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Der Senator für Finanzen

Staatsrat Lühr: „Besondere Verantwortung liegt bei direkten Vorgesetzten“

06.12.2004

Gemeinsame Informationsveranstaltung mit Bekenntnis zu partnerschaftlichem Verhalten und Konfliktbewältigung am Arbeitsplatz

Auf einer gemeinsamen Informationsveranstaltung des Senators für Finanzen und des Gesamtpersonalrats (GPR) zum Thema „Partnerschaftliches Verhalten und Konfliktbewältigung am Arbeitsplatz“ diskutierten jetzt über 120 Personalräte und Führungskräfte des bremischen öffentlichen Dienstes über die Möglichkeiten des Schutzes der Beschäftigten vor Diskriminierung, Mobbing und sexueller Belästigung am Arbeitsplatz. Nach dem Motto: „Von anderen lernen“ stand dabei ein Erfahrungsbericht von Erika Stetz, Betriebsrätin bei der Volkswagen AG (Wolfsburg) über die in dem Unternehmen bereits 1996 abgeschlossene Betriebsvereinbarung im Mittelpunkt. Erika Stetz zog ein positives Resümee: „VW war mit der Be-triebsvereinbarung wegweisend für die Industrie in Deutschland. Unsere Erfahrungen haben dazu geführt, dass gerade die Prävention weiter ausgebaut wird.“ Besonders stolz ist die VW-Gesamtbetriebsrätin auf die Tatsache, dass die Grundzüge der dortigen Betriebsvereinbarung in der so genannten Sozialcharta, die weltweit im Volkswagen-Konzern Gültigkeit hat, verankert sind.

Auch Staatsrat Hans-Henning Lühr vom Senator für Finanzen unterstrich in seiner Einleitung den Präven-tionsgedanken der Bremer Dienstvereinbarung „Konfliktbewältigung am Arbeitsplatz“ und hob besonders die Verantwortung der Vorgesetzten hervor. „Die Verantwortung zur Lösung von Konflikten am Arbeitsplatz tragen die direkten Vorgesetzten. Diese Verantwortung kann nicht auf die Kolleginnen und Kollegen, die Personalstellen oder die senatorischen Dienststellen abgeschoben werden“, erklärte Lühr. Deshalb werde der Qualifizierung der Vorgesetzten ein hoher Stellenwert beigemessen. Der Senator für Finanzen biete dazu geeignete Weiterbildungsmaßnahmen für Vorgesetzte an, in denen das notwendige Wissen vermittelt werde, um Lösungsstrategien entwickeln zu können.

Der Vorsitzende des Gesamtpersonalrates, Edmund Mevissen, betonte insbesondere den Schutzgedanken für die Beschäftigten vor Diskriminierung, Mobbing und sexueller Belästigung gerade in schwierigen Zeiten: „Durch die Streichungen im Personalhaushalt und die zunehmende Arbeitsverdichtung in vielen Bereichen der bremischen Verwaltung nehmen die psychischen Belastungen der Kolleginnen und Kollegen stetig zu. Wir fordern einerseits von der Politik, mit ihren Kürzungsvorhaben nicht weiter die Aufga-benwahrnehmung im öffentlichen Dienst zu gefährden. Gleichzeitig müssen wir aber verhindern, dass das Arbeitsklima am Arbeitsplatz durch Vorgesetzte aber auch untereinander mit persönlichen Angriffen, Schuldzuweisungen und anderen unfairen Verhaltensweisen zusätzlich vergiftet wird. Das Beispiel VW hat den Stellenwert der Förderung eines partnerschaftlichen Verhaltens am Arbeitsplatz verdeutlicht und uns wertvolle Handlungsanregungen gegeben, um Konflikte frühzeitig erkennen und lösen zu können“.

Der Senator für Finanzen und der Gesamtpersonalrat (GPR) haben zum Thema „Partnerschaftliches Verhalten und Konfliktbewältigung am Arbeitsplatz“ eine Broschüre herausgegeben, die grundlegende Infor-mationen rund das Thema Konflikte sowie zu deren sachgerechter Bewältigung enthält und auch im Bremer Verwaltungsnetz verfügbar ist.


Hinweis für Redaktionen:

Bei weiteren Nachfragen wenden Sie sich bitte an Norbert Stenken (Referat Personalentwicklung beim Senator für Finanzen), Telefon: (0421) 361 59 991, Mail: norbert.stenken@finanzen.bremen.de