Sie sind hier:

Sonstige

Der Weg zur Gesundheit ist kürzer geworden

20.10.2004

Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen berichtet über Fortschritte und Erfolge
des 2003 vorgestellten ersten Bremer Gefäßzentrums

Anfang November 2003 präsentierte das Rote Kreuz Krankenhaus Bremen der Presse sein zukünftiges Zentrum für Gefäßmedizin. Das Konzept stand fest, allein die Umsetzung hatte gerade erst begonnen. Ein knappes Jahr danach kann Dr. Burkhard Paetz, Chefarzt der Gefäßchirurgischen Klinik am RKK und Leiter des Zentrums, stolz darauf sein, was seine Klinik geleistet hat: „Seit Gründung des Gefäßzentrums konnten wir 20 Prozent mehr Patienten behandeln“ berichtet Paetz stolz, „die Wartezeiten für Patienten bei Operationen an Krampfadern haben sich von bis zu 12 Monaten auf zwei bis drei Wochen verkürzt.“ Angelika Alke, Pflegerische Geschäftsführerin am RKK ergänzt: “Um mehr ambulante Operationen zu ermöglichen, haben wir die hausinternen räumlichen Kapazitäten erweitert und das Personal aufgestockt. Jetzt gibt es für das Gefäßzentrum, das im August 2004 von der Deutschen Gesellschaft für Gefäßmedizin zertifiziert wurde, zwei zusätzliche Facharztstellen.“ Das Gefäßzentrum bietet eine Rund-um-die-Uhr-Versorgung von der Ambulanz über die Tagesklinik, vollstationäre Intensiveinheit bis zur Rehabilitationseinrichtung.


Die Krankenkassen unterstützen über ein Zusatzentgeld die Behandlung von Aortenaneurysmen, das sind krankhafte Erweiterungen der Hauptschlagader, mit zur Zeit noch sehr kostspieligen gefäßstützenden Implantaten, sogenannten „Stents“. Der neue, von den Ärzten der Gefäßchirurgie selbständig designte und programmierte Internetauftritt www.gefaesszentrum-bremen.de, hält ein deutschlandweit einzigartiges Nachschlagewerk zum Thema Gefäßerkrankungen bereit. Dafür hat der Webmaster, Oberarzt Dr. Michael Feldmann, schon viel Lob bekommen – sowohl von Patienten als auch von Kollegen.


Die Integration niedergelassener Ärzte bzw. Arztpraxen in die Arbeit des Zentrums trägt erheblich zur Steigerung der Kapazitäten bei. Durch die gemeinsame Verständigung über Krankheitsverlauf, Behandlungsziele und Therapie entsteht eine bessere Verzahnung von ambulanter und stationärer Behandlung. Das Hin und Her zwischen möglicherweise notwendigen Krankenhausaufenthalten und regelmäßigem Besuch beim Facharzt entfällt - weniger Schnittstellen zwischen Praxen außerhalb und der Klinik bedeuten wenig Informationsverlust, kurze Wege und klare Ansprechpartner.


Dr. Axel Holzhausen ist seit Ende 2003 als einziger Gefäßchirurg mit Kassenzulassung in Bremen niedergelassen. Er benutzt die operativen Räumlichkeiten des Gefäßzentrums für ambulante gefäßchirurgische Operationen. Bei komplizierten Fällen können die Patienten im RKK auch stationär weiter behandelt werden. Momentan werden die Gefäßpatienten aus seiner Praxis jeden Donnerstag ganztags im Roten Kreuz


Krankenhaus operiert. In Zukunft wird die operative Tätigkeit sicher ausgedehnt werden müssen, da die Kapazitäten schon jetzt ausgelastet sind. "Ich habe mich sehr gefreut, als Dr. Paetz mit der Kooperationsidee auf mich zukam," sagt Dr. Holzhausen. "Eigentlich wären wir ja Mitbewerber - nun arbeiten wir Schulter an Schulter. Meine Einbindung als niedergelassener Gefäßexperte in das Zentrum stärkt den Integrationsgedanken - wir sind hier mit geballter Kompetenz ganz nah an den Patienten.“


