15.05.2009
Am heutigen Freitag (15.05.2009) haben die Bremer Senatorin für Bildung und Wissenschaft, Renate Jürgens-Pieper, und der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Lutz Stratmann, im Bremer Rathaus ein Abkommen zur wissenschafts-politischen Kooperation unterzeichnet.
Mit der Vereinbarung wollen die beiden Bildungspolitiker die Zusammenarbeit der Länder Niedersachsen und Bremen in Wissenschaft und Forschung weiter vorantreiben. Die Regierungen beider Länder sehen in einer verstärkten wissenschaftspolitischen Zusammenarbeit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Nord-West-Region.
Die Universitäten Oldenburg und Bremen sind bereits seit 1998 durch einen Kooperationsvertrag verbunden, auf dessen Basis sich vielfache Beziehungen in Lehre und Forschung entwickelt haben.
„Mit der heutigen Unterzeichnung des Verwaltungsabkommens zur wissenschaftspolitischen Kooperation der Länder Bremen und Niedersachsen wollen wir die Zusammenarbeit der Universitäten Oldenburg und Bremen weiter verbessern und ihre Entwicklung zu einem international sichtbaren und wettbewerbsfähigen Wissenschaftsmittelpunkt in der Nord-West-Region unterstützen“, sagte Bremens Wissenschaftssenatorin, Renate Jürgens-Pieper.
Die Senatorin verwies auf die vielfältigen Erfolge und die hohe wissenschaftliche Reputation der Bremer Meeresforschung, die auch im internationalen Vergleich höchste Anerkennung findet. Die länderübergreifende Zusammenarbeit werde diese Kompetenzen mit dem in Niedersachsen vorhandenen wissenschaftlichen Potenzial noch stärker für gemeinsame Forschungsaktivitäten und für die Nachwuchsförderung zusammen bringen. Auch den Bereich der Windenergieforschung bezeichnete die Senatorin als Erfolgsprojekt und hob in diesem Zusammenhang die Bedeutung des zum 1. Januar 2009 mit Hauptsitz in Bremerhaven gegründeten Fraunhofer Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik hervor.
Der Niedersächsische Wissenschaftsminister Lutz Stratmann betonte die Chancen und Vorteile der Zusammenarbeit. „Mit dem Abkommen werden die Bemühungen zur Kooperation der beiden Universitäten in Oldenburg und Bremen gestärkt. Durch eine engere Kooperation sollen die Voraussetzungen zur Beantragung von Forschergruppen, Sonderforschungsbereichen und Graduiertenkollegs verbessert werden. Außerdem unterstützen wir damit die Möglichkeit, im Rahmen der nächsten Runde der Exzellenzinitiative gemeinsam Anträge zu stellen“, sagte Stratmann. „Die verstärkte Zusammenarbeit insbesondere im Bereich der Windenergieforschung, der Meeresforschung sowie in der Informations- und Kommunikationstechnologie sind ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der wissenschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit im Nordwesten und auch ein wichtiger Erfolgsfaktor für die wirtschaftliche Entwicklung der Region“, so der Minister.
Jürgens-Pieper und Stratmann betonten, dass die Zusammenarbeit im Bereich von Lehre und Studium darauf zielt, ein möglichst breites Studienangebot in hinreichender Tiefe und Differenzierung anzubieten.
Ermöglicht wurde bereits eine wechselseitige Öffnung von Studienangeboten für Studierende der jeweils anderen Hochschule. Studierende haben die Möglichkeit, einzelne Module und auch komplette Studienfächer an der Partneruniversität zu studieren. Außerdem wurden inzwischen vier gemeinsame Studiengänge eingerichtet. Gegenwärtig studieren insgesamt fast 500 Studentinnen und Studenten in Studienangeboten, die direkt durch die Kooperation der beiden Universitäten gewährleistet werden.
Jürgens-Pieper und Stratmann wiesen auch darauf hin, dass sie bei der Entwicklung durchlässiger Strukturen in der Lehrerausbildung noch enger zusammenarbeiten wollen. Gegenwärtig unterscheiden sich die Lehramtsausbildungen in Niedersachsen und Bremen strukturell voneinander, was einen Wechsel der Studierenden zwischen beiden Systemen erschwert. Hier sollen bestehende Hürden abgebaut werden.
Beide Politiker zeigten sich zuversichtlich, dass mit Hilfe des Verwaltungsabkommens ein weiterer Schritt im Hinblick auf die Weiterentwicklung von Qualität und Quantität der wissenschaftlichen Zusammenarbeit der beiden Universitäten geleistet werden kann.
[Fotos: Pressereferat der Senatorin für Bildung und Wissenschaft]