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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Aus der heutigen Senatssitzung (12.3.2002): Krankenhaus St Joseph Stift wird umstrukturiert: Mehr Betten in der Geriatrie – weniger in der Chirurgie

12.03.2002

Senat stimmt Förderung in Höhe von 14,32 Millionen Euro zu

Der Senat hat heute (12. März 2002) dem Vorschlag des Gesundheitsressorts zugestimmt, im Rahmen der Fortschreibung des Krankenhausbau- und Investitionsprogramms bis 2005 die St. Joseph Stift gGmbH mit 14,32 Millionen Euro zu fördern. Mit dieser Entscheidung hat die Landesregierung die Grundlage für eine zügige Sanierung des Krankenhauses gelegt.

Im August 2000 hatte die Geschäftsführung des St. Joseph Stifts über eine drohende negative wirtschaftliche Situation des Krankenhauses informiert. Da das St. Joseph unverzichtbar ist um die Versorgung der Bremer Bevölkerung mit Krankenhausbetten sicherzustellen, wurden unverzüglich Gespräche aufgenommen. Vertreter der Krankenkassen und des Gesundheitsressorts als zuständiger Planungs- und Förderbehörde erarbeiteten gemeinsam mit den Vertretern des Krankenhauses ein "Restrukturierungsprogramm". Dieses sieht ein verändertes und verbessertes Leistungsspektrum vor sowie Baumaßnahmen erheblichen Umfangs, die zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit beitragen sollen. Die Versorgung der Patienten und Patientinnen wird dem bereits bestehenden oder zu erwartenden Bedarf angepasst.

Ausbau der Geriatrie

In Bremen fehlen Betten für die geriatrische Rehabilitation (Versorgung älterer Patient/innen nach medizinischer Akutbehandlung). Das Krankenhaus hat bereits eine in der Bevölkerung hoch akzeptierte Geriatrieabteilung. Diese soll ausgebaut werden. Vorgesehen ist der Ausbau (+40) auf 90 stationäre Betten sowie der tagesklinischen Plätze (+20) auf 40.

Im St. Joseph Stift wird eine Abteilung für Naturheilverfahren mit bis zu 40 Betten schrittweise eingerichtet. Eine solche gibt es in Bremen trotz großer Nachfrage insbesondere von chronisch erkrankten Patienten bislang nicht.

Die Innere Medizin und die Chirurgie sollen enger kooperieren. Ein interdisziplinär belegtes ”Bauchzentrum” mit ca. 30 Betten soll entstehen.

Abbau in der Chirurgie

In der Chirurgie sind in Bremen mehr Betten vorhanden als benötigt werden. Insgesamt wird die Kapazität der Chirurgie im St Joseph Stift etwa um die Hälfte reduziert.

Das existierende als Links-Herz-Katheter nachgerüstete DSA-Gerät (Gerät zur Untersuchung des Gefäßsystems) wird nicht ersetzt. Der Schwerpunkt „spezielle Kardiologie“ entfällt im Zusammenhang mit dem Ausbau des Herzzentrums im Zentralkrankenhaus Links der Weser.

Mit den 14,32 Millionen Euro aus dem Landes- und Stadthaushalt sollen die erforderlichen Baumaßnahmen gefördert werden. Notwendig sind unter anderem Sanierungen der Stationen zum Ausbau der Geriatrie, die Erweiterung der geriatrischen Tagesklinik, der Aufbau einer Abteilung für Naturheilkunde und einer interdisziplinären Intensivmedizin.

Insgesamt werden für die Gesamtsanierung 24,03 Millionen Euro benötigt. Das Krankenhaus wird davon 9,71 Millionen Euro (circa 40 Prozent) - beispielsweise für die Sanierung der OP-Kapazitäten - aus eigenen Mitteln übernehmen.

Die Verhandlungen mit den Krankenkassen über das neue Konzept wurden erfolgreich abgeschlossen.

Der Senat hat im Zusammenhang mit seiner heutigen Einwilligung betont, dass durch die Entscheidung für die Sanierung des Krankenhauses St. Joseph Stift die Entwicklung anderer Krankenhäuser nicht beeinträchtigt wird.

Teilnehmer der Pressekonferenz:

Dr. Arnold Knigge, Staatsrat beim Gesundheitssenator
Torsten Jarchow, Geschäftsführer St. Joseph Stift
Norbert Wellbrock, Abteilungsleiter Handelskrankenkasse (hkk)
Uwe Schneider, Abteilungsleiter Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)