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Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

Claudia Bernhard zum Welthebammentag: "Hebammen dürfen kein Spielball wirtschaftlicher Entscheidungen sein"

04.05.2023

Die Betreuung durch Hebammen während der Schwangerschaft, der Geburt und im Wochenbett ist eine Voraussetzung für einen sicheren und selbstbestimmten Weg des Kinderkriegens. Jedoch steht die Hebammenversorgung an vielen Stellen unter einem massiven Druck, egal ob in der ambulanten Versorgung oder in der stationären Geburtshilfe. Zum Welthebammentag betont Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, die Notwendigkeit guter Rahmenbedingungen für das Hebammenwesen.

"Wer von einer Hebamme durch Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett begleitet wurde weiß, welche intensive Betreuung dadurch möglich ist. Umso erschreckender ist es, dass viele Frauen eine solche Betreuung nicht erhalten können. Im Bremer Osten können nur 45 Prozent der Wöchnerinnen von einer Hebamme betreut werden, in Horn-Lehe sind es 96 Prozent. Solche gravierenden Unterschiede dürfen wir nicht hinnehmen. Und auch in den geburtshilflichen Abteilungen der Krankenhäuser stehen wir vor großen Herausforderungen, vor allem was die Finanzierung und die Personalausstattung anbelangt", so Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz.

Um dem Hebammenmangel in den Bremer Quartieren entgegenzuwirken, wurde im vergangenen September in Bremen-Osterholz das erste Bremer Hebammenzentrum eröffnet, in der kommenden Woche folgt das zweite Hebammenzentrum in Bremen-Gröpelingen. "Wir müssen den Frauen, ihren Kindern und Familien die Möglichkeit einer umfassenden Betreuung ermöglichen. Mit unseren Hebammenzentren gehen wir einen neuen Weg und ich bin sehr froh, dass wir in dieser Legislaturperiode bereits drei Hebammenzentren auf den Weg bringen konnten. Noch im Sommer soll in Bremen-Nord auch das dritte Hebammenzentrum eröffnet werden, danach müssen unbedingt Bremerhaven und auch der Bremer Süden in Angriff genommen werden", sagt Claudia Bernhard. "Aktuell müssen wir aber auch den Bereich der Geburtshilfe in den Krankenhäusern im Blick haben. Hier stehen große Reformen an, die unbedingt im Sinne der Hebammen und der Gebärenden gestaltet werden müssen."

Im Oktober 2022 sah das GKV-Stabilisierungsgesetz vor, dass Hebammen ab 2025 aus der Finanzierung über die Pflegebudgets gestrichen werden sollten. Nach großem Protest wurde dieser Passus wieder gestrichen. "Personal im Krankenhaus, und erst Recht Hebammen, dürfen kein Spielball wirtschaftlicher Entscheidungen sein. Eine gute Personalausstattung unserer Kreißsäle ist die zentrale Säule für gute, selbstbestimmte Geburten. Glücklicherweise wird die Finanzierung der Hebammen auch künftig weiter sichergestellt", sagt Claudia Bernhard. "Bei der aktuell laufenden Krankenhausreform sehen wir aber schon wieder viele Angriffe auf die Geburtshilfe. Ich sage ganz klar: wir brauchen im ganzen Land eine gute Geburtshilfe in den Krankenhäusern, die sich nicht an Mindestmengen und finanziellen Fragen orientiert. Die meisten Frauen und Kinder, die in Kreißsälen versorgt werden, sind gesund. Hier können Hebammen ihre Kompetenzen und Stärken einbringen und auch unabhängig von riesigen Geburtskliniken Geburten durchführen und leiten. Dafür muss die Geburtshilfe endlich vollständig ausfinanziert werden", so Claudia Bernhard weiter.

Zum Welthebammentag besucht Claudia Bernhard am morgigen 5. Mai 2023 den Studiengang Hebammen an der Hochschule Bremen, sowie die Geburtshilfe am DIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus gemeinnützige GmbH. "Das Hebammenstudium wird künftige Hebammen in den Krankenhäusern hoffentlich endlich auf Augenhöhe mit den Ärztinnen und Ärzten heben. Gleichzeitig dürfen wir die Kompetenz der altrechtlich ausgebildeten Hebammen nicht unterschätzen, hier darf es keine Unterscheidung und Trennung geben", so Claudia Bernhard.

Ansprechpartner für die Medien:
Lukas Fuhrmann, Pressesprecher der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Tel.: (0421) 361-2082, E-Mail: lukas.fuhrmann@gesundheit.bremen.de