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Der Senator für Inneres und Sport

„Gastwissenschaftlerarbeitsplatz“ im Forschungsdatenzentrum Bremen

07.03.2005

Das Statistische Landesamt teilt mit:

Bremen und Bremerhaven präsentieren sich derzeit als "Stadt der Wissenschaft 2005". Die Vielfalt der Aktionen und Veranstaltungen ist nicht nur informativ und unterhaltsam für die interessierte Öffentlichkeit, sondern belegt auch eindrucksvoll Bremens Bedeutung als Technologie- und Wissenschaftsstandort. Neben den Universitäten und Hochschulen, Forschungsinstituten und wissenschaftsnahen Einrichtungen werden Behörden eher selten mit wissenschaftlicher Arbeit in Verbindung gebracht. Dennoch fungieren ausgewählte bremische Verwaltungseinrichtungen wie das Statistische Landesamt seit seiner Gründung oftmals als Kooperationspartner in Forschungsprojekten, sei es als Auftraggeber, durch eine beratende Funktion oder durch die Bereitstellung von Informationen und Daten.

Eine neue Möglichkeit der Informationsgewinnung können Bremens Wissenschaftler (und natürlich auch andere) ab sofort in den Räumen des Statistischen Landesamtes für ihre Forschungsarbeit nutzen: dort wurde ein sogenanter "Gastwissenschaftlerarbeitsplatz" eingerichtet. Auf Anfrage werden an diesem Computerarbeitsplatz projektbezogene Mikrodaten der amtlichen Statistik bereitgestellt, so dass Analysen eigenständig durchgeführt werden können.

Der Gastwissenschaftlerarbeitsplatz ist eingebettet in die fachliche und technische Infrastruktur des Forschungsdatenzentrums der statistischen Landesämter (FDZ). Diese Arbeitsgemeinschaft der statistischen Landesämter, wobei jedes Landesamt einen regionalen Standort bildet, hat das Ziel, der Wissenschaft im Rahmen der geltenden gesetzlichen Regelungen den Zugang zu den statistischen Mikrodaten zu erleichtern.

Über 90 Prozent der Mikrodaten, dazu gehören z.B. personen- oder haushaltsbezogene Daten, werden dezentral in den Statistischen Landesämtern erhoben, aufbereitet und gespeichert. Die Organisation des FDZ ermöglicht es, dass ausgewählte Mikrodaten aus allen Bundesländern zeitnah und nutzungsgerecht an den regionalen Standorten verfügbar sind. Damit profitieren insbesondere Forschungsprojekte mit länderübergreifendem Datenbedarf von der zentralisierten Datenhaltung, in vielen Fällen werden Projekte durch diese Form der Datenbereitstellung erst möglich.

Neben der selbstständigen Analyse projektbezogen faktisch anonymisierter Daten am Gastwissenschaftlerarbeitsplatz können über die kontrollierte Datenfernverarbeitung auch weniger stark anonymisierte Daten ausgewertet werden. Jedoch haben Nutzer hierbei keinen direkten Zugriff auf das Datenmaterial, sondern formulieren ihre Auswertung in gängigen Analyseprogrammen. Das FDZ führt die Auswertung durch und übermittelt den Nutzern die anonymisierten Ergebnisse. Außerhalb der Statistischen Ämter kann ebenfalls mit Mikrodaten gearbeitet werden: hierfür können über das FDZ absolut anonymisierte Public-Use-Files von Jedermann und faktisch anonymisierte Scientific-Use-Files von wissenschaftlichen Institutionen bezogen werden.

In allen regionalen Standorten erhalten interessierte Nutzer persönliche Beratung bezüglich der Datenauswahl, über Bezugs- und Nutzungsmodalitäten sowie bei der Verarbeitung der Mikrodaten. Auf vier regionalen Nutzerkonferenzen, die in den kommenden Wochen in Köln, Berlin, Stuttgart und Kiel stattfinden werden, haben interessierte Nutzer die Möglichkeit, sich über die Arbeit des FDZ sowie über bereits durchgeführte Forschungsprojekte zu informieren. Die Ansprechpartner des Standortes Bremen werden auf der Konferenz am 19.Mai in Kiel vertreten sein.

Das aktuelle Datenangebot des FDZ umfasst zahlreiche Wirtschafts- und Sozialstatistiken und wird ständig erweitert. Das Datenangebot sowie weitere Informationen, auch zu den Nutzerkonferenzen, ist unter www.forschungsdatenzentrum.de zu finden.

Ansprechpartnerin am regionalen Standort Bremen (An der Weide 14-16) ist Barbara Rösel, Telefon 0421/361-2642, E-Mail: forschungsdatenzentrum@statistik.bremen.de.