Sie sind hier:
  • Der VBN und die BSAG teilen mit: - Mit der Straßenbahn nach Stuhr und Weyhe

Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Der VBN und die BSAG teilen mit:
Mit der Straßenbahn nach Stuhr und Weyhe

20.03.2000


  1. Vorstellung der Ergebnisse der Studie: "Stadtbahn Bremen - Stuhr und Bremen - Weyhe - über die Betriebsdurchführung auf Streckenverlängerungen des Bremer Straßenbahnnetzes in das südliche Umland" in der Baudeputation in Bremen, im Landkreis Diepholz sowie in den Gemeinden Stuhr und Weyhe


  2. Konzepte für die Erweiterung des Straßenbahnliniennetzes vom Bremer Roland-Center über Friedhof Huchting bis nach Stuhr (Linie 8)

  3. Konzepte zur Verlängerung der in Bremen-Huckelriede endenden Straßenbahnlinie 5 über Bremen-Kattenturm bis nach Weyhe-Leeste

  4. Der Erhalt der Eisenbahnstrecke Bremen-Thedinghausen durch die BTE - Bremen-Thedinghauser Eisenbahn GmbH ist ein entscheidender Schritt zur Umsetzung der Konzepte.

Die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) hat auf der Grundlage von Untersuchungen eines Ingenieurbüros Planungsvorschläge zur Anbindung der Gemeinden Stuhr und Weyhe an das Bremer Straßenbahnnetz für zwei Streckenverlängerungen geprüft, ob sie sich für die Aufnahme des Straßenbahnbetriebes eignen.

Die beiden Schienenverbindungen:


  • Bremen-Huchting - Moordeich - Alt-Stuhr sowie


  • Bremen-Kattenturm - Brinkum - Weyhe/Leeste
berücksichtigen die bestehenden Verkehrsachsen und ermöglichen außerdem die teilweise Nutzung der vorhandenen Verkehrsinfrastruktur.

Die Ausarbeitung der BSAG wurde in einer projektbegleitenden Arbeitsgruppe unter Federführung des Verkehrsverbundes Bremen/ Niedersachsen (VBN) gemeinsam mit den Gemeinden Stuhr und Weyhe, dem Landkreis Diepholz und den Verkehrsunternehmen weiterentwickelt.

Die Ergebnisse der Untersuchungen sind in der vorliegenden Studie "Stadtbahn Bremen - Stuhr und Bremen - Weyhe über die Betriebsdurchführung auf Streckenverlängerungen des Bremer Straßenbahnnetzes in das südliche Umland" (Teil A) zusammengefasst und wurden am 16. März 2000 der Baudeputation in Bremen, sowie dem Landkreis Diepholz und den Gemeinden Stuhr und Weyhe präsentiert.

Der Teil A wird um einen Teil B - Busnetz - ergänzt, der zur Zeit von den regionalen Busunternehmen, der BSAG und dem VBN erarbeitet wird. Die Ergebnisse sollen Ende diesen Jahres vorliegen.

Gute Gründe für die Straßenbahn

In der südlichen Region Bremens haben sich in den vergangenen Jahrzehnten Strukturen entwickelt, die durch eine dichte Besiedlung und besonders starke Pendlerbeziehungen von und nach Bremen geprägt sind. Dieser Entwicklung trägt das heutige ÖPNV-Verkehrsliniennetz Rechnung. Es besteht aus:


  • Schienenpersonennahverkehr mit der Eisenbahn,


  • Regionalbusverkehr und

  • im geringen Umfang auch aus Stadtbusverkehr

Wichtigstes Verkehrsmittel ist der Bus. Das Busliniennetz trägt den Hauptanteil der Erschließung und ist auf das Bremer Zentrum ausgerichtet.

Die Straßenbahnlinien der Bremer Straßenbahn AG enden derzeit noch innerhalb der Stadtgrenzen Bremens und stellen keine Verbindung zur Region her.

Lediglich die Eisenbahnlinie
Bremen - Kirchweyhe - Syke - Osnabrück
hat als Schienenverbindung Bedeutung für den Personennahverkehr in diesem Gebiet. Wegen der dezentralen Siedlungsstruktur der Gemeinde Weyhe ist sie jedoch nicht sehr groß ist.

Die Erweiterung des Straßenbahnliniennetzes würde daher die Erreichbarkeit der Region durch die Schiene verbessern und die gesamte Verkehrssituation entspannen.

Georg Drechsler, Vorstandssprecher der BSAG und Geschäftsführer der BTE - Bremen-Thedinghauser Eisenbahn GmbH: "Der zentrale Bestandteil der Überlegungen sind daher Straßenbahnanbindungen von Stuhr und Weyhe. Das neue Straßenbahnnetz, das 1998 in Betrieb ging, ist für mögliche Strecken in Richtung Stuhr und Brinkum mit den Linien 8 und 5 vorbereitet."

