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Gemeinsame Presseerklärung

Programm Wohnen in Nachbarschaften (WiN)erfolgreich und beispielhaft

20.09.2004

Senatorin Karin Röpke und Senator Jens Eckhoff stellen Gutachten vor

Der Senator für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales und

Der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr teilen mit:

Das soziale Stadtentwicklungsprogramm „Wohnen in Nachbarschaften (WiN)“ hat erheblich zur Verbesserung der Wohn- und Lebenssituation in 10 Bremer Stadtgebieten beigetragen und sollte differenziert und bedarfsgerecht fortgeführt werden.


Zu dieser Einschätzung und Empfehlung kommen das Institut für Stadtforschung und Strukturpolitik GmbH, Berlin, (IfS) und das Forschungsinstitut Stadt und Region, Bremen(ForStaR), die eine wissenschaftliche Bewertung des Programms vorgenommen und ihr Gutachten jetzt vorgelegt haben. Karin Röpke, Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales, und Jens Eckhoff, Senator für Bau, Umwelt und Verkehr, stellten gemeinsam mit dem beteiligten Gutachter Dr. Andreas Farwick die Ergebnisse der Studie heute (20. 9. 2004) in einer Pressekonferenz vor.


„Ich freue mich sehr, dass die positive Wirkung des Programms nun auch wissenschaftlich bestätigt wird“, sagte Senatorin Röpke. Die Konzeption von „WiN“ sei beispielhaft, denn sie setze ganz konkret und gezielt bei Problemen vor Ort an und führe zu einer wesentlichen Verbesserung der Wohn-und Lebensqualität. Senator Eckhoff: „Die Studie belegt: WiN ist eine Erfolgsgeschichte. Aber es gibt nichts, was man nicht noch besser machen könnte. Deshalb kommt es für die Zukunft darauf an, die zur Verfügung stehenden Mittel noch effek-tiver einzusetzen.“


Das von allen Senatsressorts finanziell getragene ressortübergreifende Programm wird seit sechs Jahren – bis Ende 2004 – in 10 Stadtgebieten mit „besonderen Entwicklungsbedarfen“ umgesetzt. Die 10 Gebiete sind: Grohner Düne, Marßel, Lüssum-Bockhorn, Gröpelingen, Huchting, Kattenturm, Neue Vahr, Blockdiek, Tenever und Hemelingen.


Dabei wurden bisher rund 800 Projekte aller Art verwirklicht. Dazu gehören beispielsweise die Erneuerung von Hauseingangsbereichen oder Wegen, Schulhofgestaltungen, Selbst-verteidigungskurse, Streitschlichterprojekte, Integrationsprojekte für Aussiedler/innen und Migrant/innen, Sprachkurse, Kunstaktionen, Sommerferienprogramme für Kinder und Jugendliche und vieles mehr.


In den Neubaugebieten sind mittlerweile viele bauliche und städtebauliche Mängel behoben, dennoch bestehen die sozialen und nachbarschaftlichen Probleme auf absehbare Zeit fort.

Daher empfiehlt die Studie auch, das Programm für weitere 6 Jahre bei gleich hohem Mitteleinsatz (1,53 Millionen Euro pro Jahr) fortzuführen.


Dem Programm „WiN“ liegt keine Vollförderung von Projekten zugrunde, sondern eine Ergänzungsfinanzierung mit maximal 50% der Projektförderkosten. Im Ergebnis wurden mit 1/3 WiN-Mittel nahezu 2/3 Drittmittel eingeworben, was auch in dieser Hinsicht ein großer Erfolg ist.


Die Gutachter schlagen eine differenzierte bedarfsgerechte Fortführung des Programms hinsichtlich der Gebietsgrößen, der Förderdauer und der Verteilung der Mittel vor.


Einige der oben genannten Gebiete sollen demnach erweitert werden, insgesamt sollen künftig alle Gebiete mit den Ortsteilgrenzen übereinstimmen. Auch die Förderdauer wurde auf die Lage in den Gebieten angepasst. Tenever, Gröpelingen, Lüssum, Kattenturm und Huchting, so die Gutachter, sollten weitere 6 Jahre gefördert werden. Die Gebiete Grohn, Neue Vahr und Hemelingen sollen nach 3 Jahren beziehungsweise nach der Fertigstellung geplanter sozialer Einrichtungen dahingehend überprüft werden, ob eine weitere Förderung notwendig ist. In Marßel und Blockdiek haben sich nach Auffassung der Gutachter sowohl die bauliche Situation als auch die soziale Lage soweit verbessert, dass eine geringere För-derung als bisher während einer 3-jährigen sogenannten Stabilisierungsphase ausreichend ist.


Empfehlungen wurden darüber hinaus auch für künftige WiN-Bedarfsgebiete abgegeben, dabei werden für weitere Untersuchungen insbesondere Gebiete in Walle und in der Neustadt genannt.


Haben bislang alle Gebiete, unabhängig von Größe und Bedarfslage, ein gleich hohes jährliches Budget erhalten, so soll dies künftig abgestuft mit 100%, 50% und 25% einer jährlichen Fördersumme erfolgen.


Die erfolgreiche Umsetzung und Wirkung des Programms wird auch dem Einsatz von Quartierskoordinatoren und dem Beteiligungsverfahren vor Ort zugeschrieben.


In jedem WiN-Gebiet sind Koordinatoren als Anlaufstelle für Bewohner/innen, als Initiatoren von Projekten und für Stadtteilversammlungen zuständig. In den Versammlungen werden Projektanträge vorgestellt und von den Teilnehmer/innen befürwortet oder verworfen. Die Probleme vor Ort werden somit gemeinsam beraten und gelöst. Bewohner/innen für die Mitarbeit zu gewinnen und sie einzubeziehen ist ein wichtiges Ziel des Programms.


Der Senator für Bau und Umwelt und die Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales bereiten als federführende Ressorts für „WiN“ zur Zeit eine Senatsvorlage zur Weiterführung des Programms vor.