Das Hansestadt Bremische Hafenamt (Hafenkapitän) hat die sogenannte Schmedes-Kaje in Bremen sperren lassen. Wie die Hafengesellschaft bremenports am heutigen Donnerstag (29. Juli 2010) mitteilte, hatten statische Berechnungen Ende vergangener Woche ergeben, dass es erhebliche Spannungsüberschreitungen in den alten Spundwänden der Kaianlage gibt, die zu einem Versagen der Spundwand führen können. Außerdem besteht aufgrund von Löchern in der Wand und damit verbundenem Auslaufen von Boden die Gefahr von schweren Versackungen als Folge unterirdischer Hohlräume.
Die Schmedes-Kaje ist rund 300 Meter lang und liegt am Westufer der Weser im Bereich der Einfahrt zum Hohentorshafen. Es handelt sich um eine der ältesten Kajen in der Stadt Bremen. Die Spundwände wurden vor rund 100 Jahren eingebaut. Die Kaje wird nicht für den Umschlag genutzt. Unabhängig davon wurde das Anlegen von Schiffen bis auf Weiteres untersagt. Parallel dazu wurde die Kaje auf der Landseite auf einer Breite von fünf Metern mit einem Bauzaun abgesperrt und mit Warnschildern ausgestattet („Betreten verboten, Lebensgefahr“).
In den kommenden Tagen wird bremenports an der Kaje sogenannte Rammsondierungen vornehmen lassen. Mit diesen Sondierungen will man mögliche Kavernen (Hohlräume) hinter der Spundwand feststellen. Unabhängig davon hat die Hafengesellschaft am Montag mit der Planung für eine – möglicherweise zeitlich begrenzte – Sandvorschüttung an der Kaje begonnen, um die Spundwand zu stabilisieren.
Wie die Hafengesellschaft weiter miteilt, werden alle Hafenbauwerke in Bremen und Bremerhaven einer regelmäßigen Inspektion unterzogen. So genannte Hauptuntersuchungen dienen dazu, mögliche Schwächen von Bauwerken rechtzeitig aufzudecken, um Gefahren abzuwenden und notwendige Unterhaltungsmaßnahmen besser planen zu können.