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Senatskanzlei

Bürgermeister Bovenschulte: "Ein Modell regionaler Vielfalt"

Empfang anlässlich der ARD-Gründung vor 75 Jahren in Bremen

24.06.2025

Es könnte ein Jubiläum einfach nur für die "Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschlands" – gemeinhin unter ihrem Kürzel ARD bekannt – sein. Doch die Gründung der ARD hat nach Auffassung von Bürgermeister Andreas Bovenschulte "auch in der Mediengeschichte und in unserer Demokratiegeschichte einen festen Platz". Die Gründung der ARD durch damals sechs Landesrundfunkanstalten vollzog sich im Juni 1950 in Bremen.

Feierten das ARD-Jubiläum (von links): Bürgermeister Andreas Bovenschulte, Yvette Gerner (Intendantin Radio Bremen) und Florian Hager, Intendant des Hessischen Rundfunks und ARD-Vorsitzender.
Feierten das ARD-Jubiläum (von links): Bürgermeister Andreas Bovenschulte, Yvette Gerner (Intendantin Radio Bremen) und Florian Hager, Intendant des Hessischen Rundfunks und ARD-Vorsitzender. Foto: Senatspressestelle

Aus diesem Grund kamen am heutigen Abend (24. Juni 2025) im Bremer Rathaus auf Einladung des Bürgermeisters zum Senatsempfang nicht nur die Spitzen der ARD-Gremien zusammen, die sich gerade zu einer ihrer regelmäßigen Sitzungen in Bremen treffen. Hinzu gesellten sich zahlreiche Medienpolitikerinnen und -politiker sowie weitere Gäste aus der Medienlandschaft. Heute gehören zur ARD neun Landesrundfunkanstalten und die Deutsche Welle. Das Deutschlandradio und das ZDF sind die anderen beiden von der ARD unabhängigen Säulen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Bürgermeister Andreas Bovenschulte betonte anlässlich des Jubiläums: "Die Gründung der ARD war ein bewusstes Zeichen gegen zentralistische Medienmodelle und richtete sich insbesondere gegen einen Staatsrundfunk, wie wir ihn aus der Weimarer Republik kannten. Stattdessen setzte man auf ein föderales Modell, in dem die Vielfalt der Regionen durch eigenständige Anstalten vertreten ist. Dieses Modell ist einzigartig. Und wichtiger: Dieses Modell hat sich in den zurückliegenden 75 Jahren bewährt."

Florian Hager, Intendant des Hessischen Rundfunks und Vorsitzender der ARD: " Seit 75 Jahren prägt die ARD das Mediengeschehen in Deutschland und steht für unabhängigen Journalismus, regionale Vielfalt und gesellschaftlichen Zusammenhalt. In einer Zeit, in der die Gesellschaft zunehmend gespalten scheint, ist unser Auftrag klar: Durch unser Programm müssen wir Brücken bauen, Perspektiven erweitern und den Dialog fördern. Wir bringen die Stimmen der Menschen aus allen Regionen zusammen – von Ost bis West, von Süd nach Nord – und tragen so zu einem demokratischen Verständnis bei. 75 Jahre ARD sind ein Meilenstein, aber vor allem ein Auftrag, die Medienlandschaft in eine Zukunft zu führen, die verbindet, nicht trennt."

Yvette Gerner, Intendantin Radio Bremen: "Die ARD liefert seit 75 Jahren das, was für die Bürgerinnen und Bürger wichtig ist. Direkt nach dem Krieg war das eine Basisversorgung für die Bevölkerung. Später das Lagerfeuer, um das sich Jung und Alt in allen Lebenslagen versammeln konnten. Heute sind Radio Bremen, die ARD, der gesamte öffentlich-rechtliche Rundfunk das Gegengewicht, das unsere Gesellschaft braucht in der Waagschale gegen Desinformation und KI-generierte Inhalte. Auch in der Zukunft werden wir nah dran sein an den Menschen und als zuverlässige Quelle ein Ausgleich zur multimedialen Einflussnahme internationaler Tech-Giganten."

Dass die Gründung in Bremen erfolgte – Radio Bremen ist zusammen mit dem Bayerischen Rundfunk, dem Hessischen Rundfunk, dem Süddeutschen Rundfunk, dem Südwestfunk und dem Nordwestdeutschen Rundfunk Gründungsmitglied der ARD –, sei vermutlich kein Zufall, so Bovenschulte. Denn: "Diese Stadt repräsentiert mit dem Rathaus und dem Roland in herausragender Weise die Entwicklung bürgerlicher Autonomie und Souveränität. Bremen war und ist ein Land, das seine Stimme erhebt, auch wenn es klein ist. So wie Bremen trotz seiner Größe seine Perspektiven mit Nachdruck in den politischen Diskurs einbringt, so ist auch Radio Bremen eine wenn auch kleinere, aber sehr wirkungsvolle Stimme innerhalb der ARD."

Für den Bürgermeister ist eindeutig, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk weiterhin dringend benötigt werde. Fake News, gezielte Desinformationen, populistische Vereinfachungen und die Macht der Digitalkonzerne und digitalen Sozialen Netze mache einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk wahrscheinlich unverzichtbarer denn je: "Er ist der Garant für umfassende, ausgewogene und geprüfte Informationen. Er ist eine Plattform für Debatte und Differenzierung. Und er ist ein Bollwerk gegen mediale Monopolisierung, gerade im digitalen Raum." Die Aufgaben, die den Anstalten zukommt, sei dabei nur mit einer angemessenen Finanzierung zu sichern. "Aus diesem Grund hat Bremen stets klar für die Umsetzung der Empfehlungen der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten eingesetzt."

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