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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Mit "Projekt zwei" strukturiert sich die Hochschule Bremen neu

26.01.2005

Neue Leitungsstruktur, Einrichtung von Lehr- und Forschungszentren, Zusammenschluss zu drei Fachbereichen

Mit der konsequenten Umstellung ihres Studien-Angebots auf die Bachelor- und Master-Struktur steht die Hochschule Bremen aktuell vor dem Abschluss eines überaus ehrgeizigen Reform-Projektes: Zum Wintersemester 2005/2006 werden praktisch alle der weit über 50 Studiengänge auf die modulare Struktur umgestellt sein. Da jedoch Stillstand zugleich Rückschritt bedeutet, entschloss sich das Rektorat der Hochschule Bremen zu einem weiteren Reform-Projekt: Unter dem Arbeitstitel "Projekt zwei" erarbeitete das Rektorat, von externer Beratung unterstützt, eine Organisationsstruktur für die ganze Hochschule. Kern-Elemente sind die Neu-Strukturierung der Hochschulleitung, die Reduzierung der bestehenden neun auf drei Fachbereiche sowie die Zuordnung von 12 so genannten "Lehr- und Forschungszentren". In diese neuen Lehr- und Forschungszentren werden die vorhanden Institute und Labore integriert.


Das neue Strukturmodell wird am heutigen Mittwoch (26. Januar 2005) der Belegschaft der Hochschule Bremen auf einem Zukunftstag vorgestellt. Zu ausführlicher Diskussion wird Gelegenheit sein. Bis Ende März sollen Arbeitsgruppen die Umsetzung inhaltlich ausgestalten. Das "Projekt zwei" soll mit der Bildung der neuen Fachbereiche zum 1. Juni dieses Jahres abgeschlossen sein.


Für Rektor Dr. habil. Elmar Schreiber stellt dieser neuerliche Reformprozess die Konsequenz aus dem umfassenden Modularisierungs-Prozess dar. Dahinter verbirgt sich die Umstellung der Studienstruktur auf Verbünde zeitlich begrenzter, in sich geschlossener Lehr- und Lernblöcke, die zu abprüfbaren Einheiten zusammen gefasst sind (Module). Diese Modularisierung muss bei der Genehmigung von Studiengängen durch externe Gutachter (Akkreditierung) nachgewiesen werden.


Der Hochschul-Rektor: "Die gewachsene Organisationsstruktur der Hochschule Bremen, die im Wesentlichen noch aus der Gründungsphase von 1982 stammt, wird den mit der Studienreform verbundenen Anforderungen nicht optimal gerecht. Das 'Projekt zwei' bildet gewissermaßen den geforderten übergreifenden (oder: interdisziplinären) Ansatz von Lehre und Forschung auf die neue Organisationsstruktur ab und nutzt dabei positive Effekte, die sich aus der Bildung von Schwerpunkten, der Straffung des Managements oder der verstärkten inneren Kooperation ergeben."



Kurz-Beschreibung der geplanten Organisationsstruktur:


Die Angebote in den Bereichen Lehre und Forschung der Hochschule Bremen lassen sich inhaltlich grob gliedern in "Sozial- und Gesellschaftswissenschaften ('Humanities')", "Natur- und Technikwissenschaften ('Sciences') sowie "Wirtschaftswissenschaften" ('Business'). Diese Gliederung entspricht zugleich den drei neuen Fachbereichen, die die bisherigen neun Dekanate ablösen sollen. - Kleines Bonmot am Rande: Die Initialen der englischen Begriffe ergeben in der richtigen Reihenfolge das Kürzel "HSB", eine hochschulintern oft verwendete Abkürzung für "Hochschule Bremen".


Den drei Fachbereichen wiederum werden insgesamt 12 Lehr- und Forschungszentren zugeordnet:

Fachbereich "H": Kommunikation und Politik; Public Management, Regionalökonomie und Tourismuswirtschaft; Mensch- Umwelt- Beziehungen und Sozialmanagement.

Fachbereich "S": Angewandte Naturwissenschaften und Umwelt; Bau und Gestaltung; Elektro- und Energietechnik; Informations- und Medientechnik; Luft- und Raumfahrt und Produktion; Maritime Technologien und Nautik.

Fachbereich "B": Makroökonomie, Verkehrsökonomie und Logistik; Unternehmensführung; Finanzen und Recht.


Geleitet werden die drei Fachbereiche von je einem Dekan (bzw. Dekanin) - Vertretung: Prodekan bzw. Prodekanin - mit Fachbereichs- und anteiliger Querschnitts-Verantwortung für die gesamte Hochschule. Neu ist, dass die Prodekane und Prodekaninnen qua Amt als Konrektoren neben Rektor und Kanzler zugleich Mitglieder des Rektorats sind.

Ferner wird es vier Studiendekane (bzw. Studiendekaninnen) geben (je einer in den Fachbereichen H und B, zwei im Fachbereich S).


Die Studiengangsleiter und -leiterinnen haben als Verantwortliche für die primären Produkte „Studiengänge“ der Hochschule eine besondere Bedeutung: Ihre Aufgabe in der Lehre konzentriert sich auf die Beratung der Studierenden sowie potentieller Studierender. Außerdem tragen sie die inhaltliche Verantwortung für das Verfahren der Studierenden-Auswahl und führen dieses Auswahlverfahren zusammen mit Lehrenden des Studiengangs und dem Prüfungsamt durch.

Die Direktoren und Direktorinnen der neuen Lehr- und Forschungszentren wirken gegenüber den Professoren und Professorinnen auf die Umsetzung der Aufgaben des Zentrums im Sinne der Ziele der Hochschule hin und tragen die Verantwortung für das dem jeweiligen Zentrum angehörende Personal einschließlich dem Zentrum gegebenenfalls zugeordneten Verwaltungspersonals. Sie koordinieren die Zusammenarbeit zwischen Lehre und Forschung im Rahmen ihres Auftrages.