Mit Bedauern und Unverständnis hat der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Martin Günthner, auf die Ankündigung des DFB reagiert, das Weserstadion in Bremen von der Vergabe von Länderspielen auszuschließen. Das Weserstadion in Bremen gehört zu gleichen Teilen der Stadt und dem SV Werder Bremen. Zugleich kritisierte Günthner scharf die Art und Weise, mit der die Rücknahme des Länderspiels gegen Gibraltar vom DFB und der DFL begründet worden ist. "Wer so tut, als sei die Vergabe eines Länderspiels gegen Gibraltar ein Gnadenbrot des DFB für die darbende Bremer Fußballseele, der legt ein maßlos übersteigendes Rollenverständnis an den Tag. Beim DFB mag ja mancher der Auffassung sein, dass König Fußball die Welt regiert, für Bremen gilt dies nicht. Da regiert ein demokratisch legitimierter Senat. Hier hat der DFB ein klares Foulspiel begangen." Natürlich stelle sich der Senat einer kritischen Diskussion zu der Entscheidung, künftig Gebühren von der DFL bei Hochsicherheitsspielen zu erheben. Weil damit rechtliches Neuland betreten werde, sei entschieden worden, diese Gebührenordnung erst zu vollziehen, wenn dies juristisch abschließend geklärt sei. Das Bohei, das aus Frankfurt derzeit zelebriert wird, zeigt, dass den Fußballfunktionären dieser Klärungsprozess offensichtlich erhebliche Sorgen bereitet.
Als wenig souverän bezeichnete Günthner zudem die Reaktionen der Verantwortlichen bei Werder Bremen. "Trainer, die mit Wahlempfehlungen für prima Klickzahlen im Internet sorgen, Vereinspräsidenten, die Parteibücher hinwerfen. Vorstandsvorsitzende, die dem DFB nach dem Munde reden: All das wirkt alles andere als durchdacht und souverän." Der Senat habe mit seiner Entscheidung sehr deutlich gemacht, dass er Wettbewerbsnachteile für Werder Bremen ausschließt. Deshalb sei es nicht allzu klug, so zu tun, als sei das Gegenteil der Fall.
Günthner kündigte an, kurzfristig das Gespräch mit der Clubführung zu suchen: "Verein und Ressort haben in der Vergangenheit immer den engen Schulterschluss gesucht, wenn es darum ging, konkrete Probleme zu lösen. Dies soll auch künftig so sein."