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Der Senator für Inneres und Sport

Innensenator kündigt verstärkte Polizei-Präsenz in der Weihnachtszeit an

24.11.2003

Auftakt zum Präventionsschwerpunkt „Vorsicht Taschendiebe“

Bremen, Ende November: Der Weihnachtsmarkt beginnt, Geschenke werden eingekauft, Bremer und Gäste aus nah und fern genießen die Atmosphäre in der Innenstadt. Und genau dieses bunte Getümmel nutzen Diebe leider immer wieder gezielt aus. Daher starten der Senator für Inneres und Sport und die Polizei Bremen mit ihren Projektpartnern rechtzeitig zu Beginn der Adventszeit ein umfassendes Konzept unter dem Arbeitstitel „Bekämpfung der Beschaffungskriminalität in der Weihnachtszeit 2003“ im Bereich der Innenstadt und in Nähe des Hauptbahnhofs.


„Im Kampf gegen Taschendiebstahl, Handtaschenraub, Kfz-Aufbrüche und ähnliche Delikte werden wir die Polizeipräzenz in den Wochen vor Weihnachten und Silvester deutlich erhöhen“, kündigte Innensenator Thomas Röwekamp am Montag (24. November) bei einer Auftaktveranstaltung in der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle Am Wall an. So würden Bremer Beamte verstärkt mit ihren Kollegen vom Bundesgrenzschutz (BGS) auf Streife gehen, zudem werden verdeckt operierende Taschendiebstahlfahnder eingesetzt, die sich bereits in den Vorjahren bewährt haben. „Hier stellt sich die Sicherheitskooperation zwischen Bund und Land einmal mehr ganz praktisch unter Beweis“, so der Innensenator.


Röwekamp: Achten Sie auf Ihre Wertsachen, aber auch auf Ihre Mitmenschen!
„Die polizeilichen Schwerpunktmaßnahmen gegen Diebstahl- und Raubdelikte werden intensiv flankiert durch eine aktive Präventionsarbeit mit den Bürgern,“ umriss Röwekamp die zweite Säule des Konzeptes. Er machte deutlich, dass hierbei ganz bewusst das Blickfeld der Öffentlichkeit gesucht werde: „Ob Aufkleberaktion, neue Faltblätter, Gespräche in der Fußgängerzone – die Polizei geht ganz neue und unkonventionelle Wege, die Bürger anzusprechen. Wir sind ebenso darauf angewiesen, dass die Medien die Bürger in diesen Wochen für das Thema sensibilisieren“, erläuterte Röwekamp und fügte als dritten Punkt hinzu: „Um Straßenräuber zu stoppen, kommt es auf jeden Einzelnen an! Achten Sie auf Ihre Wertsachen, aber auch auf Ihre Mitmenschen“, appellierte der Innensenator. „Schauen Sie hin und nicht weg, wenn Sie unvermittelt Zeuge einer Straftat werden!“


Ein Blick in die Statistik: Im Jahr 2002 wurden in Bremen 1232 Taschendiebstahlsdelikte angezeigt. Die Aufklärungsquote ist mit ca. 4,8 % sehr gering, da der Diebstahl von vielen Opfern erst spät festgestellt wird und damit Ermittlungsansätze kaum vorhanden sind. Taschendiebstahl ist hinter dem Autoeinbruch und Fahrraddiebstahl das dritthäufigste Delikt auf den Straßen der Großstädte.


„Vorsicht Taschendiebe“ – Das Präventionskonzept
„Vorsicht Taschendiebe!“ Unter diesem Motto hat die Polizei Bremen ein Präventionskonzept erstellt, um Gäste und Bürger unserer Stadt vor Taschendiebstahl zu schützen und gerade in der Weihnachtszeit die Kriminalitätsrate in diesem Deliktsfeld zu reduzieren.


