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Sonstige

„Der Fall Hespe“ / Bremer BuchPremiere in der Zentralbibliothek

23.05.2007

Karl Schneider erzählt die wahre Geschichte eines Bremer Kaufmanns im Nationalsozialismus

Hans Hespe gelangte 1941 als Mitglied eines Bremer Reserve-Polizeibataillons in die Sowjetunion um im Hinterland der Wehrmacht "Partisanen" zu bekämpfen. Der Bremer Kaufmann begehrte gegen die Verantwortungslosigkeit seiner Vorgesetzten auf, was ihn ins KZ Dachau brachte. Alle Versuche, in der Nachkriegszeit eine Rehabilitation zu erreichen, schlugen fehl. Stattdessen geriet er in DDR-Haft und wurde anschließend psychiatrisiert.

Der Bremer Autor Karl Schneider schildert in seinem Buch „Zwischen allen Stühlen“ - welches er am Donnerstag, dem 31. Mai im Wall-Saal der Zentralbibliothek, Am Wall 201 erstmals präsentiert - den Lebensweg des Hans Hespe. Der Autor durchleuchtet dabei die bislang wenig bekannte Geschichte der Bremer Polizei in der Zeit des Nationalsozialismus und der Beteiligung ihrer Einheiten am Judenmord hinter der Ostfront.

Karl Schneider ist pensionierter Professor der Hochschule für Öffentliche Verwaltung Bremen und hat jahrzehntelang Anwärter des gehobenen Polizeidienstes ausgebildet. Im Zuge seiner Recherchen zum Bremer Polizeibataillon 105 bei der Staatsanwaltschaft im Landgericht Bremen stieß er 1999 erstmals auf den Namen Hans Hespe, dessen Geschichte ihn nicht mehr losließ. Zur Einführung dieser BuchPremiere wird der profilierte Reformpsychiater und frühere Direktor der Psychiatrie im Klinikum Bremen-Ost, Prof. Peter Kruckenberg, den "Fall Hespe" aus sozialpsychologischer Sicht beleuchten. Die Begrüßung spricht Bibliotheksdirektorin Barbara Lison.

Diese Bremer BuchPremiere ist eine gemeinsame Veranstaltung der Stadtbibliothek Bremen und des Bremer Literaturkontors in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung, "Erinnern für die Zukunft e.V." und der Edition Temmen. Sie findet im Rahmen der Ausstellung „Denkort Bunker Valentin. Marinerüstung und Zwangsarbeit“ statt. Beginn ist 18 Uhr, der Eintritt ist frei. Besucher werden gebeten, den Zugang Am Wall zu benutzen.
www.stadtbibliothek-bremen.de


Weitere Informationen gibt Tobias Peters, Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, StadtBibliothek Bremen, Telefon 0421-361-4708, tobias.peters@stadtbibliothek.bremen.de