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Der Senator für Finanzen

Burg Blomendals Sanierung auf gutem Weg

Finanzsenatorin Karoline Linnert informiert sich über Bauarbeiten / Bremen investiert 1,2 Millionen Euro in denkmalgeschützte Burg

01.08.2017

Hier wird intensiv gearbeitet – das wird auf den ersten Blick klar, wenn man sich der Burg Blomendal nähert. Ein Gerüst rund um die Burg ist das deutliche Zeichen für umfangreiche Sanierungsarbeiten. Bremen investiert 1,2 Millionen Euro, um die gut 660 Jahre alte Burg für die Öffentlichkeit zu erhalten. Am Montag (31. Juli 2017) informierte sich Finanzsenatorin Karoline Linnert vor Ort über den Stand der Bauarbeiten. Sie lobte die zügige Sanierung und die gute Zusammenarbeit zwischen Immobilien Bremen, dem beauftragten Architekten, dem Trägerverein der Burg und dem Denkmalpfleger: „Alle ziehen an einem Strang. Die Burg ist ein Kleinod, das wir hegen und pflegen. Das tolle Ambiente bleibt durch die aktuellen Arbeiten langfristig für die Öffentlichkeit erhalten. Dies ist kein verstaubtes Gemäuer, sondern ein lebendiges Haus, das allen offen steht.“ Sie dankte den Mitgliedern des Trägervereins Burg Blomendal für ihr großes ehrenamtliches Engagement. „Einfach großartig, was Sie hier leisten.“

Beim Rundgang über das Burggelände wurde deutlich, dass die Bauarbeiten an der Scheune weit fortgeschritten sind Die Sanierung des alten Fachwerks ist aufwendig und kompliziert. Unter anderem müssen durch Feuchtigkeit angegriffene Holzbalken ersetzt werden. Um statische Probleme zu beseitigen, werden die Balkenkonstruktion und die Decke verstärkt. Für Vermietungen wird die Scheune noch längere Zeit nicht zur Verfügung stehen. 2018 wird dort vorübergehend die Kita einziehen, damit die geplanten Bauarbeiten im Kitagebäude auf dem Burggelände durchgeführt werden können. Die Rückseite des ehemaligen Gerichtshauses bekommt eine neue Treppenanlage, ein Fahrstuhl wird installiert und Fenster ausgetauscht. Kita-Leiterin Ute Brost ist froh über die geplanten Arbeiten: „Wir nehmen gern die mit den Bauarbeiten verbundenen Beeinträchtigungen in Kauf. Hinterher haben wir hier alle bessere Bedingungen. Außerdem können wir mehr Kinder mit Körperbehinderungen aufnehmen, wenn das Haus einen Aufzug hat.“

Beim Baustellenbesuch der Finanzsenatorin waren sich Volker Andrae und Bernd Schallhorn von Immobilien Bremen sowie der beauftragte Architekt Ulrich Ruwe einig: „Die Bauarbeiten sind kein Standard-Auftrag. Die Sanierung einer über 600 Jahre alten Burg ist eine Herausforderung.“ An der Burg werden Dachbalken ausgetauscht und der Brandschutz verbessert. Auf die Nachfrage Karoline Linnerts, ob es dabei Probleme mit dem Denkmalschutz gebe, betonte Architekt Ruwe: „Der Denkmalschützer wurde früh in die Planung einbezogen und der Kontakt wird während der Bauarbeiten gehalten. Das zahlt sich aus.“

Karoline Linnert, Klaus Peters, Hans-Joachim Katenkamp im Gespräch mit Ulrich Ruwe, der die Bauarbeiten erläuterte.
Karoline Linnert, Klaus Peters, Hans-Joachim Katenkamp im Gespräch mit Ulrich Ruwe, der die Bauarbeiten erläuterte.

Den Baustellenbesuch nutze Karoline Linnert auch zu einem Gespräch mit Klaus Peters und Hans-Joachim Katenkamp vom Verein Burg Blomendal. Der Vereinsvorsitzende Klaus Peters zeigte sich hoch zufrieden über den Baufortschritt und lobte das finanzielle Engagement Bremens: „ Die 1,2 Millionen Euro sind gut investiertes Geld. Die Burg ist in den letzten Jahren deutlich bekannter geworden – auch überregional. Pro Jahr kommen rund 10.000 Besucher- Großveranstaltungen wie das Burgfest oder der Flohmarkt nicht einberechnet. Auch Firmen interessieren sich zunehmend für die Burg als Tagungsort.“ Die Lage der Burg in direkter Nachbarschaft des Blumenthaler Bahnhofs sei ein wichtiger Pluspunkt: „Eine Burg mit Bahnanschluss – wer hat das schon.“ Er lobte die Arbeit von Immobilien Bremen: „Immobilien Bremen ist die Sanierung zügig und gründlich angegangen. Die Zusammenarbeit klappt reibungslos.“
Trauungen finden auch während der Bauarbeiten statt. Fünf allein am kommenden Freitag. Klaus Peters: „Wir haben alle Brautpaare über die Bauarbeiten vorab informiert. Natürlich ist es schade, wenn das Gerüst rund um die Burg auf Fotos zu sehen ist. Die meisten Paare haben aber Verständnis, dass die Bauarbeiten gemacht werden müssen.“ Aller Voraussicht nach soll das Gerüst vor Ende des Jahres verschwinden.

Der Verein steckt viel Arbeit in das von ihm betreute historische Archiv. Ein Mammutprojekt ist das Einscannen der Akten. Das Interesse der Öffentlichkeit an den Dokumenten wächst. Klaus Peters: „Die Burg ist die Keimzelle Blumenthals. Hier finden sich zahlreiche Dokumente über die Vergangenheit der Burg und des Stadtteils, zum Beispiel alte Gerichtsakten, Dokumente über die Burg oder Einwohnermeldedaten. Daran sind Studenten und Professoren interessiert, aber auch Schulgruppen.“ Er zeigte der Bürgermeisterin Unterlagen über Bauern, dies sich aus der Leibeigenschaft freikauften. Hans Joachim Katenkamp vom Verein scherzte: „Frau Linnert, die Archivrecherche lohnt sich auch für Sie. Die Burgherren waren damals sehr findig, wenn es um die Erhöhung der Einnahmen geht.“ Zum Schluss dankte die Bürgermeisterin den Vereinsrepräsentanten für ihre Arbeit. „Sie leisten tolle Arbeit. Ich wünsche Ihnen weiter viel Erfolg.“

Foto: Senatorin für Finanzen