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Senatskanzlei

Bovenschulte: Internationale Handelskontakte bleiben wichtig

121. Stiftungsfest des Ostasiatischen Vereins in der Oberen Rathaushalle

23.04.2022

Nach einem Jahr Corona-bedingter Pause findet heute (23. April 2022) wieder das traditionelle Stiftungsfest des Ostasiatischen Vereins Bremen (OAV) im Bremer Rathaus statt. Normalerweise auf den letzten Freitag im Februar terminiert, wurde es in diesem Jahr auf Ende April verlegt, weil die Pandemie ein Festessen mit mehreren hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmern noch nicht zuließ. Zu Gast waren heute elf Botschafterinnen und Botschafter aus Myanmar, Singapur, Indonesien, Laos, Kambodscha, Sri Lanka, Australien, Bangladesch, Nepal, Mongolei, Indien sowie die Chargé d'Affaires der Philippinen. Daneben nahmen als Ehrengäste Dr. Serg Bell (Investor der Jacobs University) sowie die Staatsministerin im Bundeskanzleramt, Sarah Ryglewski, teil. Insgesamt versammelten sich rund 250 Personen zu dem Festmahl, bei dem Spenden für einen wohltätigen Zweck in Asien gesammelt werden.

Die diplomatischen Gäste des Stiftungsfestes des Ostasiatischen Vereins im Senatssaal beim Eintrag in das Goldene Buch. Foto: Senatspressestelle
Die diplomatischen Gäste des Stiftungsfestes des Ostasiatischen Vereins im Senatssaal beim Eintrag in das Goldene Buch. Foto: Senatspressestelle

Im Februar 2020 war das OAV-Stiftungsfest die letzte größere Veranstaltung vor Corona in der Oberen Rathaushalle - das heutige die erste danach. Dies sei ein schönes Zeichen, so Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte in seiner Rede, da das Fest "mit seiner Tradition und Strahlkraft weit über die Landesgrenzen hinweg zweifellos einer der Höhepunkte des gesellschaftlichen Lebens in Bremen ist." Das zeige sich auch daran, dass sich vor Beginn des Festes zwölf Vertreterinnen und Vertreter ostasiatischer Botschaften in einer Zeremonie im Senatssaal in das Goldene Buch Bremens eintrugen.

In seiner Rede ging Bovenschulte ausführlich auf den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine ein: "Zwei Dinge stehen für mich dabei ohne jeden Zweifel fest. Erstens: Während es in der Geschichte vergangener und aktueller Konflikte es bisweilen auch Diskussionen über die Verursacher beziehungsweise Schuldfrage gab, wer einen Krieg verursacht, wer ihn vielleicht begünstigt oder wer ihn zumindest leichtfertig in Kauf genommen hat, ist hier die Sache völlig klar. Die Schuld für den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg trägt ganz allein Russland. Und zweitens: Es kann und muss als Reaktion darauf nur eine Forderung geben, nämlich dass die Waffen endlich schweigen und dass Putins Truppen die Ukraine wieder verlassen."

Wirtschaftliche Abhängigkeiten vermeiden
Daneben zeige dieser Krieg wie zuvor schon die Corona-Pandemie, wie verkehrt es ist, sich von jemandem abhängig zu machen. Sei es wie im Falls Russlands von Energielieferungen, sei es wie bei Corona, als die Handelswege nach China abrissen und Deutschland sich nicht aus eigener Kraft mit Schutzausrüstung versorgen konnte. Dass über diese Erkenntnis aber "internationale wirtschaftliche Verflechtungen insgesamt in Misskredit geraten, das erschließt sich mir nicht." Wirtschaftliche Abschottung jedenfalls könne nicht die Antwort sein, betonte Bovenschulte.

Dafür stehe auch der OAV, so der Bürgermeister. In seiner 120-jährigen Geschichte habe er für Kontakte, Verständnis und Toleranz zwischen den Regionen gesorgt: "Gerade in schwierigen Zeiten ist es wichtig, international zusammen zu stehen. Dafür sind internationale Beziehungen in wirtschaftlichen, in wissenschaftlichen und in kulturellen und in anderen Bereichen die Basis." Letztlich stehe für genau diesen Gedanken ja auch der alte Leitspruch der Bremer Kaufleute "Buten un Binnen, Wagen un Winnen".

Der Vorsitzende des OAV, Thomas Kriwat, betonte in seiner Begrüßung, dass der Verein heute sein 120-jähriges Jubiläum mit einjähriger Verspätung begehe. Beim Blick zurück zeige sich, dass der Verein sich trotz Veränderungen und Anpassungen an die Zeit im Kern immer treu geblieben sei. Die Mitglieder verbinde eine hohe Affinität zu Asien, sie treffen sich zum geselligen Beisammensein mit Freunden und Gästen bei einem Curryessen und tauschen sich über Asien aus, pflegen die Kontakte zu den Völkern Asiens und ihren Repräsentanten und helfen Bedürftigen.

Vertreterinnen und Vertreter der asiatischen Botschaften
Aus den asiatischen Botschaften nahmen am Stiftungsmahl teil:

  • I.E. Yin Yin Myint, Botschafterin der Republik der Union Myanmar
  • S.E. Laurence Bay Botschafter der Republik Singapur
  • S.E. Arif Havas Oegroseno Botschafter der Republik Indonesien
  • S.E. Phomma Boutthavong, Botschafter der Demokratischen Volksrepublik Laos
  • I.E. Savny Phen, Botschafterin des Königreichs Kambodscha
  • I.E. Manori Premila Unambuwe, Demokratische Sozialistische Republik Sri Lanka
  • S.E. Philip Victor Green, Botschafter von Australien
  • S.E. Md. Mosharraf Hossain Bhuiyan, Botschafter der Volksrepublik Bangladesch
  • S.E. Ram Kaji Khadka, Botschafter der Demokratischen Bundesrepublik Nepal
  • S.E. Mandakhbileg Birvaa, Botschafter der Mongolei
  • S.E. Harish Parvathaneni, Botschafter der Republik Indien
  • Lillibeth V. Pomo, Chargé d’Affaires der Republik der Philippinen

Ostasiatischer Verein Bremen
Gegründet wurde der OAV 1901 als Treffpunkt bremischer Kaufleute und Kapitäne, die ihre Erinnerungen an ihre Zeit in Asien bewahren sowie die Verbindungen zu den dort lebenden Freunden, Auslandsdeutschen und Einheimischen pflegen wollten. Bis heute versteht sich der Verein als geselliger Mittelpunkt für Menschen, die eine persönliche, berufliche sowie kulturelle Beziehung zu Asien pflegen. Erklärtes Ziel ist die Förderung der Völkerverständigung und das Verständnis und die Freundschaft zu den Menschen in Asien.

Das Stiftungsfest findet normalerweise am letzten Freitag im Februar statt und begann zunächst als Jubiläumsfeier mit Curry-Essen im kleinen Kreis, entwickelte sich jedoch schnell zu einer größeren Veranstaltung mit bis zu 400 Gästen. Veranstaltungsort ist seit dem 50. Geburtstag des Vereins im Jahre 1951 die Obere Halle des Alten Rathauses.

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