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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Bremen: Dynamisch, stabil, lebhaft

Bremer Immobilienmarkt entwickelt sich auch 2014 positiv, wenngleich der Flächenumsatz am Markt für Büroflächen leicht rückgängig war. Dennoch: Bremen behauptet seinen Spitzenplatz unter den deutschen B-Städten.

06.10.2014

Bremens Immobilienmarkt zeichnet sich durch hohe Dynamik bei gleichzeitig bemerkenswerter Stabilität aus. So bescheinigt der jetzt durch die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH veröffentlichte Immobilienmarkt Report 2014 der Hansestadt erneut eine generell sehr geringe Leerstandsquote, einen lebhaften Logistikimmobilien-Markt, stabile Mietpreise für Wohnen und Gewerbe sowie begehrte Einzelhandelsflächen. Einzig der Markt für Büroflächen verzeichnet im Vergleich zu den Vorjahren einen Rückgang im Flächenumsatz, was insbesondere auf den in 2014 gesunkenen Anteil von Eigennutzern zurückzuführen ist.

"Mit den Ergebnissen des Immobilienmarkt-Reports 2014 und den Prognosen für 2015 können wir mehr als zufrieden sein. Wir haben unsere Spitzenposition unter vergleichbaren Standorten gehalten und können in den nächsten Jahren unsere Position noch ausbauen", unterstreicht Martin Günthner, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen der Freien Hansestadt Bremen.

Logistikimmobilien: Bremen ist und bleibt Dreh- und Angelpunkt
"Das Bundesland Bremen ist einer der größten Logistikstandorte Deutschlands und einer der entscheidenden Knotenpunkte für den internationalen Warentransport. Allein in Bremen-Stadt sind über 25.000 Beschäftige und mehr als 1.000 Unternehmen dem Bereich Logistik zuzuordnen", betont Andreas Heyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH. Zudem spiegeln die Bestandszahlen die große Leistungsfähigkeit Bremens wider. So verfügt Bremen über eine Fläche von 1.468 ha für logistische Aktivitäten; der Logistikimmobilienbestand wuchs 2014 auf etwas über 2,4 Millionen m² an. Das entspricht insgesamt einem Plus von rund 700.000 m² seit der ersten Kompletterfassung im Jahr 2005. Und: Bremen erschließt weitere Baugrundstücke, zum Beispiel im GVZ, die interessierten Unternehmen kurzfristig zur Verfügung gestellt werden können. Das Interesse an Logistikimmobilien – ob Grundstück oder revitalisierter Bestandsimmobilie – ist nach wie vor hoch. Die erhobenen Zahlen weisen einen Flächenumsatz von 214.750 m² aus. Auch wenn die Leerstandsquote in diesem Segment im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 % auf 1,57 % gestiegen ist, bleibt sie weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau.

Büromarkt: Mehr Fremdvermietungen – weniger Eigennutzer
Aufgrund groß angelegter Bautätigkeiten, beispielsweise Start der Baumaßnahme rund um die Bremer Landesbank, konnte Bremen sowohl 2012 als auch 2013 einen hohen Flächenumsatz aus Eigennutzungen verbuchen. In diesem Jahr wird sich dieser Wert verringern. So wurde hier bis Ende Juni 2014 ein Umsatz von etwa 39.500 m² verbucht und somit 26.500 m² weniger als im Vorjahr. Dafür steigt der Anteil von Fremdvermietungen an: Mit knapp 38.000 m² im ersten Halbjahr 2014 wurde die Marke des Vorjahres überschritten; laut Prognose sind 69.000 m² bis zum Jahresende realistisch. Dabei richtete sich ein Großteil der Nachfrage vor allem auf Flächen zwischen 1.000 und 5.000 m². Dadurch verlagerte sich der Büromarkt aus der City, wo derzeit keine entsprechend großen modernen Büroflächen zu haben sind, in die Außenbereiche. Hier wurde bereits zu Mitte des Jahres rund 40 % des Umsatzes generiert. So profitierten insbesondere die Airport City und die Überseestadt von der Entwicklung.

Trotzdem der Flächenumsatz zurückging, nahm die Bautätigkeit wiederum insgesamt zu: 2014 werden durch Neubau und Sanierung – vor allem in der Überseestadt Bremen – insgesamt 55.000 m² moderne Büroflächen entstehen, wovon knapp 90 % bereits vermietet sind.

