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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Vortrag über "Engagement in der Bürgergesellschaft"

14.03.2000

Der Senator für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales teilt mit:

"Engagement in der Bürgergesellschaft, Engagement fördern – aber wie?" lautet der Titel eines Vortrages, den Dr. Adrian Reinert, Geschäftsführer der Stiftung MITARBEIT am Mittwoch, 26. April, um 18 Uhr im Kapitel 8 (Domsheide 8) halten wird.

Dr. Adrian Reinert ist Sozialwissenschaftler und seit 1991 Geschäftsführer der Stiftung MITARBEIT. Dabei handelt es sich um eine überparteiliche Stiftung, die sich die Förderung von Bürgerengagement und Selbsthilfe Aktivitäten zum Ziel gesetzt hat. Konkret unterstützt sie Bürgerinitiativen und Selbsthilfegruppen mit Beratung und Information, Fachtagungen und Seminaren sowie Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit.

Dieser Beitrag gehört zu einer Vortragsreihe, die seit vier Jahren von der Sozialbehörde organisiert wird und sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit den Themen, Freiwilligenarbeit, Sozialsponsoring und Bürgerengagement beschäftigt.

Persönliches Engagement ist die Grundlage einer aktiven Bürgergesellschaft. Demokratie kann nur lebendig werden und Gemeinsinn nur entstehen, wenn möglichst viele Bürgerinnen und Bürger bereit sind, in der Gesellschaft aktiv mitzuwirken und Mitverantwortung zu übernehmen. Viele Bereiche sozialer Arbeit können ohne dieses freiwillige Engagement nicht geleistet werden. Während diese Sätze überall auf Zustimmung stoßen, zeichnet sich bei der Bewertung des bürgerschaftlichen Engagements in der Bundesrepublik Deutschland ein widersprüchliches Bild: die einen beklagen stagnierendes oder gar rückläufiges Engagement. Andere verweisen hingegen darauf, dass heute mehr Menschen in der Bundesrepublik aktiv seien als je zuvor. Die Realität ist komplizierter. Das Engagement hat sich verändert, spezialisiert und findet in anderen Formen als bisher statt.

Wer bürgerschaftliches Engagement fördern will, darf sich daher nicht auf moralische Appelle beschränken. Notwendig sind vielmehr Rahmenbedingungen, die Mitwirkung und eine Übernahme von Mitverantwortung erleichtern. Dazu gehören differenzierte Angebotsformen, die unterschiedlichen Motivationsmustern gerecht werden, eine engagementfördernde Infrastruktur sowie die Stärkung der Hilfe auf Gegenseitigkeit und aktivierende Bürger(innen)beteiligung.