Senatskanzlei

Bürgermeister Johann Smidt: Er sicherte Bremens Selbständigkeit

19.06.2007

Staatsarchiv organisiert wissenschaftliche Tagung zur Rolle der Stadtstaaten – Alle Vorträge sind öffentlich

Johann Smidt, Marmorstatue von Carl Steinhäuser

Johann Smidt (1773–1857) zählt zu den bedeutenden Persönlichkeiten der Bremer Geschichte. Eine überlebensgroße Marmorstatue unmittelbar vor dem Bürgermeister-Zimmer im Rathaus erinnert denn auch an den weitsichtigen Politiker, dessen diplomatische Erfolge auf dem Wiener Kongress den Erhalt der Selbständigkeit Bremens als Freie Hansestadt sicherten. Im Rahmen einer öffentlich-wissenschaftlichen Tagung am 22. und 23. Juni im Haus der Wissenschaft (Sandstraße 4/5) mit dem Thema „Die Hansestädte und der Deutsche Bund. Innerdeutsche Diplomatie und die Rolle der Stadtstaaten bis zur Revolution von 1848“ beleuchtet das Bremer Staatsarchiv die Leistungen Smidts, dessen Todestag sich am 7. Mai zum 150. Mal jährte. Seine Politik wird zum Ausgangspunkt genommen, um nach einer gemeinsamen Politik der Hansestädte im Deutschen Bund zu fragen. "Das ist ein spannendes Thema für alle, die sich für die bremische, aber auch für die hansische und deutsche Geschichte interessieren", so Bürgermeister Jens Böhrnsen. Die Tagung ist öffentlich, der Eintritt zu allen sechs Vorträgen ist frei. Sie beginnt am 22. Juni um 14 Uhr.

Ziel ist es, Smidts Bedeutung als Staatsmann vor dem Hintergrund eines hansestädtischen und bundesdeutschen Vergleichs zu bewerten und sein Handeln als Teil des föderativen Elements in der deutschen Politik zu begreifen. Die Rezeption von Smidts Politik konzentrierte sich lange Zeit auf sein Wirken innerhalb Bremens. Smidts Erfolge bei der Gründung Bremerhavens, seine Haltung in der Bremer Revolution von 1848, aber auch seine Judenpolitik sind Themen, die noch immer und nicht zuletzt anlässlich seines 200. Geburtstags im Jahr 1973 diskutiert wurden. Sein engagiertes Eintreten für die bundesdeutsche Vertretung Bremens wurde bislang dagegen weniger beachtet.

Dabei ist gerade der Deutsche Bund geeignet, die historische Rolle der Stadtstaaten in einem föderal verfassten Staatenbund zu beleuchten und zu versuchen, hieraus Rückschlüsse auf die Rolle der Stadtstaaten in unserem modernen Bundesstaat zu ziehen. Johann Smidt hat sich nicht zuletzt wegen der für Bremen so vorteilhaften Konstruktion des Staatenbundes so engagiert für diesen ausgesprochen.

Die Referenten der Tagung sind renommierte Wissenschaftler, die sich in der Erforschung des Deutschen Bundes und der Hansestädte im 19. Jahrhundert einen Namen gemacht haben. Die Vorträge der Tagung werden den Blick sowohl auf einzelne Personen und Städte wie auch auf gemeinsame politische Handlungsstrategien lenken. Für Fragen und Diskussionen ist während der Veranstaltung ausreichend Zeit bemesssen.

Das Programm finden Sie hier

Organistation und Kontakt: Dr. Konrad Elmshäuser, Am Staatsarchiv 1, 28203 Bremen (office@staatsarchiv.bremen.de)