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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Engagierte Schüler: Bremen ist Spitze bei "Demokratisch Handeln"

28.03.2000

Schulen aus Bremen und Bremerhaven haben sich an dem Bundeswettbewerb "Demokratisch Handeln" besonders erfolgreich beteiligt:
Von insgesamt 50 Preisträgern stammen 11 aus Bremen. Sie wurden zur Preisverleihung im Rahmen der "Lernstatt Demokratie", die vom 21. bis 24. Juni in Nürnberg stattfindet, eingeladen. Bremen steht damit im Vergleich der Länder deutlich an der Spitze. Für die politische Bildung im Lande Bremen ist dies ein Indiz dafür, dass es hier trotz der allseits behaupteten Politikverdrossenheit viele Schüler und Lehrer gibt, die sich in die öffentlichen Angelegenheiten einmischen, Kritik üben, Verantwortung übernehmen, demokratisch handeln. Die Themenbereiche, denen sich die Schüler widmeten, sind ebenso vielfältig wie die Altersgruppen, Schulstufen und –arten, wie sich an der Aufstellung der ausgezeichneten Projekte zeigt:

  1. "Kinder verändern ihre Welt" heißt das Projekt der Grundschulkinder an der Paul-Singer-Straße. Sie veränderten ökologisch ihren Schulhof und mischten sich über ihr Kinderparlament ein.

  2. "SchülerInnen unterrichten SchülerInnen" ist ein Projekt an der Gesamtschule Mitte, das erheblich zur Verbesserung des Schullebens und der Solidarität unter den Schülern beiträgt.


  3. Der "Unterrichtsmarathon am SZ Bördestraße" war eine Widerstandsaktion der Gymnasiasten gegen Unterrichtsausfall. Mit Unterricht rund um die Uhr wurden neue Lehrer erstritten.

  4. "Wir betreiben seit 10 Wochen unseren Schulkiosk" vermelden die Gymnasiasten und geistig behinderten Schüler einer Kooperationsklasse der Humboldtschule in Bremerhaven. Sie leisten so einen Beitrag zur Integration Behinderter und zur Verbesserung des Schullebens.

  5. "Drei Gewaltige Tage in Albstedt" erlebte die Theatergruppe des SZ Walle als sie gemeinsam mit einer gleichaltrigen gewalterfahrenen Waller Clique in Theaterszenen der täglichen Gewalt auf die Spur kam.

  6. "Lernen und Arbeiten im ehemaligen KZ Sachsenhausen" ist ein Projekt von Azubi´s der Bauberufe am SZ Alwin-Lonke-Straße, in dem alljährlich gemeinsam mit brandenburgischen Berufsschülern ein Beitrag zur Denkmalspflege in Sachsenhausen geleistet wird.

  7. "Heiße Kisten – Gemeinschaftskompostierung" ist ein Projekt von Schülern an der IGS Carl-Goerdeler-Straße. Bioabfälle werden in den heißen Kisten auch für die Stadtteilbewohner in der Vahr zu Kompost verarbeitet.

  8. "Kann denn Mode Sünde sein" fragten Schüler des Gymnasiums Horn und untersuchten die ökologischen, wirtschaftlichen und politischen Bedingungen der Textilproduktion insbesondere in Entwicklungsländern. Vielfältig unterstützen sie die "Kampagne für saubere Kleidung", die soziale Mindeststandards für Textilarbeiter(innen) durchzusetzen sucht.

  9. Die St.Johannis-Schule wurde mit zwei Projekten ausgezeichnet: "Butterflies" ist ein Projekt in dem Schüler Straßenkinder in Indien unterstützen, mit der "Bukina Faso Aktion" werden von den Schülern seit Jahren Projekte in einem der ärmsten Länder Afrikas gefördert.

  10. "Wählen mit 16" fordern Handelsschüler des SZ Walliser Straße. Seit 1996 diskutiert die Bürgerschaft darüber. Entschieden wurde nichts. Mit Politikergesprächen, Podiumsdiskussionen, offenen Briefen und Pressearbeit traten die Schüler für ihr Wahlrecht ein.

In Nürnberg erhalten die 50 Projekte aus dem ganzen Bundesgebiet ihre Auszeichnung von den Trägern des Förderprogramms, der Theodor-Heuss-Stiftung -vertreten durch Hildegard Hamm-Brücher- und der Akademie für Bildungsreform – vertreten durch Prof. Andreas Flitner. Zugleich dient das Treffen im Rahmen der "Lernstatt Demokratie" dazu, die eigene Arbeit zu präsentieren, voneinander zu lernen und in Workshops gemeinsam zu arbeiten.