Erster Gipfel unter der Leitung des Projektbüros Innenstadt
28.11.2022Gut 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen sich heute (28. November 2022) zum dritten Bremer Innenstadtgipfel in der oberen Rathaushalle. Es war nach dem ersten Gipfel im Juli 2020 und dem zweiten im April 2021 der erste unter der Leitung des neu gegründeten Projektbüros Innenstadt Bremen. Deutlich wurde, dass die unterschiedlichen Krisen und der grundsätzliche Strukturwandel der Innenstadt weiterhin die höchste Aufmerksamkeit aller erfordert.
Der Kreis der Teilnehmenden war diesmal größer als sonst. Insgesamt beteiligen sich neben dem Rathaus und den Ressorts für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, dem Ressort für Wirtschaft, Arbeit und Europa, dem Kulturressort und dem Finanzressort auch die Handelskammer, die Handwerkskammer, die Arbeitnehmerkammer und die Architektenkammer, die City Initiative, der Beirat Mitte, Jugendbeiräte, die Bürgerschaftsfraktionen, die WFB, die Messegesellschaft M3B, die Hochschule, die Universität Bremen, die Volkshochschule, die Stadtbibliothek, der Wirtschaftsrat, die Aufbaugemeinschaft, Verdi, der Hotel- und Gaststättenverband, die Bremer Gastrogemeinschaft, Stadtkultur Bremen, Clubverstärker, die St. Johannis Schule, sowie die großen Immobilieneigentümer in der Innenstadt.
Im Mittelpunkt des Gipfels standen unterschiedliche Projekte die – meist basierend auf der "Strategie Centrum Bremen 2030+" – jetzt konkret werden und belegen, dass Bremen und Private auch nach dem Auslaufen der Corona-Mittel weiter in die Zukunft der Innenstadt investieren. Prominenteste Beispiele dabei waren der in der vergangenen Woche gestartete integrative Planungswettbewerb für den Domshof sowie die zeitgleich getroffenen Entscheidungen des Senats zum Parkhaus Mitte und zum ersten Trittstein der Universität ins Centrum. Im Statusbericht des Projektbüros wurden unter anderem noch das Balgequartier, die Glocke und der Wallboulevard mit ihren jeweiligen Projektständen erläutert. Ebenso als Querschnittsaufgabe des Senats aufgestellt ist das 6-Millionen-Euro schwere Bundesförderprogramm, mit dem bis 2025 weitere Modellprojekte im öffentlichen Raum sowie in den Erdgeschosslagen und auf den Dächern des Zentrums angeschoben werden können. Hinzu kommen Planungen für ein breites Spektrum an Projekten, die vorgestellt wurden.
Mit diesen konkreten Maßnahmen wurde auch die gemeinsame Plattform der Zusammenarbeit der Senatsressorts von Bürgermeister Andreas Bovenschulte, Stadtentwicklungssenatorin Maike Schaefer und Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt sichtbar, die mit städtischen Gesellschaften und privaten Akteuren weiter ausgebaut werden wird. Für das kommende Jahr präsentierte das Projektbüro Innenstadt dafür neue Formate, die den Diskurs über und die Verantwortungsübernahme für die Innenstadtentwicklung auf eine neue Ebene heben werde. Ein wichtiger Baustein dafür soll die Erarbeitung eines "Innenstadt-Plans" werden, der ausgehend vom öffentlichen Raum die bauliche Entwicklung der Innenstadt vorzeichnet. Programmatisch soll er mit einem dynamischen internetbasierten Informationstool ergänzt werden, das Chancen und Risiken der komplexen innerstädtischen Transformationsprozesse greifbar macht.
In den Diskussionen wurden wichtige Grundlagen dafür gelegt, kritische Perspektiven in konstruktive Zusammenarbeit zu überführen. Einigkeit bestand, dass die Themen "Sicherheit und Sauberkeit", "Wohnen" (insbesondere für Studierende) und mehr Aufenthaltsqualität im "Öffentlichen Raum" in Zukunft noch mehr Aufmerksamkeit bedürfen. Dementsprechend war der dritte Bremer Innenstadtgipfel eine wichtige Etappe, um in Krisenzeiten die Gemeinsamkeiten und die Synergien für einen auf Vielfalt ausgerichteten Strukturwandel des Bremer Zentrums zu identifizieren und darauf aufzubauen.
