Grußwort beim 37. Bremer Unternehmerforum 2025
01.07.2025Bereits zum 37. Mal haben die Unternehmensverbände im Lande Bremen e.V. (UVHB) heute (1. Juli 2025) Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft eingeladen. Das Unternehmerforum ist fester Bestandteil im ökonomischen Leben Bremens. Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte betonte in seiner Begrüßung, dass er diesen Austausch sehr schätze und sich insbesondere auf den Vortrag der Vorsitzenden des Sachverständigenrates, Prof. Monika Schnitzer, freue.
Das Thema des Vortrags "Eine veränderte Weltordnung – Strategien für eine krisenfeste und zukunftsfähige Wirtschaft?" griff Bürgermeister Bovenschulte in seinem Grußwort auf und unterstrich: "Grundsätzlich weist Bremen im Bundesvergleich stabile und zukunftsfähige Wirtschaftsdaten auf: Mit einem Bruttoinlandsprodukt von rund 55.000 Euro pro Kopf gehört unser Bundesland zu den wirtschaftlich starken Regionen Norddeutschlands. Bremen ist Hafen- und Logistikstandort und ein bedeutender Standort für Industrie, Luft- und Raumfahrt und Forschung." Der Senat verfolge, so Bovenschulte, eine klare Strategie zur Stärkung der Häfen, der Industrie und der Innovationskraft unseres Standorts. Es werden gezielt in Infrastruktur, Forschung und Entwicklung, die maritime Wirtschaft, klimaneutrale Energieversorgung und digitale Transformation investiert.
Zugleich seien auch in Bremen die Auswirkungen der geopolitischen Umbrüche und der aktuellen wirtschaftlichen Schwächephase in Deutschland zu spüren. Bovenschulte betonte weiter: "Wenn wir davon sprechen, unser Land und unsere Wirtschaft sowohl krisenfest als auch zukunftsfähig aufzubauen, kommen wir nicht umher, die zentrale Rolle der Bremischen Häfen zu betonen. Die Häfen sind das Rückgrat unserer Wirtschaft und entscheidend für die Versorgungssicherheit Deutschlands." Eine moderne, leistungsfähige Hafeninfrastruktur sei angesichts der geopolitischen Krisen, unterbrochener Lieferketten und globaler Spannungen wichtiger denn je, so der Bürgermeister. "Sie stärkt unsere wirtschaftliche Widerstandskraft, sichert unsere Energiesouveränität und ist unverzichtbar für militärische und zivile Logistik." Deswegen dürfe die Funktions- und Zukunftsfähigkeit der Häfen nicht fast ausschließlich von der finanziellen Leistungsfähigkeit der Länder abhängen. Die nationale Bedeutung der Hafeninfrastruktur müsse auch Niederschlag in der Lastenteilung zwischen Bund und Ländern finden. Bovenschulte erwartet, "dass ein Teil des vom Bund angekündigten Sondervermögens zweckgebunden für Hafeninfrastruktur mit nationaler Bedeutung bereitgestellt wird."
Mit Blick auf den Klimawandel sagte Bovenschulte, dass für ihn in diesem Kontext die Transformation der Wirtschaft zentral sei. Sie schaffe die Grundlage, ökologische Verantwortung mit wirtschaftlicher Zukunftsfähigkeit verbinden zu können. Vor diesem Hintergrund schmerze die Ankündigung von Arcelor-Mittal, sich von der Transformation der Stahlindustrie zu verabschieden. Der Bürgermeister betonte erneut: "Der Konzern ist jetzt in der Pflicht und muss klarstellen, dass der Standort Bremen für ihn nicht zur Disposition steht. Ich erwarte, dass Arcelor-Mittal eine verbindliche Perspektive aufzeigt, wie die Hütte trotz der steigenden CO2-Preise eine sichere Zukunft hat."
Abschließend sagte Bürgermeister Bovenschulte: "Angesprochen sind wir alle: Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Denn nur gemeinsam gelingt es uns, aus großen Herausforderungen konkrete Lösungen zu formen."
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