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Gemeinsame Presseerklärung

Innensenator Röwekamp: „Junge Menschen auf die Gefahren aufmerksam machen!“

23.11.2004

Gegen Drogen im Straßenverkehr: Kampagne „Don’t drug and drive“ startet in Bremen

Der Senator für Inneres und Sport und der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft teilen mit:

Haschisch, Ecstasy und Speed – für nicht wenige Jugendliche und junge Erwachsene ist das Konsumieren von Drogen fester Bestandteil eines Disco-Besuches. Joints und Pillen scheinen für den Lebensstil der „Party-Generation“ zu stehen. Mangelndes Unrechtsbewusstsein und fehlende Aufklärung über die Folgen von Drogeneinfluss im Straßenverkehr verstärken die gesamte Problematik. In Deutschland sterben jährlich fast 100 junge Menschen durch drogenbedingte Verkehrsunfälle.

„Um diese alarmierende Entwicklung zu stoppen, wurde die bundesweit angelegte Kampagne „Don’t drug and drive“ ins Leben gerufen. Wir unterstützen diese Präventionsmaßnahme, um junge Menschen auf die Gefahren aufmerksam zu machen, die im Straßenverkehr unter Drogeneinfluss entstehen. Daher wird die Kampagne jetzt auch in Bremen starten“, erklärte der Senator für Inneres und Sport, Thomas Röwekamp, bei der Auftakt-Pressekonferenz im Bremer Presseclub.


Ziel von „Don’t drug and drive“ - einem Public-Private-Partnership aus Innenressort, Polizei Bremen und dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV),- sind Informationsveranstaltungen an Schulen, Berufsschulen und Fahrschulen, die das Bewusstsein Jugendlicher und junger Erwachsener für Drogen im Straßenverkehr schärfen sollen. In den 90-minütigen Unterrichtsmodulen werden den besonders gefährdeten Fahranfängern und angehenden Autofahrern Flyer, Broschüren und CD-Roms gezeigt, die körperliche Ausfallerscheinungen nach dem Drogenkonsum, Einschränkung der Fahrtüchtigkeit und Gesetzeslage thematisieren.


Beeinträchtigte Sehfähigkeit, Risikofreude und langsamere Reaktionszeit sind nur einige der Symptome, die sich nach dem Drogenkonsum einstellen und für den Jugendlichen fatale Folgen haben können: Mit bis zu sieben Punkten in Flensburg, Entzug der Fahrerlaubnis und hoher Geldstrafe kann dieses Delikt geahndet werden. Noch schwerer wiegen die Schäden für Leib und Leben, wenn drogenbedingte Unfälle passieren. „Unter Drogen stehende Fahrer sind nicht nur für sich selbst, sondern auch für Mitfahrer und alle anderen Verkehrsteilnehmer ein hohes Risiko“, warnt der Innensenator.


„Wir haben uns für einen radikalen und unter public-relations-Gesichtspunkten bei der jungen Zielgruppe wohl auch problematischen Ansatz entschieden: Wir wollen nicht ‚everybodys darling’ sein und der Fülle von Aufklärungsmaterial nur weiteres hinzufügen. Sondern wir wollen gemeinsam mit den Polizeien der Länder effektiven Kontrolldruck aufbauen, um so Fahren unter Drogeneinfluss wirksam zu verhindern,“ ergänzt Ulrich Greim-Kuczewski, stellvertretender Vorsitzender des Kraftfahrt-Fachausschusses des GDV.


Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser
Nicht nur Lehrer, Berufsschul- und Fahrlehrer konfrontieren die junge Generation mit dem Thema, auch die Polizei Bremen wird orts- und zeitnah zu den Unterrichtszeiten Verkehrskontrollen durchführen. Die neue Kampagne ergänzt unsere vielfältigen Präventionsbemühungen. Wir werden vor allem von dem pädagogisch gut durchdachten Konzept des GDV profitieren“, so Polizeipräsident Eckard Mordhorst.


Der Drogen-Schnelltest „Drugwipe“ ermöglicht es den Beamten, zum Zeitpunkt der Kontrolle festzustellen, ob der Verkehrsteilnehmer unter Drogeneinfluss steht. Der Drugwipe wird als Vortest eingesetzt und testet Schweiß oder Speichel der kontrollierten Personen. Die Einschätzung der Polizei vor Ort und das Ergebnis des Tests bilden die Grundlage für die Anordnung des gerichtsrelevanten Bluttests.


Mehr Drogenfahrten als im Vorjahr
„Seit Einführung des Drugwipe im Land Bremen im Jahr 2003 haben sich die von der Polizei erkannten Drogenfahrten im Vergleich zu den Vorjahren verdreifacht“, erklärt Innensenator Röwekamp den Erfolg des neuen Messgerätes. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Ursache Drogen 2003 um 13 auf sieben Fälle zurück.


„Ich hoffe, dass „Don’t drug and drive“ in Bremen dazu beiträgt, insbesondere junge Erwachsene dazu zu bewegen, unter Drogeneinfluss das Auto stehen zu lassen. Das Beste ist natürlich, von illegalen Drogen ganz die Finger zu lassen“, appelliert Innensenator Thomas Röwekamp abschließend.


Weitere Informationen zur Kampagne „Don’t drug and drive“ sind im Internet unter www.dont-drug-and-drive.de abrufbar.