11.06.2007
Kollektive Intelligenz im Rathaus entwickelt über 800 Ideen und 44 konkrete Projektvorschläge
Die absolut erste Online-Ideenbörse in der 600-jährigen Geschichte des Bremer Rathauses fand trotz des schönen Wetters und beginnender Wochenendstimmung an zwei Nachmittagen in der Oberen Rathaushalle eine überaus große Resonanz (s. unsere Pressemitteilung 07 06 04 3). Weit über 100 Bremerinnen und Bremer hatten sich daran beteiligt und sind zudem bereit, sich auch über diese Veranstaltung hinaus für ihre Ideen zu engagieren. Der Schirmherr der Veranstaltung, Bürgermeister Jens Böhrnsen, bedankte sich in einem kurzen Grußwort am zweiten Tag der Veranstaltung bei Prof. Kruse und seinem kompetenten Team von nextpractice sowie bei den zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für deren Bereitschaft, sich auf so sinnvolle Art für Bremen und Bremerhaven zu engagieren. Dabei ermunterte der Bremer Bürgermeister die Beteiligten, ihm die Ergebnisse dieses großen elektronischen Ratschlags möglichst bald zu übergeben, um sie dann in die politische Arbeit mit einfließen lassen zu können.
Am 7. und 8. Juni 2007 haben jeweils über 100 Spitzenvertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft in der Oberen Rathaushalle an einer ungewöhnlichen Zukunftswerkstatt teilgenommen. Sie ist Teil einer ehrenamtlichen Initiative zur Erhöhung der Bürgerbeteiligung, die Prof. Peter Kruse, als Leiter des in der Bremer Überseestadt ansässigen Beratungsunternehmens nextpractice, gestartet hat und die von der Senatskanzlei unterstützt wird.
Unter den fast 400 Jahre alten Schiffsmodellen der Oberen Rathaushalle arbeiteten die rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an über 50 vernetzten Laptops mit in der Zukunftswerkstatt Bremen |
In einer Online-Ideenbörse haben die Bürgerinnen und Bürger an ca. 50 Laptops in mehreren interaktiven Arbeitsschritten über 800 Ideen für die Zukunft der Hansestadt entwickelt. Das nextpractice-Team um Prof. Kruse verdichtete die Ideen in der Nacht von Donnerstag auf Freitag letzter Woche zu 33 Schwerpunktthemen. Es zeigte sich, dass die 33 spontan im Netzwerk fokussierten Themenbereiche die Situation in Bremen hervorragend widerspiegeln. Die gebildeten Schwerpunkte lesen sich wie die Zwischenüberschriften eines Parteiprogramms.
Auch die Frage nach der Selbstständigkeit Bremens wurde von den Teilnehmern auf die Agenda gehoben und mit Argumenten unterfüttert.
Am zweiten Tag erarbeiteten 44 Klein-Gruppen unabhängig voneinander konkrete Projektvorschläge, die dann online diskutiert und nach den Kriterien Nachhaltigkeit, Realisierbarkeit und Dringlichkeit bewertet wurden. Von Verbesserungsideen für das Bildungssystems, über die Beschreibung von Initiativen zur Schaffung neuer Arbeitsplätze bis zur Skizzierung innovativer Formen der Bürgerbeteiligung wurden mögliche Wege der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit Bremens aufgezeigt. Über zwei Drittel der Teilnehmer erklärten abschließend ihre persönliche Bereitschaft, an der Weiterentwicklung und Umsetzung der Vorschläge mitzuwirken, indem sie sich in entsprechende Aktivierungslisten eintrugen.
„Die Tatsache, dass sich eine so große Zahl kompetenter Bürgerinnen und Bürger so viel Zeit genommen hat, intensiv an der Zukunft ihrer Stadt zu arbeiten, macht deutlich, auf welche Potentiale die Politik in Bremen zurückgreifen kann“, zeigt sich Initiator Prof. Kruse positiv überrascht. „Beeindruckend ist besonders die hohe Bereitschaft, sich über die Veranstaltung hinaus zu engagieren. Wir haben nicht selten mehr als 10 Personen, die die Projekte weitertreiben möchten. Wie groß kann der Optimismus sein, wenn es möglich wird, über neue Formen der Bürgerbeteiligung noch größere Grundgesamtheiten zu erreichen. Hier kann das Internet eine völlig neue Dimension gesellschaftlicher Bedeutung bekommen.“
Für weitere Informationen steht Ihnen Dr. Thomas Gebel, Tel. 0421/3355872, 0172/4266099, t.gebel@nextpractice.de gerne zur Verfügung.