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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Thema im “Bremer Tagebuch“: Cannabis und Suchtprävention bei Kindern und Jugendlichen

11.03.2005

In der 142. Ausgabe des „Bremer Tagebuchs“ am 17. März 2005 geht es um den Konsum von Cannabis bei Kindern und Jugendlichen, der häufig unterschätzt wird. Das mittlere Einstiegsalter liegt heute bei ca. 14 Jahren, aber es gibt auch schon neunjährige Grundschulkinder, die gekifft haben. Jugendliche, die täglich Cannabis konsumieren, werden antriebsschwach, verändern ihre Aufnahmefähigkeit und lassen in ihrer Gedächtnisleistung nach. Kaum zu glauben ist, dass Schülerinnen und Schüler in bekifftem Zustand während des Vormittags am Unterricht teilnehmen und manche Lehrer das nicht erkennen können. „Hier müssen Schulen unterstützt werden“, sagt Rolf Günther von der Bremer Suchtprävention, „denn es geht darum, Grenzen zu setzen und Hilfen anzubieten.“


Cannabis gehört heute neben Nikotin und Alkohol zu den weltweit am häufigsten konsumierten Drogen und ist die am weitesten verbreitete illegale Droge in Deutschland.

Rund 50 Prozent aller Jugendlichen machen Erfahrungen mit dem Konsum von Cannabis, aber der Joint ist kein Freund, sondern gefährdet die Gesundheit junger Leute in der Pubertät in hohem Maße. Die Bremer Hirnforscher Miriam Schneider und Michael Koch haben kürzlich festgestellt, dass Cannabinoide in der Pubertät besonders schädlich sind und Veränderungen im Gehirn verursachen.


In Bremer Schulen gibt es klare Richtlinien darüber, wie mit drogenabhängigen Schülern umzugehen ist. Bei Drogenvorfällen in der Schule sollen sich Schulleitungen und Lehrkräfte immer zuerst von der Suchtprävention des LIS beraten lassen. Die Polizei sollte – abgesehen von Notfällen – am besten erst nach Rücksprache mit der Suchtprävention des LIS eingeschaltet werden, denn die Polizei kann z.B. bei Konsum von Cannabis nicht beratend tätig werden, sondern steht immer unter einem Strafverfolgungszwang.


Über die Auswirkungen des Konsums von Cannabis und die gesundheitlichen Risiken sollen Lehrkräfte ebenso informiert werden wie die Eltern der betroffenen Kinder und Jugendlichen. Deshalb richtet sich diese Veranstaltung ausschließlich an Lehrkräfte und Eltern. Programmfolge:


Bleib clean! – Ein Vortrag von Rolf Günther, Bremer Suchtprävention, (rguenther@lis.bremen.de)


Medien über Drogen – Ein Beitrag von Heidi Karstedt, Landesbildstelle, (hkarstedt@lis.bremen.de)


Termin: Donnerstag, den 17. März 2005, 20 Uhr, Landesbildstelle, Uhlandstraße 53


Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Das Programm dauert ca. 70 Minuten. Der Eintritt ist frei. Platzreservierungen sind unter Tel. 361-3503 erforderlich.