Sie sind hier:

Senatskanzlei

Bürgermeister Jens Böhrnsen präsentiert Bremens Stärken in Brüssel

09.03.2006

„Bremen ist vorbildlich in seiner Rolle als europäische Region, die ihre Kompetenzen und Ressourcen in die Strategien der EU einbringt!“, äußerte anerkennend Kommissions-Vizepräsident und Raumfahrtkommissar Günter Verheugen beim Antrittsbesuch von Bürgermeister Jens Böhrnsen am 7. und 8. März in Brüssel, bei dem die Themen „Raumfahrt“ und „Maritimes“ im Mittelpunkt der Gespräche standen.

Bremen ist wichtigster deutscher Raumfahrtstandort und gehört mit den Unternehmen EADS Space Transportation und OHB sowie zahlreichen raumfahrtbezogenen Forschungseinrichtungen zu den bedeutendsten in Europa. Diese Stärken sollen künftig im Rahmen der Europäischen Raumfahrtstrategie eine besondere Rolle spielen. Ziel ist, Bremen als „Modellregion Raumfahrt in Deutschland für Europa“ verstärkt zu positionieren. Anschließend an vorangegangene Gespräche in Bremen, zuletzt am Rande des letzten Schaffermahls, hat Bürgermeister Böhrnsen bei seinem Antrittsbesuch am 7./8. März in Brüssel dieses Thema ausführlich mit Günter Verheugen und seinem für Raumfahrtfragen zuständigen Direktor Weissenberg erörtert. Er wurde dabei von Vertretern der Bremischen Raumfahrtindustrie begleitet.

Böhrnsen erläuterte in diesem Zusammenhang, wie Bremen zu den zentralen Herausforderungen des in der Entwicklung befindlichen EU-Programms für Erdbeobachtung, (GMES - Global Monitoring for Environment and Security), beitragen kann. Hierbei geht es um eine Technologie für die Erkundung u. a. in den Bereichen Globaler Klimawandel und Verbesserung der Sicherheit der Grenzen, der Kommunikation und des Verkehrs. Das Anfang März in Bremen gegründete GMES-Office-Bremen (GOB) soll im Verbund mit anderen GMES-Zentren in Europa umwelt- und sicherheitsrelevante Daten und Informationen Bedarfsträgern in öffentlichen, privatwirtschaftlichen und wissenschaftlichen Bereichen schnell und vollständig verfügbar machen soll.

Bremen steht im Wettbewerb um EU-Fördermittel in der 1. Reihe: Derzeit sind eine Reihe von Projekten in Vorbereitung, die spätestens ab 2007 bei der EU eingereicht werden und Fördermittel aus Brüssel für Bremen akquirieren sollen.

Die EU-Kommission hat die Bremer Aktivitäten im Raumfahrtbereich als einen wesentlichen Teil ihrer GMES-Gesamtstrategie begrüßt. Sie hat in diesem Zusammenhang angeregt, dass Bremen seine führende Position weiter ausbauen soll. Dazu gehört auch die Organisation einer europäischen Spitzenkonferenz in Bremen während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2007.


In einem weiteren Gespräch mit Spitzenvertretern der Generaldirektion für Meeresangelegenheiten ging es um die künftige EU-Meerespolitik. Die Anregungen der EU für eine gemeinsame Meerespolitik, wie sie z. B. von den USA und Kanada schon seit längerem betrieben wird, gehören zu den neueren Aktionsfeldern der EU. In diesem Zusammenhang wird die Europäische Kommission im Mai ein öffentliches Konsultationsdokument („Grünbuch“) zur EU-Meerespolitik vorlegen.

Das Grünbuch soll eine europaweite öffentliche Debatte zu diesem Thema anstoßen und damit mehr Aufmerksamkeit auf die Probleme und Belange der Meereswirtschaft lenken. Mit ihren Wachstumsbereichen wie die Erschließung alternativer Energien, moderne Logistikketten, Meeresforschung, Blaue Biotechnologie etc. spielt der Faktor Meer eine zunehmend wichtige Rolle für Wachstum und Beschäftigung.

Dies gilt ganz besonders auch für Bremen und Bremerhaven: Rund ein Viertel der Gesamtbeschäftigung im Zwei-Städte-Staat ist diesem Sektor direkt und indirekt zuzuordnen. Insbesondere deshalb ist die Schaffung optimaler Standortbedingungen für die entsprechenden wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Ressourcen für die Zukunft des kleinsten Bundeslandes besonders wichtig.

Bürgermeister Böhrnsen nutzte das Treffen, um die Aufmerksamkeit der EU-Kommission auf die exzellenten Standortqualitäten des Zwei-Städte-Staates als „Kompetenzzentrum Maritime Logistik“ zu lenken. Auf die vielfältigen Ressourcen und das Know How Bremens und Bremerhavens als maritimer Standort wird die EU- Kommission bei der Ausgestaltung der gemeinschaftlichen Meerespolitik zurückgreifen.

Die Gespräche von Bürgermeister Böhrnsen haben deutlich gemacht, dass Bremen als Region im Strukturwandel mit den Schwerpunktsetzungen in den Bereichen „Raumfahrt“ und „Maritimes“ auf diejenigen Wachstumsbereiche setzt, die auch für die EU zentrale zukunftsorientierte Politikbereiche sind.