24.07.2008
Fünfter Tag der Sommertour von Senator Ralf Nagel
Die Sommertour vom Senator für Wirtschaft und Häfen, Ralf Nagel, widmete sich am Mittwoch, dem 23.7.2008 dem Thema Handel. Die Bedeutung des nahversorgenden Einzelhandels in den Stadtteilen als auch zukünftige Entwicklungschancen der City standen dabei auf dem Programm. „In der Neustadt, in Huchting und in der City: Überall ist spürbar, dass die Einzelhändler mit großem Engagement daran arbeiten, sich im Wettbewerb zu behaupten und sich durch Alleinstellungsmerkmale sich von der Konkurrenz abzusetzen zu spüren. Es ist klar geworden, dass noch Potenzial in der Stadt steckt, um Kaufkraft langfristig an Bremen zu binden und die Bürger in ihren Stadtteilen zu versorgen“, so Senator Nagel.
Ein Konzept, das den Einzelhandel in den Stadtteilen und der Innenstadt stärken soll, wird derzeit von den beteiligten Ressorts erarbeitet und im Herbst in die politischen Gremien eingebracht. Ziel ist es, die Zentren, also die Stadtteile und die Innenstadt zu stärken und so mehr Urbanität zu schaffen. Zugleich wird eine Verbesserung bei der Steuerung von Einzelhandelsansiedlungen angestrebt.
Dieser Wunsch war sowohl beim Rundgang durch die Pappel- und Gastfeldstraße in der Neustadt als auch im Roland-Center in Huchting zu hören. An beiden Standorten wurde mit gemischten Gefühlen auf die Entwicklungen im Gewerbegebiet Duckwitzstraße verwiesen, wo die derzeitig vorhandene Einzelhandelsfläche umstrukturiert wird. Bei der Stärkung von lokalen Potenzialen können Neustädter Einzelhändler auch auf ein vom Wirtschaftsressort gefördertes Stadtteilmanagement zurückgreifen, dass vom Wirtschafts-Interessen-Ring Neustadt getragen wird. Dieser Zusammenschluss von lokalen Unternehmen vertritt die Interessen Neustädter Unternehmen.
Beim anschließenden Besuch in der Innenstadt und des Stephaniequartiers standen überwiegend die noch zu nutzenden Potenziale im Vordergrund. Die lange angestrebte Rückkehr von nahversorgenden Lebensmittelhändlern in das Stephaniequartier wurde mit der Eröffnung von „Alnatura“ und einem in die VHS integrierten Cap-Markts geschafft. Beiden Geschäften gemein ist eine gegenüber der Konkurrenz abweichende Sonderstellung. So verkauft „Alnatura“ ausschließlich Bio-Produkte und ist damit seit 24 Jahren in Deutschland erfolgreich. Der Cap-Makrt hingegen ist ein soziales Projekt, das an kleinen meist wenig profitträchtigen Standorten Lebensmittel verkauft und dabei überwiegend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderungen beschäftigt. Beide Projekte beleben das neu gestaltete Stephaniequartier und bieten für die umliegenden Anwohner gute Versorgungsmöglichkeiten.
Beim anschließenden Rundgang durch die City standen dann noch bestehende Entwicklungspotenziale im Vordergrund. Vertreter des Innenstadthandels wiesen darauf hin, dass es Ziel sein müsse, die Verkaufsfläche in der Bremer City deutlich zu erhöhen. Durch die Aufwertung von kleinen Flächen zum Beispiel zwischen Langenstraße und Obernstraße oder auch durch Umnutzung von Erdgeschossflächen am Domshof könnten für Händler attraktive Flächen entstehen. Zugleich wurden aus Sicht des Handels erforderliche Verbesserungen zum Beispiel im Bereich Carl-Ronning-Straße thematisiert.
Um Vermarktung und stärkere Bindung von Kunden bei zeitgleicher Aufwertung des Geschäftsumfeldes geht es auch Grundeigentümern in der Bahnhofstraße. Aufbauend auf einem 2006 verabschiedeten Gesetzes zur Gründung von sogenannten Business Improvement Districts (BID), versuchen anliegenden Unternehmen mit Unterstützung einer Unternehmensberatung und der BIG-Bremen, das erste BID in Bremen aufzubauen. Ein entsprechender Antrag wird derzeit vorbereitet.
Senator Nagel begrüßte die Aktivitäten in der Bahnhofstraße und am Ansgarikirchhof, wo derzeit ähnliche Überlegungen vorangetrieben werden: „Beide Quartiere zwischen Bahnhof und Innenstadt bieten ein großes Entwicklungspotential. Das Engagement der Eigentümer kann beispielhaft auf andere mögliche BID-Gebiete ausstrahlen.“
[Foto: Pressereferat, Der Senator für Wirtschaft und Häfen]