Dr. Paul Klein, niedergelassener Angiologe mit Praxis in Delmenhorst, kommt einmal in der Woche ins Rote Kreuz Krankenhaus. Er untersucht Gefäßpatienten und unterstützt das Team im Bereich Ultraschall-Gefäßdiagnostik. „Die Gefäßchirurgen, Radiologen und ich als Angiologe treffen uns einmal in der Woche zu fachübergreifenden Konferenzen bei Komplikationen oder schwierigen Fragestellungen während der Behandlung eines Patienten. Diese Art von Austausch unter Fachleuten kommt den Patienten natürlich zugute“, lobt Dr. Klein die Qualität der Arbeit im ersten Bremer Gefäßzentrum.


Drei Tage in der Woche unterstützt die Praxis für Anästhesie und spezielle Schmerztherapie "Dr. Auerswald und Partner" die Ärzte im RKK bei ambulanten Operationen. Das Team aus einem Arzt / einer Ärztin für Anästhesie und weiterem Fachpersonal betreut die ambulant operierten Patienten von der Aufklärung bezüglich des Narkoseverfahrens, über die Durchführung der Narkose und die Überwachung bzw. Betreuung nach dem Eingriff, bis zur schnellen und sicheren Entlassung nach Hause.

"Die Praxis Dr. Auerswald und Partner war 1987 Bremens erste Praxis für Anästhesie", betont Dr. Hubertus Kayser, der seit 1995 zum Team gehört. „Das Rote Kreuz Krankenhaus genießt einen ausgezeichneten Ruf und ich freue mich, mit unserem Know-how zum Erfolg des Zentrums für Gefäßchirurgie in Bremen beitragen zu können.“


„Wir arbeiten natürlich auch in Zukunft weiter an der Optimierung der Abläufe, der Qualitätssicherung und Leistungssteigerung des Gefäßzentrums. Vor allem die integrierte Versorgung soll sukzessive ausgebaut werden und wir haben noch einige gute Ideen für die Zukunft!“, erklärt Dr. Paetz, der am 11. Februar 2005 Tagungspräsident des 12. Norddeutschen Gefäßchirurgentages in Hamburg sein wird. Sein Fazit nach einem Jahr: „Unsere Arbeit im Gefäßzentrum hat sich bewährt, wir sind auf einem sehr guten Weg.“


Tel. 0421 55 99 841
Fax: 0421 55 99 859
E-Mail: b.paetz@gefaesschirurgie-bremen.de

www.gefaesszentrum-bremen.de
www.roteskreuzkrankenhaus.de


Leistungsspektrum im Gefäßzentrum Bremen
Im Gefäßzentrum Bremen wird das komplette Spektrum an konservativen, minimalinvasiven und operativen Leistungen angeboten. Oft stehen mehrere Behandlungsalternativen zur Verfügung (z.B. Stent oder Operation). Welches Verfahren im Einzelfall das beste ist, wird individuell entschieden. Behandlungsschwerpunkte sind: Eingriffe am Arteriensystem, Venensystem, Dialyseshunts und Problemwunden.


Gefäßsprechstunde
Die Gefäßsprechstunde ist eine Serviceleistung für Patienten und niedergelassene Ärzte, die von den Krankenkassen nicht finanziert wird. Die Ärzte des Gefäßzentrums verstehen sich als Berater bei schwierigen Fragestellungen und vor therapeutischen Maßnahmen.


Anmeldung für die Gefäßsprechstunde:
Telefon (0421) 55 99 262 (Frau Kühtmann und Frau Harves)

Die gefäßchirurgische Ambulanz ist für Notfälle durchgehend geöffnet.
Zentralambulanz: Telefon (0421) 55 99 800