prostituierten.

Bremen strebt ein öffentliches Klima des Verständnisses, der Solidarität und Integration gegenüber Menschen mit HIV/AIDS an – das gebieten die Menschenrechte, das gebietet die Menschenwürde - aber ebenso die Verpflichtung zum Schutz der Bevölkerung. Denn Stigmatisierung und Diskriminierung führen zu Angst und somit zur Verheimlichung möglicher Infektionen und erhöhen auf diese Weise das Risiko weiterer Ansteckungen.


So wie in Deutschland insgesamt, ist auch in Bremen zwischen Mitte und Ende der Neunziger Jahre eine beeindruckende Senkung der Neu-Erkrankungsrate an AIDS zu verzeichnen. Dies ist ganz sicher ein Erfolg der entschiedenen, auf breiten Schultern getragenen Anti-AIDS-Kampagnen jener Jahre, aber auch ein Ergebnis der neueren medizinischen Entwicklungen.

In der letzten Dekade ist die Rate der neu an AIDS Erkrankten kontinuierlich weiter gesunken, jedoch deutlich langsamer. Bremen liegt dabei seit 2003 sogar um die Hälfte unter der deutsch-landweiten AIDS-Neuerkrankungsrate.

Weniger beruhigend hingegen ist der in Bremen ebenso wie in ganz Deutschland seit Kurzem zu verzeichnende Anstieg der neuen HIV-Infektionen. Dass die Rate an AIDS-Erkrankten, also derjenigen, bei denen die Immunschwächekrankheit tatsächlich zum Ausbruch kommt, im Land Bremen dennoch so niedrig ist, liegt möglicherweise an der guten medizinischen, sozialen und psychosozialen Versorgung in Bremen und Bremerhaven.

Dennoch ist der Anstieg der HIV-Neuinfektionen Anlass zur Besorgnis: Wir haben HIV/AIDS auch in den entwickelten Industrieländern noch nicht „im Griff“ und sollten hierauf verstärkt unsere Aufmerksamkeit richten.

Ich wünsche Ihnen, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Konferenz einen guten und produktiven Verlauf. Ich hoffe Sie fühlen sich wohl in Bremen heute und morgen, und würde mich freuen, wenn Sie stets gern wiederkommen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!“


Fotos: Melanie Bahr, Senatspressestelle.