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Senatskanzlei

Bürgermeister Bovenschulte: "Der GraviTower Bremen Pro ist ein weiterer Meilenstein für den Wissenschaftsstandort Bremen"

15.06.2022

Bremens Technologiepark hat seit gestern (14. Juni 2022) ein zweites leistungsstarkes Weltraumlabor: den GraviTower Bremen Pro. Zur offiziellen Präsentation am Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) der Universität Bremen war auch Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte gekommen.

Eröffnung des neuen Weltraumlabors GraviTower Pro im ZARM an der Universität Bremen. Foto: ZARM, Uni Bremen
Eröffnung des neuen Weltraumlabors GraviTower Pro im ZARM an der Universität Bremen. Foto: ZARM, Uni Bremen

Der Bürgermeister unterstrich in seinem Podiumsgespräch mit Marc Avila, Direktor des ZARM, die Bedeutung dieses neuen Mikrogravitations‐Labors: "Der GraviTower ist mit 16 Metern Höhe eine äußerlich zwar weniger spektakuläre, wissenschaftlich aber umso bedeutendere Ergänzung des Fallturms." Dieser habe in den über 30 Jahren, in denen Forschende aus aller Welt in Bremen die Möglichkeit für Experimente in Schwerelosigkeit haben, internationale Sichtbarkeit und Renommee erlangt. Bovenschulte weiter: "Es ist beeindruckend zu sehen, dass das ZARM kontinuierlich Innovationen anschiebt und diese dann auch überzeugend umsetzt. Diese Innovationskraft ist ein wichtiger Motor für den Luft- und Raumfahrtstandort Bremen. Ich wünsche den Forscherteams und dem ZARM gutes Gelingen und viele erfolgreiche Experimente mit dem GraviTower."

"Seit Langem wird von den Forschenden ein deutlich höherer Bedarf kommuniziert als wir ihn bisher mit dem bestehenden Fallturm abdecken konnten. Daher war die Entwicklung einer ganz neuen Art von Mikrogravitationslabor für uns der nächste logische Schritt", so Avila.

Bürgermeister Andreas Bovenschulte bekam einen Teil des Bohrkerns des Fallturms, der diesem entnommen wurde, um den GraviTower zu installieren. Foto: ZARM, Uni Bremen
Bürgermeister Andreas Bovenschulte bekam zur Präsentation des GraviTowers einen Teil des Bohrkerns des Fallturms. Foto: ZARM, Uni Bremen

Mit dem neuen GraviTower Bremen Pro wird der Fallturm um ein zweites Weltraumlabor ergänzt, welches statt einer langen Experimentdauer eine sehr hohe Wiederholungsrate bietet. Mit bis zu 960 Mikrogravitations-Experimenten am Tag eröffnet er den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ganz neue Möglichkeiten und festigt Bremens internationale Vorrangstellung auf dem Gebiet der Forschung unter Weltraumbedingungen.

Für die Durchführung der Experimente nutzt der GraviTower ein Schienensystem, und kann so auf das Vakuum, welches beim Bremer Fallturm vor jedem Versuch gezogen werden muss, verzichten. Das Besondere daran: Mit Hilfe eines Seilantriebs wird ein Schlitten als Träger der Experimentkapsel auf exakt die Geschwindigkeit beschleunigt, die er theoretisch während eines Katapultfluges im Vakuum des Fallturms erreichen würde. Auf diese Weise wird der störende Luftwiderstand kompensiert.

Der GraviTower Bremen Pro. Foto: Uni Bremen
Der GraviTower Bremen Pro. Foto: Uni Bremen

Durch den Schlitten wird die Experimentkapsel von der Umgebungsluft abgeschirmt. Beim Erreichen der Schwerelosigkeitsphase ist sie von dem sie umgebenden Schlitten komplett entkoppelt und befindet sich für 2,5 Sekunden berührungslos im freien Fall. In dieser Zeit gibt es innerhalb des Schlittens keine Luftbewegung, die den freien Fall der Experimentkapsel bremsen würde, sodass eine ähnlich hohe Qualität der Schwerelosigkeit erreicht wird wie im Fallturm. Gegen Ende des freien Falls wird die Experimentkapsel schließlich wieder an den Schlitten gekoppelt und beide werden durch den Seilantrieb abgebremst.

Seit dem 9. März 2022 führen Forscherteams im GraviTower sehr erfolgreich ihre Versuche durch, die bisher aus den Fachgebieten Feuersicherheit, Gravitationsphysik und Biologie stammen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich bei der Nutzung der Mikrogravitationslabore des ZARM nicht zwischen einer langen Experimentdauer oder einer hohen Wiederholrate entscheiden müssen – das im Fallturm genutzte Experimentkapselsystem findet auch im GraviTower Anwendung, was die Kompatibilität der beiden Anlagen maximiert. Ein Experiment kann, ohne langen Umbau, vom Fallturm in den GraviTower übertragen werden.

Weitere Informationen: www.zarm.uni-bremen.de

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