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Der Senator für Inneres und Sport

IMK-Vorsitzender Böse zur bundesweiten 24-Std-Kontrolle

15.03.2002

Bundesweite 24-Stunden-Kontrolle des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs
IMK-Vorsitzender Dr. Kuno Böse: Insgesamt 4426 Beamte im Einsatz - Über 32.700 Fahrzeuge kontrolliert, 9818 Fahrzeuge beanstandet

Ständige Konferenz

der Innenminister und -senatoren der Länder

- Der Vorsitzende -




Wie der Vorsitzende der Innenministerkonferenz der Länder (IMK), Bremens Innensenator Dr. Kuno Böse, heute mitteilt, wurden vom 14. März 2002, 06.00 Uhr, bis zum 15. März 2002, 06.00 Uhr, bundesweit polizeiliche Schwerpunktkontrollen des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs durchgeführt. Unterstützt wurden die Länderpolizeien dabei von den Gewerbeaufsichtsämtern, vom Zoll sowie vom Bundesgrenzschutz.


An 601 Kontrollstellen wurden in den vergangenen 24 Stunden durch 4426 Polizeibeamte in Deutschland insgesamt 32.046 Güterkraftfahrzeuge und 469 Reisebusse kontrolliert. Beanstandet wurden dabei 9.694 Lkw und 79 Reisebusse. Das bedeutet, nahezu bei jedem dritten „Brummifahrer“ sowie jedem sechsten Busfahrer wurden Verstöße festgestellt. Im Einzelnen weißt Senator Dr. Böse auf folgende Aspekte hin:



- Insgesamt fuhren 2461 der kontrollierten Fahrzeuge zu schnell.


- Etwa jeder zweite der beanstandeten Fahrzeugführer produzierte sicherheitsgefährdende Überstunden am Lenkrad.


- In Thüringen stellte die Polizei einen Holztransporter fest, der um 49 % überladen war.


- In Berlin wurde von der Polizei ein Bus aus dem Verkehr gezogen, der erhebliche technische Mängel aufwies. Der Bus, der auf der Rückfahrt von einer Werbeveranstaltung aus dem Berliner Umland zurückkehrte, war mit über 50 Fahrgästen im Alter zwischen 50 und 80 Jahren besetzt. Die Fahrgäste mussten die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortsetzen.


- Auch der Alkohol- und Drogenmissbrauch im Straßenverkehr spielt bei Berufskraftfahrern eine Rolle, denn 27 Lkw-Fahrer führten ihren Lkw unter Alkoholeinfluss.


- Im Saarland wurde bei drei Lkw-Fahrern der Konsum von Cannabis bzw. Amphetaminen festgestellt. Im Aschenbecher eines Lkw fanden die Beamten sogar mehrere gerauchte Joints.


- In Hessen wurde ein 30-jähriger polnischer Lkw-Fahrer festgenommen, der weder eine Fahrerlaubnis noch einen Pass oder Ausweis bei sich führte.


„Unangepasste Geschwindigkeit, sicherheitsgefährdende Überstunden am Lenkrad sowie die mangelhafte Sicherung der Ladung sind immer wieder Auslöser von folgenschweren Verkehrsunfällen mit Beteiligung von Lastkraftwagen“, mahnte der IMK-Vorsitzende, Senator Dr. Kuno Böse in einer ersten Bilanz der bundesweiten Verkehrskontrolle. „Die Überwachung des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs stellt deshalb einen Schwerpunkt der polizeilichen Verkehrsüberwachung dar.“


Nach Öffnung des europäischen Binnenmarktes hat das Transportaufkommen und die Fahrleistung auf der Straße weiter zugenommen. Um vermeintliche Wettbewerbsnachteile auszugleichen, nehmen Transportunternehmen nicht selten Sicherheitsrisiken in Kauf. Entsprechend hoch sind seit Jahren die Beanstandungen bei den verkehrspolizeilichen Kontrollen.