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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Aus der Deputation für Bildung: Erneuerung der Stundentafel für die Jahrgänge 1-10

07.03.2002

Der Senator für Bildung hat der Deputation heute eine Neukonzeption der Stundentafel für die Klassen 1 bis 10 vorgelegt. Fremdsprachenunterricht wird künftig zwei Jahre früher als bisher angeboten und insgesamt um zwei Stunden erhöht. Ausgebaut wird auch der naturwissenschaftliche Unterricht sowie die ökonomische Bildung im Rahmen des Faches Arbeitslehre. Eine Stärkung erhält ferner das Fach Biblischer Geschichtsunterricht (BGU).

„Ich bin sehr zufrieden, dass es trotz enger finanzieller Rahmenbedingungen gelungen ist, zwei zusätzliche Stunden in der Stundentafel festzuschreiben“, sagte Senator Lemke vor der Deputation.

Die neue Stundentafel macht auch eindeutig klar, dass in der Grundschule die Fachanteile Deutsch und Mathematik im bisherigen Umfang erhalten bleiben.

In den Klassen 1 bis 6 wird die Stundentafel um insgesamt zwei Stunden erhöht. Durch die Einführung von jeweils zwei Wochenstunden Englisch in den Jahrgängen 3 und 4 wird die Zahl der Wochenstunden in der Grundschule um 4 erhöht. Die Zahl von jeweils 5 Wochenstunden Englisch in den Jahrgängen 5 und 6 (Orientierungsstufe) bleibt erhalten. Jedoch entfällt nach der Neuregelung in diesen Jahrgängen jeweils eine Ergänzungsstunde.

In den Jahrgangsstufen 7 bis 10 der Real- und Gymnasialklassen wird künftig durchgängig Physik unterrichtet, das heißt es wird die Stundentafel um eine Stunde Physik erhöht. In der Jahrgangsstufe 10 wird zusätzlich Arbeitslehre im Umfang von 1 Stunde erteilt und zwar zur Stärkung der ökonomischen Bildung. Im Jahrgang 9 wird die erste und die zweite Fremdsprache um jeweils 1 Stunde reduziert.

In Jahrgang 10 der Hauptschule werden nach der neuen Stundentafel 4 statt bisher 3 Stunden Mathematik angeboten. Zugleich wird in der 9. Klasse das Fach Welt/ Umwelt von 4 auf 3 Stunden verringert.

Der Unterricht in Biblischer Geschichte (BGU) wird in der Orientierungsstufe um das Alternativfach Philosophie ergänzt. In der Sek I wird das Alternativangebot BGU/ Philosophie von der Jahrgangsstufe 7 in die Jahrgangstufe 9 verlagert, so dass die Fächer in den Jahrgängen 9 und 10 angeboten werden. Bisher wird der Unterricht in den Jahrgängen 7 und 10 erteilt.

Die Vorlage stieß in der Deputation auf große Zustimmung. Sie geht jetzt in das übliche Beteiligungsverfahren (mit Schulen, Eltern-, Schüler- und Lehrervertretungen)

Stärkung des Biblischen Geschichtsunterrichts

Senator Lemke hat die Deputation für Bildung heute über Maßnahmen zur Stärkung des Biblischen Geschichtsunterrichts an den bremischen Schulen unterrichtet.

Danach soll der BGU zunächst in der Orientierungsstufe durchgehend und verlässlich verankert werden. Schulen, die bisher über keine Fachkräfte für BGU verfügen, werden bei Neueinstellungen vorrangig berücksichtigt. Ab dem kommenden Schuljahr werden der Biblische Geschichtsunterricht und das Alternativfach Philosophie benotet.

Da die Landesverfassung nicht nur die konfessionsfreie Unterrichtung in BGU vorschreibt, sondern auch die freiwillige Teilnahme der Schülerinnen und Schüler, hat der Senator erhebliche Anstrengungen unternommen, um für ein stärkeres BGU-Angebot zu werben und das Fach attraktiver zu machen. Erste Dienstgespräche mit Fachlehrern und Schulleitern haben bereits stattgefunden. Dabei ging es insbesondere darum, BGU und das Alternativfach Philosophie ab kommendem Schuljahr verbindlich im Stundenplan zu verankern und sie aus ihrer bisherigen Randlage herauszuholen. Die Eltern werden Informationsmaterial zur Bedeutung der „Werteerziehung“ in der Schule erhalten, den Schulen wird eine „Beratungsoffensive“ (durch eine geeignete Lehrkraft) angeboten, mit deren Hilfe beispielsweise in den Schulgremien verstärkt für das Fach BGU geworben werden kann.

Zeugnisvermerke über Fehlzeiten

Nachdrücklich hat Senator Lemke in der Deputation seinen Vorschlag begründet, Fehlzeiten von Schülerinnen und Schüler künftig in den Zeugnissen zu vermerken. „Wir dürfen den Schülerinnen und Schülern nicht das Gefühl geben, dass es gleichgültig ist, ob sie im Unterricht fehlen oder nicht“, betonte Lemke. Auch die Eltern müssten wissen, ob ihre Kinder am Unterricht teilnehmen. Dies trage auch dazu bei, eine höhere Bildungsbeteiligung zu erreichen. Die Vorlage, die auf große Zustimmung in der Deputation stieß, geht jetzt in das übliche Beteiligungsverfahren.