Ein erster Schritt des Konzeptes ist bereits Wirklichkeit!

Um Kosten und Platz zu sparen sowie die Umwelt zu schonen, sieht die Studie vor, Abschnitte der vorhandenen Eisenbahntrasse Bremen-Huchting - Stuhr - Weyhe - Thedinghausen zu nutzen. Für diese Strecke bestand jedoch die Gefahr der Aufgabe durch die Betreibergesellschaft (Stillegung), denn die bisherige Bahngesellschaft hatte den Stillegungsantrag gestellt.

Um eine solche Situation abzuwenden, haben daher die Gemeinden Stuhr und Weyhe, die Samtgemeinde Thedinghausen und die Bremer Vorortbahnen GmbH (BVG) vor kurzem die BTE - Bremen-Thedinghauser Eisenbahn GmbH mit dem Ziel gegründet, die Eisenbahninfrastruktur zu erwerben, den Eisenbahnbetrieb zu übernehmen und fortzuführen.

Mit dem Erhalt der Strecke ist eine wichtige Voraussetzung für die Umsetzung der Streckenverlängerungen des Straßenbahnnetzes geschaffen.

Streckenverlängerung vom Roland-Center über Moordeich bis nach Alt-Stuhr (Linie 8)

Wer heute mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Moordeich/Alt-Stuhr in die Bremer Innenstadt möchte, benutzt zunächst die Buslinie 55, um dann am Roland-Center in die Straßenbahnlinien 1 oder 8 umzusteigen. Das ist nicht nur unbequem, sondern kostet auch Zeit. Denn seit 1976 endet die Gleistrasse der BSAG am Ortsrand von Huchting (Roland-Center).

In diesen Gebieten der Gemeinde Stuhr lassen sich neue Fahrgäste nur dann gewinnen, wenn man mit der Straßenbahn direkt in die City oder zum Hauptbahnhof fahren könnte.

Die Strecke beginnt am Roland-Center und verläuft bis zur Stadtgrenze in der Kirchhuchtinger Landstraße. Dort quert die Strecke die Varreler Landstraße und wird im Verlauf der Moordeicher Landstraße weitergeführt.

Am Bahnübergang, etwa auf Höhe An der Bahn, geht die Trasse auf die Gleisanlagen der BTE - Bremen-Thedinghauser Eisenbahn GmbH über und verläuft zentral durch Moordeich und Stuhr. Der Endpunkt liegt östlich der Stuhrer Landstraße. Hier wird eine Wendeschleife eingerichtet.

Dieses Konzept fügt sich gut in die parallel laufenden Planungen der BSAG ein. Dieses sieht vor, die Straßenbahnlinie 1 ebenfalls vom Roland-Center über Kirchhuchtinger Landstraße bis Friedhof Huchting zu verlängern und dann weiter über die Heinrich-Plett-Allee bis in die einwohnerstarken Ortsteile Sodenmatt und Mittelshuchting hinein zu führen. Die Netzergänzung ab Roland-Center hat damit eine besonders hohe Bedeutung.

Streckenverlängerung von Kattenturm über Brinkum bis nach Weyhe / Leeste (Linie 5)

Es ist vorgesehen, die heute in Huckelriede endende Straßenbahnlinie 5 über Sielhof, Kattenturm und Brinkum nach Weyhe/Leeste zu verlängern.

Die Neubaustrecke beginnt an der Theodor-Billroth-Straße (Bremen-Kattenturm; Strecke der Linie 4 nach Arsten), wird über die Senator-Weßling-Straße direkt am Krankenhaus Links der Weser mit einer eigenen Haltestelle vorbei zur Kattenturmer Heerstraße und dann weiter über die Bremer Straße bis nach Brinkum geführt.

Über einen Abzweig auf die Bassumer Straße bedient die Linie 5 den Entwicklungsbereich Brinkum - Seckenhausen. Ab Bahnhof Erichshof wird die Straßenbahn über die BTE - Bremen-Thedinghauser Eisenbahn GmbH bis zum Bahnhof Leeste geführt.

Eine spätere Verlängerung über Leeste bis Kirchweyhe/ Sudweyhe soll offengehalten werden.


Fazit

Mehr als 19.000 Einwohner erhalten mit den beiden genannten Strecken eine umsteigefreie Verbindung in das Bremer Zentrum. Das relativ gut ausgebaute, allerdings überlastete Straßennetz kann entlastet werden. Hiervon profitieren Mensch, Natur und Umwelt sowie der notwendige Wirtschaftsverkehr.