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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Senatorin Adolf: Drogen- und Suchtkranken-Hilfesystem wird weiterentwickelt

10.03.2000

Alkoholmissbrauch stärker entgegenwirken – Kinder über Gefahren aufklären und sie gegen Anfälligkeit wappnen

Im Lande Bremen gibt es nach Angaben von Gesundheitssenatorin Hilde Adolf ein gut ausgebildetes Drogen- und Suchtkranken-Hilfesystem, dessen Standard sie trotz knapper Haushaltsmittel halten und das sie weiterentwickeln wolle. Die "drei Säulen" bremischer Sucht-Politik – Prävention, Hilfe und Repression – hätten sich in den letzten Jahren bewährt, sagte die Senatorin heute (10. März 2000) in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem neuen Landeskoordinator für Suchtfragen, Anton Bartling.

Wenn es um den Konsum von Suchtstoffen gehe, müsse die Aufmerksamkeit stärker als bisher den legalen Drogen und deren Gefahren gelten, forderte die Senatorin. Dabei denke sie insbesondere an den Alkoholmissbrauch, der weit verbreiteter sei als der Konsum illegaler Rauschgifte wie beispielsweise Heroin.

Sie kündigte ein breites "Aktionsbündnis" für den vernünftigen und selbstkontrollierten Umgang mit alkoholischen Getränken an, das voraussichtlich Ende des Monats in Bremen geschlossen werde. Zahlreiche gesellschaftliche Gruppen sollen in dieses Bündnis einbezogen werden. Hilde Adolf sprach sich in diesem Zusammenhang auch für eine Begrenzung der Werbung für alkoholische Getränke und Tabakwaren aus.

Prävention, das heißt aufklären und damit vorbeugen, sei der wichtigste Punkt wenn es darum gehe, Menschen, vor allem Jugendliche, vor Sucht zu bewahren, sagte die Senatorin.

Sie appellierte an alle, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, seien es Eltern, Verwandte, Lehrer, Erzieher, diese über die Gefahren des Drogenkonsums und der Sucht aufzuklären. Ihnen die Folgen vor Augen zu führen, die nicht selten verbunden sind mit schwer zu überwindender Abhängigkeit und sozialem Abstieg.

Nicht nur Aufklärung sei bei jungen Menschen wichtig, es komme auch darauf an, sie in ihrer Persönlichkeit so zu stabilisieren, dass sie erst gar nicht anfällig werden, dass sie nicht verführbar sind für Drogen, seien es legale oder illegale.

Kinder und Jugendliche, die spürten, dass sie geliebt werden, die Zuwendung erfahren, die akzeptiert sind und die man ernst nehme, die wissen, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine gelassen werden, seien ihrer Überzeugung nach weniger anfällig.

Als zweiten Schwerpunkt in der Sucht-Politik nannte sie die Hilfe für jene, die in den Teufelskreis der Abhängigkeit geraten sind. Es seien kranke Menschen, betonte sie. Ihnen Wege aus der Sucht aufzuzeigen, sei das zentrale Anliegen. Dafür gebe es vielfältige Angebote, die von den bremischen Sucht – und Drogenberatungsstellen gemacht würden.

Die Senatorin begrüßte das Gesetz, das Druckräume für Drogen-Abhängige zulässt, da mit ihm bereits bestehende Räume dieser Art rechtlich abgesichert würden. In Bremen aber gibt es nach ihren Angaben für die Einrichtung sogenannter Fixerstuben zur Zeit "keine zwingende Notwendigkeit".