Bürgermeister Andreas Bovenschulte: "Der Innenstadtgipfel war ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer noch attraktiveren Bremer Innenstadt. Zum einen, das zeigt sich heute wieder einmal, weil sich alle Beteiligten über das Ziel einig sind und mit großem Engagement daran arbeiten, dieses umzusetzen. Zum anderen, weil es zahlreiche konkrete Projekte gibt, deren Realisierung wir in den vergangenen Monaten zum Teil deutlich nähergekommen sind. Dafür bedanke ich mich bei allen Beteiligten - insbesondere bei den Teilnehmern des Gipfels sowie bei dem Projektbüro Innenstadt und dessen Geschäftsführer Carl Zillich."
Stadtentwicklungssenatorin Maike Schaefer: "Ich freue mich sehr, dass der Aufbruch in der City seinen Lauf nimmt. Mit dem Parkhaus Mitte marschieren wir jetzt endlich weiter. Das Balgequartier wird ein tolles innerstädtisches Areal mit höchster Qualität, ursprüngliche Differenzen am Wall haben wir beigelegt und werden in einer gemeinsamen Aktion einen Boulevard mit Radpremiumroute erschaffen. Zudem ist es bereits jetzt gelungen, die Innenstadt durch den steten Ausbau von Wohnraum weiter zu beleben. Wir sind auf dem richtigen Pfad."
Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt: "Die Entwicklung der Innenstadt ist kein Sprint, sondern ein Dauerlauf. Das erfolgreiche Management gegen Leerstand macht deutlich, dass man den Strukturwandel positiv gestalten kann, wenn man seine Ziele aktiv verfolgt. Die Wettbewerbe gegen Leerstand und die enge Begleitung von Entwicklungen durch die WFB haben bereits zu über 20 erfolgreichen Projekten geführt. Die neuen Konzepte haben neue Zielgruppen und neue Arbeitsplätze im Blick. So wird die Innenstadt belebter, junger und dynamischer. Ein gutes Beispiel dafür wäre der Campus Innenstadt im Gebäude der Nord LB. Das Erdgeschoss dieser Immobilie bietet Perspektiven, etwa für ein attraktives Gastronomieangebot, die wir bei der Entwicklung des Domshofs berücksichtigen würden."
Finanzsenator Dietmar Strehl: "Man sieht schon an der Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer: die Transformation der Bremer Innenstadt geht alle an. Der Wandel wird tiefgreifend. Die Innenstadt nicht mehr nur als Ort des Konsums zu verstehen, sondern als Ort, an dem Menschen sich gerne aufhalten, sich bilden, sich begegnen und gemeinsam Bremen erleben und gestalten – das ist Aufgabe und Ziel. Hier braucht es einen Konsens, der trägt. Daran arbeiten wir intensiv weiter."
Carl Zillich, Geschäftsführer Projektbüro Innenstadt: "Auf dem Gipfel wurde noch einmal deutlich: Die künftige Entwicklung des Bremer Zentrums besteht nicht nur aus der Summe der verschiedenen Einzelprojekte. Sie ist komplexer und - vor allem mit Blick auf die zu beteiligenden Akteure und die Stadtgesellschaft – vielfältiger als oftmals kommuniziert.
Als Projektbüro freuen wir uns auf die gemeinschaftliche Nachbereitung der Impulse des Gipfels und die anstehende Ko-Produktion für den Transformationsprozess des Bremer Zentrums. Zusammen mit öffentlichen und privaten Verantwortungsträgern, mit Investoren und der Stadtgesellschaft können wir den Strukturwandel in der Innenstadt gestalten. Mit Offenheit und Mut wollen wir das Zentrum neu in Wert setzen."
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