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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Bremer Beteiligung bei Demokratisch Handeln wieder hervorragend!

30.01.2001

Beim bundesweiten Wettbewerb des Förderprogramms „Demokratisch Handeln“ beteiligten sich im Jahr 2000 bundesweit 258 Projekte demokratischer Initiativen aus dem Bereich der politischen Bildung in Schule und Jugend. 17 Projekte kamen aus Bremen und 3 aus Bremerhaven. Es gibt bundesweit keine Stadt, die eine ähnlich hohe Anzahl dokumentierter Projekte vorlegte (z.B. Hamburg und Berlin je 4).

Schülerinnen und Schüler aus allen Schularten sind vertreten. Die Themenkomplexe spiegeln die Veränderung der politischen Landschaft wider: An der Spitze stehen die Verarbeitung der deutschen NS-Geschichte (5 Projekte) und Anti-Gewalt-Projekte (4):

  • Am Kippenberggymnasium setzte sich eine Klasse mit dem Leben Herschel Grynszpans auseinander, dessen Attentat von den Nazis zum Anlass der Reichsprogromnacht genutzt wurde.
  • Die Freie Evangelische Bekenntnisschule in Habenhausen reichte zum gleichen Thema 2 Beiträge ein („Lesetagebücher zu Àls Hitler das rosa Kaninchen stahl´“ und „Children of our Time“).
  • Das SZ Alwin-Lonke-Straße dokumentierte seinen Einsatz zur Sanierung der Gedenkstätte des ehemaligen KZ Sachsenhausen.
  • Die St. Johannis-Schule arbeitete an „Kinderzeichnungen aus Theresienstadt“.
  • „Wir sind gegen Gewalt“ war Thema eines Projektes der Gaußschule II in Bremerhaven und die Humboldtschule berichtete über die „Menschenkette 2000 in Bremerhaven“.
  • „Konflikttraining von Kids mit Kops“ war Projektthema im SZ Walle und ein von Schülern selbst organisiertes Streitschlichterprojekt an der Gesamtschule Mitte stellt sich unter „K.I.K.K.“ vor.

Erfreulich ist auch, dass die Einmischung von Schülerprojekten in die „große Politik“ in Bremen zugenommen hat (4 Projekte):

  • „Menschenrechte im Zeitalter der Bioethik“ vom Gymnasium Horn und „Menschenrechte und Entwicklung“ des Gymnasiums Obervieland trafen im Schülerforum 2000 in der Bürgerschaft auf Politiker.
  • Das SZ Walliser Straße setzte sich mit dem CDU-Parteispenskandal mit „Bananenrepublik Deutschland“ und den Themen „Kinderarmut – Kinderkosten – Kindergeld“ auseinander.

Zum Bereich „Schulleben“ wurden 5 Projekte eingereicht:

  • Die St.Johannis-Schule berichtet über ihren von Schülern gestalteten „Schulsanitätsdienst“ und ihre Schülerzeitung „After Eight“.
  • Die Schule an der Nordstraße dokumentiert die Mitbestimmung von Grundschülern in der „Kinderkonferenz“.
  • Die „Papierfalter GmbH“ ist ein Gemeinschaftsprojekt von geistig behinderten Schülern und Berufsschülern am SZ Vorkampsweg.
  • „Corporate Communication“ stellt multikulturelle Kulturarbeit von Berufsschülern der Kaufmännischen Lehranstalten in Bremerhaven dar.

Aus den Themenkomplexen Ökologie und Entwicklungsländer wurde jeweils nur ein Projekt in Bremen vorgelegt:

  • Mit ökologischen Problemen der Weser beschäftigte sich ein Politikkurs des Gymnasiums Vegesack und die Gesamtschule West berichtet über ihre Unterstützung einer Schule in Tansania.

Ende Februar wird die wissenschaftliche Jury aus den 258 Projekten die etwa 50 Projekte auswählen, die zur Lernstatt Demokratie in diesem Juni in Aachen eingeladen werden. Dort werden Delegationen der 50 Projekte 4 Tage gemeinsam in Workshops arbeiten, sich über ihre Erfahrungen austauschen und mit Politikern diskutieren.

Weitere Informationen über Hans-Wolfram Stein, Regionalberater Bremen des Förderprogramms „Demokratisch Handeln“, Tel.: 0421/ 506595