Sie sind hier:
  • Pressemitteilungen
  • Archiv
  • Bremen würdigt den großen Maler Otto Modersohn - Gedenkveranstaltung "150 Jahre Otto Modersohn" im Bremer Ratskeller

Sonstige

Bremen würdigt den großen Maler Otto Modersohn - Gedenkveranstaltung "150 Jahre Otto Modersohn" im Bremer Ratskeller

Lesung aus den Briefen der Künstlerfreundschaft Otto Modersohn und Fritz Overbeck

18.02.2015

Am Sonntag, 1. März 2015, liest im Bremer Ratskeller in Gedenken an den großen Maler Otto Modersohn die Leiterin des Overbeck-Museums, Dr. Katja Pourshirazi, aus dem Briefwechsel der Künstler Otto Modersohn und Fritz Overbeck. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Poesie im Bremer Ratskeller", erinnert der Landesbetriebssportverband Bremen e.V. (LBSV) mit einer Lesung an den großen Maler und Mitbegründer der Künstlerkolonien Worpswede und Fischerhude um 11 Uhr im Bacchuskeller des Bremer Ratskellers. Begrüßt werden die Teilnehmenden im Ratskeller von Antje Modersohn, Enkelin des Malers und Leiterin des Otto-Modersohn Museums in Fischerhude. Karten für diese besondere Literaturveranstaltung sind beim Bremer Ratskeller unter Tel. (0421) 32 16 76 und bei Nordwest Ticket unter dem Titel "Poesie im Bremer Ratskeller" Tel. (0421) 363636 erhältlich.

Friedrich Wilhelm Otto Modersohn wurde am 22. Februar 1865 in Soest, Westfalen, geboren. Er gehörte neben Fritz Mackensen und Fritz Overbeck zur allerersten Generation Worpsweder Maler, die die Künstlerkolonie begründeten. Im Juli 1889 reiste er erstmals nach Worpswede – und blieb dort. Nach Mackensens Gemälde "Gottesdienst im Freien" war Modersohns "Sturm im Teufelsmoor" von 1895 eines der ersten Werke, das in der damaligen Kunstszene für Aufsehen sorgte – und entscheidend die Entwicklung Worpswedes zum Künstlerdorf vorantrieb. Es wurde von der Neuen Pinakothek in München angekauft und gilt seit 1938 als verschollen. Im Jahr 1900 starb Modersohns erste Ehefrau Helene, die er drei Jahre zuvor geheiratet hatte. Im Jahr darauf schloss er zum zweiten Mal den Bund fürs Leben, der ebenfalls nur kurz hielt: Mackensens Schülerin Paula Becker, die Jahrzehnte später mit dem nachgestellten Namen Modersohn weltberühmt werden sollte, starb kurz nach der Geburt der gemeinsamen Tochter Tille 1907.

Otto Modersohn verließ 1908 Worpswede und siedelte nach Fischerhude über, wo er ebenfalls entscheidenden Anteil am Entstehen der dortigen Künstlerkolonie hatte. Er heiratete in dritter Ehe Louise Breling, die Tochter des Malers Heinrich Breling, der kurz zuvor ebenfalls nach Fischerhude gekommen war. Neben Sommeraufenthalten in Gailenberg im Allgäu in den späten 1920er- bis Mitte der 30er-Jahre malte er vor allem in seinem Atelier In der Bredenau, dem heutigen Museum. Otto Modersohn starb am 10. März 1943 in Rotenburg.

Otto Modersohn verband eine besonders enge Freundschaft mit dem Maler-Kollegen Fritz Overbeck, den er bereits als Student an der Düsseldorfer Kunstakademie kennen lernte. Sie verband die Liebe zur Natur und der feste Entschluss, Landschaftsmaler zu werden. Ein wichtiges Stück ihrer künstlerischen Laufbahn gingen sie gemeinsam, davon legen mehr als 100 Briefe beredtes Zeugnis ab. Als Fritz Overbeck mit nur 39 Jahren an einem Hirnschlag stirbt, endet der Briefwechsel jäh. Mehr als 100 Jahre lang ruhten die Briefe dieser Künstlerfreundschaft in den Archiven des Otto Modersohn Museums in Fischerhude und des Overbeck-Museums in Bremen-Nord. Zur Gedenkveranstaltung für Otto Modersohn am 1. März 2015 werden Auszüge aus bisher unveröffentlichten Briefen der Maler von Dr. Katja Pourshirazi um 11 Uhr im Bremer Ratskeller vorgelesen. Die Teilnehmenden dürfen sich auf interessante und spannende Einblicke in das Leben und die Künstlerfreundschaft von Otto Modersohn und Fritz Overbeck freuen.