Das inklusive Modellprojekt BlauHaus in der Überseestadt ist am heutigen Freitag (24. Juni 2022) mit einer großen Feier eröffnet worden. Nach zweijähriger, pandemiebedingter Verspätung freuten sich die Projekt-Beteiligten – die Blaue Karawane e.V., die GEWOBA, der Martinsclub Bremen e.V., die Inklusive WG Bremen e.V. und die Quirl Kinderhäuser e.V. Bremen – und die rund 170 Bewohnerinnen und Bewohner, dass sie gemeinsam mit der Schirmherrin des Projekts, Luise Scherf, feiern konnten. Zur Einweihung kamen auch der Präsident des Senats, Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte und Bürgermeisterin sowie Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Dr. Maike Schaefer.
Seit dem Einzug der BlauHaus-Bewohnerinnen und -Bewohner vor zwei Jahren ist für viele ein zuvor lange gehegter Traum Wirklichkeit geworden, und nicht wenige sagen, sie haben noch nie in ihrem Leben so schön gewohnt wie hier. Vor allem der GEWOBA ist es zu verdanken, dass die Umsetzung der Projektidee möglich wurde: Gemeinschaftliches Leben, Wohnen und Arbeiten in der Überseestadt – zusammen mit Menschen verschiedenster Art und Herkunft und mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Handicaps.
Als inklusives Modellprojekt entspricht das BlauHaus vollständig dem Leitgedanken der internationalen Behindertenrechtskonvention und ist als integratives Projekt bisher bundesweit einmalig. Hier leben die Menschen selbstbestimmt und in gemeinschaftlicher Verantwortung. Ziel ist, aus den individuellen praktischen Fähigkeiten und sozialen Kompetenzen einen Pool von Ressourcen zu bilden, welcher der Gemeinschaft nützt und von dem jede und jeder Einzelne profitiert.
Bürgermeister Bovenschulte: "Das BlauHaus ist ein Leuchtturm-Projekt der Integration und Inklusion in und für Bremen. Die Blaue Karawane ist seit Jahrzehnten Teil der Bremer Stadtkultur und trägt dazu bei, dass die Gesellschaft in Bremen bunt ist und bleibt. Und das BlauHaus trägt auch hier in der Überseestadt ganz konkret dazu bei, dass dieser neue Stadtteil zusammenwachsen kann. Die Blaue Manege hat das Potential, ein Quartierszentrum zu werden, in dem sich Leute treffen, in dem Kultur und Nachbarschaft wächst und in dem sich Menschen, die in der Überseestadt ihr Zuhause gefunden haben, treffen können. Die BlauHaus-Projekte mögen wachsen, blühen und gedeihen und noch viele bunte Feiern gemeinsam erleben!"
Bürgermeisterin Schaefer: "Gemeinsam mit dem Verein Blaue Karawane wurde ein Wohnprojekt entwickelt, in dem Menschen zusammen inklusiv leben und eine Gemeinschaft bilden können. Ein Ort, in dem Jung und Alt, Menschen mit und ohne körperlichen oder geistigen Behinderungen, Wohnung und Gemeinschaft finden. Der barrierefreie Wohnraum wird ergänzt durch rollstuhlgerechte Angebote und Räume für Gemeinschaft. Zu einem hohen Anteil an geförderten Wohnungen kommen bezahlbare Wohnungen für Menschen, die keinen Anspruch auf einen B-Schein haben. Damit ist dieses Projekt ein Vorbild für tolle Quartiersentwicklung und gemeinschaftliches Leben. Gemeinsam mit der Gewoba wollen wir diesen stadtplanerischen Geist auch in weiteren Projekten umsetzen."
Auch Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport und Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz haben das Projekt eng begleitet, konnten aber heute nicht an der Feier teilnehmen.
Senatorin Stahmann: "Das BlauHaus ist ein wunderbar inklusives Projekt, wie es das bundesweit sonst nirgendwo gibt." Neben dem Dank an die vielen Gründerväter und -mütter sei es ihr besonders wichtig zu betonen, dass das Recht auf Gemeinschaft, Gemeinsamkeit und Teilhabe im BlauHaus hier auf wunderbare Weise verwirklicht werde: "Hier sind Menschen mit Behinderung nicht nur einfach dabei, sie gehören dazu. So stelle ich mir gelebte Inklusion vor." Das BlauHaus könne Vorbild sein für andere Städte und Bundesländer "und so vielleicht das Zusammenleben von Menschen mit und ohne sichtbares Handycap verändern, hin zu mehr Selbstverständlichkeit."
Senatorin Bernhard: "Mit dem BlauHaus ist ein Modell für inklusives Zusammenleben geschaffen worden, das die Grundlage für einen nachbarschaftlichen Austausch und ein gutes Miteinander liefern kann. Den Bewohnerinnen und Bewohnern wünsche ich, dass das gemeinschaftliche Leben, Wohnen und Arbeiten weiter intensiviert wird. Das BlauHaus kann für den ganzen Stadtteil als wichtige Anlaufstelle dienen und damit zeigen, wie ein Zusammenleben aussehen kann, wenn Hilfen wohnortnah angeboten werden können."
Mehr Informationen zu dem Projekt gibt es unter www.blauekarawane.de/blauhaus.
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Foto-Download 1 (jpg, 891.7 KB) BU: Große Freude beim Chor der Bewohnerinnen und Bewohnern des BlauHaus: Endlich konnte Einweihung gefeiert werden. Foto: Senatspressestelle
Foto-Download 2 (jpg, 860.3 KB) BU: Bei der Einweihungsfeier vom BlauHaus: (v.l.n.r.) Neele Buchholz, Senatorin Maike Schaefer, Bürgermeister Andreas Bovenschulte und Peter Stubbe, Vorstandsvorsitzender der GEWOBA. Foto: Senatspressestelle
Foto-Download 3 (jpg, 712.8 KB) BU: Die Schirmherrin des BlauHaus-Projekts, Luise Scherf. Foto: Senatspressestelle
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