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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

"Ist ein gutes Ding, dass man hier Hilfe bekommt"

Senator Günthner besucht Jugendförderzentrum KOMPASS

06.02.2015
Senator Günthner mit Jugendlichen und dem KOMPASS-Team
Senator Günthner mit Jugendlichen und dem KOMPASS-Team

Für arbeitslose Jugendliche mit passgenauen Förderangeboten eine berufliche Perspektive entwicklen: Dieser Aufgabe stellt sich seit gut zwei Jahren in Bremerhaven das Projekt "KOMPASS". Als erste Station seiner Informationstour "Ausbildung. Garantiert." besuchte der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Martin Günthner heute (Freitag, 6.2.2015) das Jugendförderzentrum. Günthner: "KOMPASS ist ein gutes Beispiel dafür, wieviel Geduld und Kompetenz erforderlich ist, um arbeitslose Jugendliche ohne Ausbildung für Arbeit zu qualifizieren und zu motivieren."

Projektleiterin Elke Roskosch-Buntemeyer hatte Günthner die Grundzüge des Projektes erläutert: Im Jugendförderzentrum arbeiten Anleiterinnen und Anleiter, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagoge, eine Psychologin, ein Jobcoach, eine Verwaltungskraft sowie die Projektleitung. Das Jugendförderzentrum wird getragen durch die BERUFLICHE BILDUNG BREMERHAVEN GmbH , faden e. V., Förderungsgesellschaft für Bildung mbH und InCoTrain GMBH. Außerdem gehören seit Anfang 2015 das Berufsfortbildungswerk sowie die Arbeiterwohlfahrt Bremerhaven dazu.

Bis zum 31. Januar 2015 haben 341 Jugendliche bei KOMPASS entsprechende Qualifizierungskurse belegt. Viele haben schwierige Schullaufbahnen hinter sich, Ausbildungen abgebrochen, haben Schulden oder waren ohne Wohnung. KOMPASS will mit einer intensiven sozialpädagogischen Begleitung dazu beitragen, dass die Lebensumstände sich so verbessern, dass weitere Schritte zur beruflichen Integration unternommen werden können. Aufsuchende Sozialarbeit gehört ebenso zum Programm wie eine psychologische Beratung im Projekt und die Einbindung weiterer Beratungsinstitutionen. Berufliche Orientierung wird in den Bereichen

  • Holz/Farbe
  • Metall/Elektro
  • Hauswirtschaft/Ernährung/Hotel und Gastronomie
  • Lager/Logistik
  • Handel/Büro

angeboten.

Elke Roskosch-Buntemeyer: "Die Qualifizierungsbereiche sind für die Teilnehmenden ein wichtiger Anker. Hier können sie Grundfertigkeiten erlernen und ihre berufliche Orientierung festigen." Da etwa 40 Prozent der Jugendlichen keinen Schulabschluss haben, gibt es in Kooperation mit der Volkshochschule (VHS) Kurse um Berifsbildungsreife zu erreichen. Jährlich wird zwölf Teilnehmenden ermöglicht, einen Führerschein zu erwerben, ein intensives Auswahlverfahren geht der Teilnahme voraus. Mit dem Jobcenter Bremerhaven wird eine enge Zusammenarbeit gepflegt. In der Regel sind zwei Mitarbeitende vom Jobcenter in ihrem KOMPASS-Büro ständig anwesend. 20 Teilnehmende sind inzwischen direkt in Ausbildungsberufe gegangen. 30 Jugendliche haben den Weg an Abendschulen gewählt. 46 Teilnehmende gingen direkt in eine Erwerbstätigkeit.

Im Gespräch mit Senator Günthner wurde deutlich, welche Bedeutung das Förderzentrum für den weiteren Lebensweg der Jugendlichen haben kann. "Ich habe 2009 die Schule abgebrochen und dann lange gar nichts gemacht. Dann habe ich begriffen, dass es so nicht geht, dass ich was machen muss. Jetzt hab ich hier alles gemacht, was geht: Hauptschulabschluss, Realschulabschluss, Führerschein und Staplerschein," so ein Teilnehmer zu den Perspektiven, die er inzwischen gewonnen hat. Über die Chancen, frühere Fehler zu korrigieren sprach ein anderer: "Ich bin 18 geworden und durfte meinen Hauptschulabschluss an einer normalen Schulen nicht mehr machen, weil ich meine Chance ja hatte. Daher ist es toll, dass ich das jetzt hier machen kann." Und die gemeinsame Einschätzung der Jugendlichen: "Ist ein gutes Ding, dass man hier Hilfe kriegt."

Foto: Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen