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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Bildungsdeputation für Weiterentwicklung der gymnasialen Oberstufe

01.11.2001

Die Deputation für Bildung hat heute den vom Senator für Bildung vorgelegten Zielen zur Weiterentwicklung der gymnasialen Oberstufe und einem Stufenplan zur Umsetzung zugestimmt.Zu den Zielen gehört:

  • Strukturierung der Fachangebote und des Kurssystems in Form von Fächerpaketen (sogenannte Profile)

  • Schaffung tragfähiger sozialer Bezüge durch Begrenzung des durchgängigen Kurssystems und Einrichtung stabiler Lerngruppen

  • Verstärkung der Brückenfunktion des Jahrgangs 11 (d. h. es soll einen sanfteren Übergang vom Klassen- zum Kurssystem geben)

  • Erhöhung der Abiturientenquote, u.a. durch Einrichtung weiterer beruflicher Gymnasien

  • Verstärkung des problem- und projektbezogenen Unterrichts; Verbindlichkeit fächerübergreifender Anteile.


Die Weiterentwicklung der gymnasialen Oberstufe soll in einem für alle Schulen leistbaren Prozess stufenweise erreicht werden. Am Ende der Entwicklung sollen alle Oberstufen das bisherige Einzelkurssystem, bei dem Kurse von den Schülerinnen und Schülern sehr individuell kombiniert werden können, umgestellt haben auf ein System verkoppelter Kurse, das heißt, ein Teil des Unterrichtsmuss im Rahmen vorgegebener Fächerkombinationen gewählt werden. Nach dem Beschluss der Deputation soll der Entwicklungsprozess grundsätzlich zum Schuljahr 2003/4 abgeschlossen sein.

Bereits zum kommenden Schuljahr 2002/03 soll es an den Oberstufen beginnend mit Jahrgang 11 eine bessere Abstimmung der Schulen in den einzelnen Regionen über das Angebot an Leistungskursen geben. Das wird dazu führen, dass nicht mehr an allen Schulen alle Fächer angeboten werden, gewährleistet aber ein optimales Angebot an Leistungskursen in jeder Region. Bisher können angebotene Leistungskurse oft mangels genügender Teilnehmerzahl nicht durchgeführt werden. Außerdem soll zusätzlich zu den durchgängigen Pflichtfächern eine weitere Fremdsprache oder ein weiteres naturwissenschaftliches Fach gewählt werden müssen. Damit sollen die Mehrsprachigkeit gefördert und die Naturwissenschaften gestärkt werden. Um die Neuerungen und eine effizientere Steuerung der Schülerströme zu ermöglichen, ist eine Änderung des Ortsgesetzes notwendig. Die Deputation hat den Senator gebeten, die Änderung einzuleiten.

Hintergrund: Die bisherige Wahlfreiheit im Rahmen des Kurssystems hat trotz des hohen Personalaufwandes nicht zu den gewünschten Ergebnissen geführt. So werden als schwierig geltende Fächer zu wenig angewählt. Angebotene Kurse (insbesondere in einigen Fremdsprachen und Naturwissenschaften) können oft mangels zu geringer Nachfrage nicht realisiert werden. Die Erfahrung zeigt, dass zu wenige Schüler Schwerpunkte im Erwerb von Kenntnissen in mehreren Sprachen bzw. Naturwissenschaften legen.

    Namensgebung für Schulen

Die Bildungsdeputation hat sich dafür ausgesprochen, dass die Grundsätze für die Namensgebung von Schulen geändert werden. Die Schulen sollen eine Wahlmöglichkeit erhalten, vorausgesetzt der Name hat einen Bezug zum Programm der Schule und die Schulkonferenz entscheidet sich mit überwiegender Mehrheit für den Namen.

Bisher beruht die Regelung für die Namensgebung auf einem Deputationsbeschluss aus dem Jahre 1947. Danach sind Schulen nach der Straße zu benennen, an der sie liegen, oder, wenn dies nicht möglich ist, nach der Orts- oder Flurbezeichnung. Die Deputation hat den Senator gebeten, durch einen entsprechenden Senatsbeschluss den Schulen der Stadtgemeinde Bremen eine Namenswahl zu ermöglichen.


    Einrichtung weiterer Beruflicher Gymnasien


Die Bildungsdeputation hat den Senator für Bildung und Wissenschaft aufgefordert, die erforderlichen Maßnahmen zur Errichtung eines Beruflichen Gymnasiums am Standort Weserbahn zum 1.08.02 sicherzustellen. Zugleich forderte die Deputation den Senator auf, die Einrichtung eines Beruflichen Gymnasiums am Standort Delfter Straße soweit vorzubereiten, dass abschließend mit der Entscheidung über die künftige Schulstruktur im Bremer Süden während der nächsten Deputationssitzung am 22. November beschlossen werden kann.

Am Standort des Schulzentrums Huchting (Delfter Straße) – Berufliche Schulen für Gestaltung – wird ein berufliches Gymnasium für Gestaltung und Multimedia in Kooperation mit der dortigen Gymnasialen Oberstufe eingerichtet. Damit wird dem wachsenden Bedarf nach Nachwuchskräften im Bereich der neuen Medienberufe und –studienrichtungen Rechnung getragen. Durch die enge Kooperation (z.B. gemeinsames Kursangebot in den allgemeinbildenden Fächern) mit der gymnasialen Oberstufe am Standort Delfter Straße wird die Einrichtung eine Attraktivitätssteigerung des gymnasialen Bildungsangebotes im Stadtteil Huchting und eine bessere Auslastung des Kursangebote bewirken.

Am Technischen Bildungszentrum Mitte (TBZM) an der Weserbahn wird in Kooperation mit der Erwachsenenschule ein berufliches Gymnasium der Fachrichtung Technik eingerichtet. Mit diesem Angebot sollen mehr junge Menschen für eine Ausbildung/ ein Studium im naturwissenschaftlich-technischen Bereich gewonnen werden und dem Nachwuchsmangel entgegengewirkt werden. Die enge Kooperation mit der Erwachsenenschule (gemeinsames Kursangebot in den allgemeinbildenden Fächern) befördert ein abgestimmtes Bildungsangebot am Standort Weserbahn und verbessert die schulübergreifende Kooperation.