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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Arzneimittel häufigste Ursache für Vergiftungen oder mutmaßliche Vergiftungen bei Kleinkindern

15.03.2000

Giftinformationszentrum Nord legt Jahresbericht 1999 vor

In 1235 Fällen, in denen bei Männern, Frauen, Kindern und Jugendlichen aus dem Land Bremen Vergiftungserscheinungen auftraten oder der Verdacht auf Vergiftungen bestand, ist das Giftinformationszentrum-Nord (GIZ-Nord) im vergangenen Jahr beratend tätig geworden. Dies geht aus dem Jahresbericht des Zentrums hervor, das Teil der Universität Göttingen ist und von den Ländern Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein finanziert wird. Das Land Bremen trägt jährlich rund 75500 Mark zum Etat bei.

In allen im vergangenen Jahr dokumentierten Fällen baten Betroffene, Eltern oder Ärzte und Ärtzinnen die Fachleute des GIZ-Nord telefonisch um Rat. Mit einer Anzahl von 409 waren Kinder im Alter von einem bis vier Jahren die größte Gruppe unter den Betroffenen. Die häufigsten Ursachen für Vergiftungserscheinungen oder mutmaßliche Vergiftungen bei den Kleinkindern waren das Verschlucken von Arzneimitteln (116 Fälle) oder von chemischen Produkten (114). Auch bei den Erwachsenen führen Medikamente die Liste der Ursachen an. In 14 Fällen waren es Pilze, die als Vergiftungsursache angenommen wurden.

Unbeabsichtigt hatten sich 716 Personen mutmaßlich vergiftet, 364 Männer und Frauen taten dies in der Absicht, sich das Leben zu nehmen. Insgesamt stellten die Experten des GIZ-Nord fest, dass in der überwiegenden Zahl der Fälle die Sorge der Betroffenen grundlos war oder sie nicht ernsthaft in Gefahr waren. 128 Mal wurde eine mögliche oder manifeste Vergiftung angenommen, davon in 34 Fällen mit schweren Symptomen.

Insgesamt wurde das GIZ-Nord im vergangenen Jahr 23744mal um Rat gebeten. 5,4 Prozent aller Anrufe kamen aus dem Land Bremen.