Die Leerstandsquote im Bereich der Büroimmobilien pendelt sich in diesem Jahr auf 3,4 % ein und bleibt damit im Bundesvergleich auf einem beachtlich niedrigen Niveau.

Einzelhandelsflächen: Nachfrage höher als derzeitiges Angebot
Die Innenstadt bildet mit rund 136.000 m² Verkaufsfläche zwischen Weser und Wall den Schwerpunkt der Bremer Handelslandschaft – und kann sich nach wie vor sehr gut gegenüber den peripheren Einkaufsmeilen behaupten. Schon immer gab es kaum bis keine Leerstände unter den Bremer 1A-Einzelhandelslagen. Mittlerweile sind sie auch in den B- und Nebenlagen eine Ausnahme.

Innerhalb der 1A-Lagen siedelten sich vor allem in der Sögestraße und der Obernstraße neue Einzelhändler an und verjüngten das Angebot (ZARA, Jack & Jones, Snipes). Von der Aufwertung profitierten auch die B- und Nebenlagen durch Neuansiedlungen. Und: Die Nachfrage lokaler, nationaler wie internationaler Einzelhändler ist in Bremen höher als die zur Verfügung stehenden geeigneten Ladenflächen. Abhilfe wird hier das geplante City-Center schaffen, wo auf 23.000 m² zusätzliche Einzelhandelsfläche im Ansgariquartier entstehen – kombiniert mit 6.000 m² für Wohnen und 11.000 m² für Büros und Gewerbe.

Wohnimmobilien: Große Nachfrage
Der Trend geht nach oben: Aufgrund der Bevölkerungszuwächse, die Bremen vor allem aufgrund von Zuwanderung verbucht, ist die Nachfrage nach Wohnraum in der Hansestadt so hoch wie nie. Der deutschlandweite Trend zu kleineren und mehr Haushalten verstärkt diese Entwicklung. Mit der Nachfrage steigen entsprechend auch die Mieten und Kaufpreise. Besonders hoch im Kurs stehen derzeit Eigentumswohnungen. Zu den traditionell stark nachgefragten Stadtteilen wie Schwachhausen, Horn-Lehe und Oberneuland gesellen sich immer mehr die neuen Wohnlagen am Wasser wie zum Beispiel auf dem Stadtwerder oder in der Überseestadt. Eine wachsende Nachfrage von Wohnraum durch Eigennutzer und Kapitalanlegern führt zur Verknappung und lässt die Kaufpreise steigen – für einen Neubau mitunter auf einen Spitzenpreis von etwa 4.100 Euro/qm, was eine Preissteigerung von knapp 47 % innerhalb der vergangenen fünf Jahren bedeutet. Der durchschnittliche Preis liegt bei 2.800 Euro/m². Auf dem Mietmarkt haben sich dafür die Mieten für eine Neubauwohnung in den letzten Jahren eingependelt auf durchschnittlich 9,80 Euro/qm und bei Bestandswohnungen auf durchschnittlich 7,20 Euro/qm.

Investmentmarkt: Erneute Steigerung
Bereits 2013 stieg das Investment in Bremer Immobilien an. Lag das gesamte Transaktionsvolumen im vergangenen Jahr bei 237 Millionen Euro, verbucht Bremen 2014 einen Rekordwert von 384,5 Millionen Euro. Diese positive Entwicklung brachten vor allem zwei Transaktionen im Bereich von je 50 Millionen Euro in Schwung. Insbesondere der Einzelhandelssektor dominiert den diesjährigen Investmentmarkt und erreicht bis Jahresende einen geschätzten Umsatzanteil von 43,8 % (168,4 Millionen Euro). Der prognostizierte Umsatzanteil der Logistikimmobilien liegt bei 24,2 % (93,1 Millionen Euro) und der Anteil der Büroimmobilien macht knapp 23 % (90 Millionen Euro) aus.

Der Bremer Immobilienmarkt Report 2014 steht unter www.wfb-bremen.de zum Download zur Verfügung oder kann per E-Mail an laura.neumann@wfbbremen.de oder unter Telefon 0421-9600116 kostenfrei bestellt werden.