Taschendiebe gehen meist in Teams von mehreren Tätern arbeitsteilig vor. Einige lenken das Opfer ab, einer „zieht“ die Beute, andere decken die Tat und nehmen das Diebesgut an sich.

Als Taschendiebe treten in der Mehrzahl nichtdeutsche Tatverdächtige auf, darunter viele Kinder und Jugendliche. Als Opfer sind nicht nur ältere Damen betroffen, sondern oftmals Jugendliche, die ihren Rucksack mitführen. Der Griff in den Rucksack ist im Gedränge mit geringem Entdeckungsrisiko verbunden.

Zu den Brennpunkten zählen öffentliche Verkehrsmittel mit Haltestellen, Bahnhöfe, Einkaufszentren mit Fußgängerzonen, Kaufhäuser, Großveranstaltungen, Messen oder Volksfeste. In der „Vorweihnachtszeit“ ist wieder Hochkonjunktur für die Tätergruppen/Einzeltäter, die sich in der Menge der einkaufenden Bevölkerung in der Innenstadt und am Bahnhof wohlfühlen.


Polizei Bremen setzt auf Aufklärung der Bevölkerung
Es gibt einige präventive Verhaltensformen, die den Tätern den Diebstahl erschweren bzw. vereiteln.


Wie verhindere ich, Opfer eines Taschendiebstahls zu werden?


Indem

  • ich mein Bargeld in verschlossenen Innentaschen der Kleidung am Körper trage!
  • ich die Hand- Umhängetasche verschlossen zur Körperseite trage!!
  • ich meine Handtasche/Koffer immer im Blick habe und nicht im Einkaufswagen offen stehen lasse!!
  • mein Umfeld besser beobachte.
  • Handtaschen im Restaurant, im Kaufhaus, im Laden – selbst bei Anproben von Kleidung – nicht an Stuhllehnen hängen oder unbeaufsichtigt abstellen.


Welche Maßnahmen sind geplant?


Im Rahmen der Auftaktveranstaltung hat die Polizei die wesentlichen Maßnahmen des Präventionskonzeptes: „Vorsicht Taschendiebe!“ dargestellt. Es sind insbesondere:

  • Erläuterung der Flyer-, Aufkleber- und Plakataktionen (Sponsoren dieser Artikel sind: der Verein „Bürger und Polizei e. V.“ und die Opferhilfeorganisation „Weisser Ring“)
  • Kooperationspartner (Einzelhandelsunternehmen, BSAG, Brepark)
  • Vorbeugende gezielte Aufklärungsaktionen im Bereich Innenstadt und Hauptbahnhof.
  • Ansprache von potentiellen Opfern und Verteilung der Flyer an diesen Personenkreis.
  • Sensibilisierung der Bevölkerung durch gezielte Verteilung von Aufklebern an Einstiegsstellen (Bushaltestellen, Bahnsteige).
  • Anbringen von Plakaten und Aufklebern insbesondere in Bekleidungsfachgeschäften (speziell im Bereich der Umkleidekabinen).
  • Durchsage von Sicherheitshinweisen in Kaufhäusern veranlassen.
  • Einsatz von uniformierten und zivilen Einsatzkräften.



Senator Röwekamp: „Das Informations- und Beratungsangebot der Polizei nutzen!“
Senator Röwekamp empfiehlt allen Bürgern, die Informations- und Beratungsangebote der Bremer Kriminalpolizei zu nutzen. Abschließend dankte der Innensenator, auch im Namen der Polizei Bremen, den Projektpartnern. Ohne die Unterstützung durch den Weißen Ring und dem Bremer Verein „Bürger und Polizei“ wären die zusätzlichen Aufkleber und Faltblätter nicht finanzierbar gewesen.



Für weitere Informationen:

Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle
Am Wall 196a, 28195 Bremen,
Tel. 0421/ 362-19003
Öffnungszeiten: Mo.-Do. 9.00-15.00 Uhr; Fr. 9.00-13.00 Uhr