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Gemeinsame Presseerklärung

„Bremen hilft“ geht in die nächste Phase

06.06.2005

„Bremen hilft“ - diese beiden Begriffe sind zu einem Leitmotiv für vielfältige konkrete Hilfe nach der verheerenden Flutwelle in Südostasien geworden. Den Worten sind Taten gefolgt, eine erste Zwischenbilanz ist möglich: Menschen, die durch die Naturkatastrophe Ende vergangenen Jahres obdachlos geworden waren, haben mit finanzieller Flankierung durch Bremer Spenden wieder ein Zuhause bekommen, mit großem Einsatz wurden bereits und werden noch zerstörte Sanitäranlagen wieder aufgebaut, Fischerboote wurden repariert und angeschafft, Bewohner der Krisenregion konnten auf Beistand zählen, wenn es galt, beispielsweise Nähmaschinen anzuschaffen, um einen handwerklichen Betrieb wieder auszurüsten und so das wirtschaftliche Überleben zu sichern.


Die Rückschau: Am 26. Dezember 2004 rollte eine Flutwelle mit unbändiger Gewalt und zerstörerischer Wucht auf die südostasiatischen Küstenregionen zu. Die Folgen waren buchstäblich vernichtend: Ganze Landstriche wurden auf einen Schlag niedergewalzt, nach einer UNO-Bilanz waren etwa 200 000 Tote zu beklagen, viele Häuser konnten der Kraft des hereinbrechenden Wasser nicht standhalten, Einheimische verloren ihr gesamtes Hab und Gut.

Das Ausmaß der Katastrophe wurde weltweit mit Erschüttern aufgenommen und sorgte rund um den Globus unverzüglich für Hilfsaktionen. Die Bundesregierung schlug vor, dass bundesdeutsche Kommunen gezielt Patenschaften mit betroffenen Regionen aufbauen. Dies stieß in Bremen schnell auf Resonanz. Bürgermeister Dr. Henning Scherf, Bürgerschaftspräsident Christian Weber, Handelskammer-Präses Dr. Patrick Wendisch und Bürgermeister a.D. Hartmut Perschau griffen diese Anregung auf und starteten die Spendenaktion „Bremen hilft“. Sie wurde ausdrücklich auf eine längere Spanne von zwei oder drei Jahren angelegt, damit Spendengeld auch dann noch eingeworben und Hilfe auch dann noch geleistet werden kann, wenn die Katastrophe nicht mehr das Hauptthema in den Schlagzeilen ist.


Die Bilanz bisher: „Bremen hilft“ konzentriert sich auf drei Projekte zum Wiederaufbau in Galle (Sri Lanka), Aceh (Indonesien) und Tamil Nadu (Indien). Als Partner für die Hilfe vor Ort wurden Kapitän Klaus Kriwat (Honorarkonsul von Sri Lanka), die Bremen Overseas Research and Development Association (BORDA) sowie die Bremer terre des hommes-Gruppe gewonnen. Ende Mai 2005 stand ein Spendenbetrag von rund 133.000 Euro zur Verfügung, von denen jüngst je 30.000 Euro an die drei Projektträger geflossen sind.

In Galle sind Klaus Kriwat und seine Bremer Reederei Eugen Friedrich seit Jahrzehnten tätig. Unverzüglich nach der Katastrophe konnte der Honorarkonsul über seine Geschäftsleitung vor Ort erste Hilfsmaßnahmen einleiten. Diese wurden in den vergangenen Monaten mit Hilfe der Bremer Spendenaktion ausgebaut. Unter dem Motto „Day to Day Help“ erhielten die Bewohner beispielsweise neue Kleidung, wurden Möbel und Haushaltsgegenstände gekauft. Unter der Überschrift „Back to Life“ bekamen Handwerksbetriebe wieder Werkzeuge - für eine Schneiderei beispielsweise wurden Nähmaschinen angeschafft - Händler erhielten eine Erstausstattung mit den nötigen Verkaufsartikeln für ihre Geschäfte.


Projekt in Galle: Unter dem Motto "Back to Life" wurden u.a. für Handwerksbetriebe Werkzeuge beschafft; hier: Nähmaschinen für eine Schneiderei in Galle (Sri Lanka)


In Rheum Baroh, einem Dorf im indonesischen Distrikt Bireuen (Bezirk Aceh), engagiert sich BORDA für den Wiederaufbau der sanitären Einrichtungen. Der Tsunami riss in dem Ort rund 95 Prozent aller Wohnhäuser mit sich, das Brunnenwasser wurde durch hereinbrechendes Meerwasser versalzen. Mit Hilfe einer indonesischen Partnerorganisation von BORDA wird auf einem Gelände, das die Verwaltung der Moschee zur Verfügung gestellt hat, eine sanitäre Gemeinschaftseinrichtung gebaut. Das Projekt ist bereits weit fortgeschritten, voraussichtlich im Juli kann die Anlage in Betrieb genommen werden.


BORDA-Projekt: Wiederherstellung von sanitären Einrichtungen im Dorf Rheum Baroh in Aceh (Indonesien)




terres des hommes-Projekt: Neubau einer Katamaran-Kufe für ein Fischerboot im indischen Tamil Nadu


Im indischen Tamil Nadu standen viele Fischer vor dem Nichts. Häuser wurden weggespült; Boote und Netze von den Wassermassen beschädigt. Es mussten Materialien für Reparaturarbeiten und Ausrüstungsgegenstände beschafft werden. In Vilupuram konnten bis Ende Mai alle der 66 beschädigten Fischerboote wieder instand gesetzt werden. Überdies wurden auch für die Bewohner dieser Krisenregion viele Artikel für den täglichen Bedarf gekauft.


„Bremen hilft“ läuft weiter, Spenden sind unverändert willkommen: Bremer Landesbank, Bankleitzahl 29050000, Kontonummer 1070115555, Verwendungszweck "Flutopfer Südostasien".