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Der Senator für Kultur

Bürgermeister Bovenschulte besucht Premiere der Wilden Bühne

"Aufstand für das Leben": Von den Stadtmusikanten inspiriert

14.05.2025

Die Wilde Bühne feiert am Mittwochabend (14. Mai 2025) die Premiere ihres frisch entwickelten Stücks "Aufstand für das Leben". Zu den Besuchern der Premierenaufführung des von den Bremer Stadtmusikanten inspirierten Werkes gehörte auch Bürgermeister und Kultursenator Andreas Bovenschulte. Er begrüße im Volkshaus die Schauspielerinnen und Schauspieler, das weitere Team und das Publikum. “Aufstand für das Leben“ ist das jüngste Werk des 14 Köpfe zählenden Theaterensembles, das sich aus Menschen mit Suchterfahrungen zusammensetzt.

Bürgermeister Andreas Bovenschulte lobte: "Wie kaum ein anderes Theater pflegt die Wilde Bühne den offenen Dialog: Zu Lebenskrisen und Grenzerfahrungen, zu Gewalt und Drogen, zu Mobbing und Isolation. Es ist bewundernswert, wie das Ensemble diese Themen auf die Bühne bringt und enttabuisiert."

Das Stück ist inspiriert von dem Märchen "Die Bremer Stadtmusikanten". Aber was hat das Los der gealterten Tiere, die dank Gemeinschaftsgefühls und Solidarität zu neuer Kraft und Kreativität kommen, mit den Wilde-Bühne-Akteuren zu tun? Es geht in dieser Theaterproduktion um das Gefühl, nicht gewollt zu sein - und um die ermutigende Erfahrung, dennoch Halt in einer Gruppe zu finden.

Die vier jugendlichen Protagonisten sind zu Hause rausgeflogen oder geflohen. Zu Beginn der großen Ferien treffen sie einander und ziehen gemeinsam los. Nach und nach eröffnen sie einander ihre schwierigen Lebensgeschichten. Als Gemeinschaft erleben sie Ulk und Freude, aber auch Streit und Krise. Dann hecken sie einen verwegenen Plan aus. "Gemeinschaft und Solidarität in schwierigen Zeiten ist das große Thema der literarischen Vorlage wie auch der Adaption, die im Mai und im Juni auf der Bühne des Volkshauses gezeigt wird. Man könnte auch sagen: Zusammenhalt in Krisenphasen", betont Bovenschulte zur Relevanz der Botschaft des Stückes.

Die Wilde Bühne e.V. besteht seit 2003. Gegründet von den Theaterpädagoginnen Michaela Uhlemann-Lantow und Jana Köckeritz und seit 2017 verstärkt von Schauspieler und Dozent Pablo Keller, verfolgt sie das Anliegen, mit künstlerischen Mitteln der Theaterarbeit Themen vor allem junger Menschen zu artikulieren. Das Ensemble gastiert bundesweit in Schulen, Jugendhäusern, Theatern und auf Fachveranstaltungen. Seit vielen Jahren ist die Wilde Bühne überdies Kooperationspartner des Landesinstituts für Schule (LIS). Im Volkshaus Bremen hat die Gruppe 2011 eine Heimat gefunden. 2009 wurde die Inszenierung "Kalte Wut" für den Förderpreis "Theater bewegt" nominiert. 2016 wurde den Wilden für das interaktive Stück "Netzspannung" der Medienkompetenzpreis "Das Ruder" von der Bremischen Landesmedienanstalt zugesprochen. Zudem erhielt das Ensemble den 1. Preis im Bundeswettbewerb Kommunale Suchtprävention.

Herzstück der Wilden Bühne ist das 14-köpfige Theaterensemble ehemals drogenabhängiger Menschen. Geprägt durch ihre Biografien sind sie markante Zeuginnen und Zeugen sowie Gestalterinnen und Gestalter ihrer Theaterarbeit. Für alle im Jugendbereich Tätigen bietet die Wilde Bühne neben ihren Theaterstücken auch Seminare und Tages- oder Wochen-Workshops an. Thematischer Schwerpunkt ist stets die Sucht- und Gewaltprävention.

Gesprächsrunden im Anschluss an die Aufführungen und die darstellende Form des sogenannten Forumtheaters eröffnen mit seltener Deutlichkeit den Zugang zu Fragen und Antworten aus eigenem Erleben. Leben mit und ohne Drogen, Angst, Grenzerfahrungen, Lebenskrisen, Mobbing, Gewalt und Isolation können direkt nach der Aufführung oder auch später in offenem Dialog angesprochen werden.

Ansprechpartner für die Medien:
Werner Wick, Pressesprecher beim Senator für Kultur, Tel.: (0421) 361-16173, E-Mail: werner.wick@kultur.bremen.de