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Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

Bremen reagiert auf das erste Auftreten der Virusmutation B.1.1.7

Alle positiven Tests werden auch auf Mutationen getestet – Reaktionsstufe 3 gilt in Kitas ab 1. Februar 2021

27.01.2021

Nachdem am Montag (25. Januar 2021) die ersten Fälle der Virusmutation B.1.1.7 im Land Bremen festgestellt wurden, hat der Senat der Freien Hansestadt Bremen heute auf dieses Auftreten reagiert. Es besteht die begründete Sorge, dass sich die Mutation leichter und schneller und mit einer höheren Viruslast überträgt. Bislang sind sowohl in Bremen als auch in Bremerhaven nur isolierte Fälle bekannt geworden. Um die weitere Übertragung und die Weiterverbreitung zu unterbinden, werden höhere Sicherheitsmaßnahmen getroffen.

Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard ordnet das Vorgehen des gestrigen Tages ein: "Wir haben in beiden Städten auf das Bekanntwerden der Mutation schnell und konsequent reagiert. Vor Ort war und ist es das Ziel eine weitere Verbreitung der Mutation zu verhindern. Das gelingt aktuell umfassend, alle Kontaktpersonen wurden ermittelt und wurden oder werden, teilweise erneut, getestet. In Bremerhaven ist heute bei einer weiteren, bereits positiv getesteten Kontaktperson, die Mutation ebenfalls nachgewiesen worden. Diese Person befindet sich aber ebenfalls bereits seit mehreren Tagen in Quarantäne." Die heute beschlossenen Maßnahmen zielen darauf ab, dass die weitere Verbreitung der Mutation unterbrochen werden kann. "In den vergangenen Wochen haben wir es auch durch die Stärkung des Gesundheitsamtes geschafft die Zahl der Neuinfektionen zu senken. Diese Senkung wollen wir jetzt auch fortsetzen. Deshalb wurden die aktuell geltenden Maßnahmen bereits bis zum 14. Februar verlängert. Jetzt ist es uns wichtig, dass wir für alle Bereiche genau vorbereitet sind. Das betrifft nicht nur Kitas, sondern unter anderem auch Betriebe und Unternehmen."

Vor dem Hintergrund des Auftretens der Mutation werden folgende Maßnahmen getroffen:

  • Alle positiven Proben im Land Bremen werden zukünftig auch auf die Mutation hin untersucht
  • Ein Akut-Test-Team wird errichtet, um im Falle von Ausbrüchen die Testungen deutlich zu beschleunigen
  • Die aktuellen Quarantänemaßnahmen sollen angepasst werden, eine frühzeitige Beendigung der Isolation wird vorläufig nicht mehr möglich sein
  • Es wird ein Reaktionsschema entwickelt, das festschreibt, wie künftig beim Auftreten der Mutationen in betroffenen Betrieben, Unternehmen oder Einrichtungen vorzugehen ist
  • Bremen setzt sich dafür ein, dass die Impfempfehlungen angepasst werden, die aktuell von der Ständigen Impfkommission (STIKO) überarbeitet werden. Ziel ist es, dass Beschäftigte in Kitas und ggf. auch Schulen einer vorrangigeren Prioritätsstufe zugeordnet werden sollen

Für die Zeit ab dem 1. bis zum 14. Februar 2021 gilt für Kitas aus Gründen der Prävention ein erhöhtes Schutzniveau, indem alle Kitas in die Reaktionsstufe 3 (Notbetreuung) übergehen. Das bedeutet:

  • Gruppen à 10 Kinder plus Platzsharing, d.h es dürfen nur maximal 12 Kinder in der Woche betreut werden, wovon nur 10 Kinder gleichzeitig anwesend sein dürfen
  • Trennung im Innen- und Außenbereich
  • Personaleinsatz möglichst nur in einer Bezugsgruppe
  • Vorrangige Berücksichtigung von Berufstätigkeit (Priorität von Eltern, die keine Möglichkeit für Home-Office o.ä. haben), Kindeswohl und Härtefall
  • zu allen anderen Kindern Kontakt halten und/oder kleineres Angebot vorhalten
  • keine Ausflüge

Dr. Claudia Bogedan, Senatorin für Kinder und Bildung: "In Kitas sind die Schutzmöglichkeiten geringer, als an vielen anderen Arbeitsplätzen. Neben den Schutzmöglichkeiten die wir mit Masken, durchsichtige Visiere und regelmäßige Testungen bieten können, setzt sich der Senat auch dafür ein, dass Beschäftigte von Kitas und auch Schulen bei einer Priorisierung der Impfungen weiter vorn eingeordnet werden."

Für Schule gelten die Beschlüsse des Senats mit Wirkung zum 1. Februar. So soll im Schulbereich eine Präsenzquote von nicht mehr als 50 Prozent erreicht werden.

Dr. Andreas Bovenschulte unterstreicht die Notwendigkeit der Maßnahmen und ergänzt: "Wir haben uns im Vorfeld unserer Entscheidung auch mit der CDU als größter Oppositionsfraktion abgestimmt. Bei einer so bedeutenden Entscheidung ist es mir wichtig, eine möglichst große Einigkeit unter den demokratischen Parteien zu erzielen."

Ansprechpartner für die Medien:
Lukas Fuhrmann, Pressesprecher der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Tel.: (0421) 361-2082, E-Mail: lukas.fuhrmann@gesundheit.bremen.de